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Liebe, Glück und Erfolg – alles wirklich nur purer Zufall?

Von Valerie Hader, 30. Dezember 2016, 00:04 Uhr
Liebe, Glück und Erfolg – alles wirklich nur purer Zufall?
Florian Aigner, der 37-jährige Quantenphysiker wuchs in Freistadt auf

Warum Erfolg Glückssache und Bleigießen "Blödsinn" ist, erklärt der Freistädter Quantenphysiker Florian Aigner im OÖN-Interview.

Vieles von dem, was uns Menschen im Leben passiert, stellt sich rückblickend als großes – oft unerwartetes – Glück heraus. "Stimmt, denn der Zufall regiert die Welt", sagt Quantenphysiker Florian Aigner aus Freistadt, der ein populärwissenschaftliches Buch zu dem Thema verfasst hat. Die OÖN haben mit ihm darüber gesprochen.

 

OÖN: Der Partner, der Job, der berufliche Erfolg, die eigene Existenz – alles nur Zufall?

Florian Aigner: Ja. Fakt ist: Der Zufall ist die bestimmende Macht in unserem Leben. Sogar der Erfolg ist im Grunde Glückssache. Nur sehen wir das leider oft zu wenig, weil wir lieber glauben wollen, dass wir alles selbst in der Hand haben. Natürlich spielt Leistung eine Rolle, aber letztlich ist bei allem auch eine große Portion Glück dabei.

Viele Menschen wollen ihrem Glück zum Jahreswechsel ein wenig auf die Sprünge helfen. Ein sinnvolles Unterfangen?

Das funktioniert leider nicht. Ob Bleigießen oder Kartenlegen – wissenschaftliche Tests haben gezeigt, dass solche Dinge Blödsinn sind. Aber es macht Spaß und ist ein netter Zeitvertreib und genau so sollte man es auch sehen.

Und wenn ich etwa beim Bleigießen doch richtig liege?

Dann ist das ein gutes Beispiel dafür, welche große Kraft die menschliche Psyche besitzt. Angenommen Sie überlegen, eine Kreuzfahrt zu unternehmen – und dann hat ihre Figur tatsächlich Ähnlichkeit mit einem Schiff. Da fühlen sie sich natürlich bestätigt. Ein anderer sähe darin vielleicht nur einen Klumpen Blei...

Anderes Beispiel: Wenn ich einem Rauchfangkehrer begegne, hoffe ich auf einen schönen Tag...

Das ist nachvollziehbar, denn jeder von uns hat mindestens 100 Mal gehört, dass das Glück bringt. Und es ist natürlich in Ordnung, wenn Sie sich darüber freuen. Problematisch wird’s, wenn man anfängt, Entscheidungen von solchen Begegnungen abhängig zu machen. Das ist die dunkle Seite des Aberglaubens, die Ängste und Sorgen bringt. Das ist gefährlich.

Man muss also selbst an einer Art "Wiederverzauberung der Welt" arbeiten?

Die Welt ist doch ohne Zweifel ein zauberhafter Ort. Das heißt aber nicht, dass im Universum übersinnliche Kräfte am Werk sind. Heute weiß man, dass Zufall nicht im Widerspruch zur Wissenschaft steht. Die moderne Physik zeigt, dass er eine Rolle spielt.

Kann man glückliche Zufälle irgendwie herbeiführen?

Nein, ich fürchte nicht. Was der Zufall mit uns macht und in welche Richtung er uns abbiegen lässt, entscheidet der Zufall allein.

Was raten Sie also all den "Glücksrittern"?

Seien Sie offen für den Zufall und stehen Sie ihm positiv gegenüber. Wenn jemand schlecht drauf ist, wird er all die tollen Dinge, die ständig um uns herum passieren, nicht sehen – und auch die Chancen, die darin liegen, nicht wahrnehmen. Sie können gleich zu Silvester anfangen: Statt abergläubische Rituale zu zelebrieren, machen Sie sich doch bewusst, wie viel Glück Sie bereits hatten. Freuen Sie sich darüber und hoffen Sie, dass Sie auch im neuen Jahr viele solche schönen Situationen erleben dürfen.

 

Florian Aigner promovierte über theoretische Quantenphysik und schreibt heute über Wissenschaft und Technik. Sein neues Buch, das am 9. Jänner erscheint, heißt "Der Zufall, das Universum und du. Die Wissenschaft vom Glück", Brandstätter Verlag, 22,90 Euro. Am 22. Februar ist Florian Aigner auch im Kepler-Salon in Linz zu Gast.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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derbaer (1.015 Kommentare)
am 30.12.2016 12:29

Ein Besipiel aus dem Golfsport: Schlage ich irgendwie in Richtung Loch, kann es sein, das ich ein Hole-in-one produziere. Schlage ich genau in die Gegenrichtung kann es natürlich auch sein, aber die Wahrscheinlichkeit ist viel geringer. In so fern ist nicht alles Glück, man kann auch seine Chancen verbessern oder verschlechtern. Also zu sagen "mir is eh alles Blunzn, is sowieso nur Glück" ist sicher der falsche Ansatz.

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Karlchristian (4.584 Kommentare)
am 30.12.2016 08:48

Da waren die alten Griechen klüger, die nannten den Kosmos Ordnung und nicht Zufall. Das Schicksal würfelt nicht, sondern im Kosmos herrschen Gesetzmäßigkeiten, die leider viele nicht kennen. Gott sagt schon im Alten Testament;

Hos 4.6 Mein Volk kommt um aus Mangel an Erkenntnis.

Jeder Mensch sollte wissen, wer er ist und welche Autorität er hat, sonst kommt er in dieser Welt unter die Räder.
Die Naturwissenschaft erkennt schon, dass Bewusstsein (Geist) neben Raum, Zeit, Materie und Energie ein weiteres Grundelement der Welt darstellt. Sie weist damit einen Weg von der Wissenschaft zum Glauben.
Hans-Peter Dürr, ehemaliger Leiter des Max-Planck-Instituts sagt, dass der Dualismus kleinster Teilchen allgegenwärtig ist. Der Dualismus zwischen Körper und Geist ist für ihn ebenso real wie der Welle-Teilchen-Dualismus des Lichts, das beide scheinbar gegensätzliche Formen annehmen kann: elektromagnetische Welle und „körperliches“ Teilchen.

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Karlchristian (4.584 Kommentare)
am 30.12.2016 09:04

Der britische Kernphysiker Jeremy Hayward von der Universität Cambridge veröffentlichte seine Überzeugung, dass das menschliche Bewusstsein sogar grundlegender als Materie, Raum und Zeit sei. Manche durchaus noch der wissenschaftlichen Hauptströmung angehörende Wissenschaftler scheuen sich nicht mehr, diese These zu bestätigen.
Unser Weltbild wird sich bald maßgeblich verändern.

Die Zeit ist im Kommen, dass die Menschen entdecken, wer sie als Geist sind und welche Autorität sie haben. Sie werden immer mehr alle schlechten Geister aus ihrem Fleisch (Seele und Körper) werfen und nur mehr den guten Geist zulassen.
Der Zustand der äußeren Welt ist nur ein Spiegel der geistigen Innenwelt. Äußere Aktivitäten, Überredung und Manipulation bringen keine wirkliche Veränderung. Eine beständige Veränderung kann nur über den Geist bewirkt werden.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 30.12.2016 01:05

Was für ein banales Interview mit welch dümmlichen Fragen! Daran ist nicht der Physiker Schuld, sondern die Redakteurin Hader. "Qualitätsmedium"? In diesem Fall eher nicht.

Frau Hader sollte am besten mal selbst den Kepler-Salon besuchen, das würde bilden und naturwissenschaftlich-mathematische Bildung findet man in Redaktionsstuben sehr wenig und selten.

Der einzige Nachrichten-Redakteur, der mir jemals im Kepler-Salon untergekommen ist, ist Klaus Buttinger und der war Gastgeber und schreibt ja auch über diese Themen. Freilich kenne ich nicht alle Nachrichten-Redakteure vom Sehen.

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