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"König von Linz" soll Frauen misshandelt haben

18. Oktober 2018, 00:04 Uhr

LINZ. Weil er seine Freundin jahrelang misshandelt und seine Geliebte geschlagen, zum Sex gezwungen sowie als Kellnerin ausgebeutet haben soll, hat sich gestern ein 38-Jähriger vor dem Linzer Landesgericht verantworten müssen. Ihm drohen bis zu fünf Jahre Haft.

Die Anklage wirft dem aus dem Kosovo stammenden Österreicher Gewaltausübung, schwere Nötigung, Freiheitsentziehung, versuchte schwere Körperverletzung sowie Menschenhandel vor. Mindestens acht Jahre lang soll er seine Freundin immer wieder geschlagen, an den Haaren gerissen und gebissen haben. Die Frau habe zahlreiche Wunden erlitten sowie einen Schneidezahn eingebüßt, sagte Staatsanwalt Philip Christl. Außerdem soll ihr der Angeklagte gedroht haben, sie umzubringen, falls sie andere Beziehungen haben würde – die er selbst sehr wohl hatte, wie er freimütig einräumte.

Nur ein einziges Mal habe er seine Lebensgefährtin geschlagen, dabei habe sie einen Zahn verloren, gab der 38-Jährige gestern zu. Dem gewalttätigen Übergriff sei ein Streit vorausgegangen, weil die Frau den gemeinsamen Sohn – "mein Ein und Alles" – allein bei der Oma gelassen und dieser geweint habe.

Pub und Bordell betrieben

Laut Anklage habe der Angeklagte in den vergangenen Jahren – zumindest inoffiziell, denn wegen seiner Vorstrafen bekam er keine Gewerbeberechtigung – mehrere Clubs betrieben, darunter auch ein Bordell in Kirchdorf. Der Angeklagte will aber immer nur einfacher Beschäftigter gewesen sein, das Pub in Linz sei von seiner Freundin geführt worden. Wie er dann zu dem Spitznamen "König von Linz" gekommen sei, wollte Staatsanwalt Philip Christl wissen. "Keine Ahnung", sagte der Angeklagte.

Die zweite Geschädigte, von der in der Anklage die Rede ist, ist eine ehemalige Mitarbeiterin des Linzer Pubs. Die Frau sagt, der Beschuldigte habe sie als Kellnerin eingestellt und im Gegenzug zum Sex gezwungen. Er habe ausgenützt, dass sie auf den Job angewiesen gewesen sei, und ihr einen viel zu geringen Lohn gezahlt. Der Beschuldigte bestritt die Vorwürfe allesamt und räumte nur eine kurze freiwillige sexuelle Beziehung mit der Kellnerin ein. Die Initiative sei dabei aber von ihr ausgegangen: "Sie hat mich angemacht", dabei sei sie gar nicht sein Typ gewesen, gab der Beschuldigte zu Protokoll. Den Vorwurf, dass er seine Geliebte einmal mit dem Kopf gegen eine Tischplatte geschlagen habe, bestritt er gestern vehement.

Der Prozess wurde am Mittwoch für die Einvernahme weiterer Zeugen vertagt.

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