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„Heute hab’ ich Monika erzählt, dass sie ihn haben“

Von Manuela Kaltenreiner, 07. Mai 2012, 00:04 Uhr
„Heute hab’ ich Monika erzählt, dass sie ihn haben“
Franz Simmer besucht seit 20 Jahren jeden Sonntag das Grab seiner Tochter am Friedhof in Bad Goisern.

BAD GOISERN. Franz Simmer hat 20 Jahre keine innere Ruhe gefunden. Der 76-Jährige konnte mit dem Tod seiner Tochter nicht abschließen: „Warum wurde Monika ermordet?“ Von den OÖN hat er erfahren, dass es einen Mordverdächtigen gibt.

OÖN: Seit kurzem wissen Sie, dass es einen DNA-Treffer von einem Verdächtigen gibt. Was ist das für ein Gefühl?

Simmer: Ich kann Ihnen sagen: Nach 20 Jahren ist der Schmerz, meine Tochter auf diese Weise verloren zu haben, immer noch so groß wie am ersten Tag. Aber ich merk’ jetzt, es wird mit jeder Stunde ein bisserl leichter. Ich bin jeden Sonntag am Grab, aber heute war es etwas Besonderes. Ich hab’ Monika erzählt, dass sie ihn haben.

OÖN: Hatten Sie noch Hoffnung, dass der Fall geklärt wird?

Simmer: Ehrlich gesagt nicht. Und schon gar nicht, dass ich das noch erlebe. Ich möchte einfach nur damit abschließen können, meinen Frieden finden. Den Medien und der Polizei möchte ich recht herzlich danken, dass sie nie lockergelassen haben. Ich hab’ alle Zeitungsartikel aufgehoben, da ist schon ein ganz schönes Packerl zusammengekommen.

OÖN: Wie ist es Ihnen in den zwei Jahrzehnten ergangen?

Simmer: Wenn ich mein Kind bei einem Verkehrsunfall verliere, kenne ich wenigstens die Umstände. Mich hat all die Jahre die Frage nach dem „Warum“ geplagt. Wenn du hinten und vorne nicht weißt, warum deine Tochter so sterben musste, ist das das Schlimmste. Ich hab’ all die Jahre keine Ruhe gehabt und war so zornig, dass der immer noch frei herumläuft und uns auslacht. Ich bin nicht mehr der, der ich früher war. Aber es hilft nix, Monika wird nimma lebendig, und ich bekomm’ von der Zeit nix mehr zurück.

OÖN: Sollte dem Verdächtigen in Linz der Prozess gemacht werden, werden Sie dabei sein?

Simmer: Ich werde auf alle Fälle im Gerichtssaal sitzen und mich auch als Privatbeteiligter dem Verfahren anschließen. Die Kosten für das Begräbnis habe ich 1992 von der Opferschutzeinrichtung „Weißer Ring“ erhalten. Ihr hab’ ich zugesichert, dass ich das Geld zurückfordern werde. Ob der was hat, ist aber fraglich.

OÖN: Welche Gefühle haben Sie gegenüber dem Tatverdächtigen?

Simmer: Für diese bestialische Gewalt gehört er dementsprechend bestraft. Für mich ist das kein Mensch, der so etwas gemacht hat. Wirklich abschließen kann ich erst dann, wenn er in Haft sitzt, und ich hoffe, dass die Justiz keine Gnade mit ihm hat und er die Höchststrafe dafür bekommt. Auch wenn ich meine Monika dafür nicht mehr zurückbekomm’.

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