22-Jähriger lenkt Gemeinde
WAIZENKIRCHEN. Fabian Grüneis (ÖVP) ist neuer Waizenkirchner Bürgermeister.
In der Marktgemeinde hat künftig der jüngste Bürgermeister des Landes das Sagen. Der 22-jährige Fabian Grüneis (ÖVP) wurde gestern mit 52,4 Prozent zum Nachfolger von Wolfgang Degeneve gekürt, der im Sommer aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war. Drei Kandidaten stellten sich der Wahl in der 3800-Einwohner-Gemeinde. Grüneis erhielt 1128 Stimmen, für Andreas Aumayr von den Grünen votierten 855 Bürger (39,7 Prozent), für Gerhard Kaltseis von den Freiheitlichen stimmten 170 Waizenkirchner (7,9 Prozent). Die SPÖ nominierte keinen Kandidaten. Die Wahlbeteiligung lag bei etwas mehr als 73 Prozent.
Kurz vor 14 Uhr stand gestern fest, dass Grüneis neuer Bürgermeister wird. Wenige Minuten später postete der Jungpolitiker bereits auf Facebook und Instagram ein Video, in dem er sich bei den Wählerinnen und Wählern bedankte. Auch im Wahlkampf setzte der 22-Jährige neben vielen Hausbesuchen auf die Sozialen Medien. Damit hat er auch beruflich zu tun, er arbeitet im Online-Marketing für einen großen Diskotheken- und Restaurantbetreiber und legt als DJ "Greenice" regelmäßig in Diskotheken und bei Festivals im In- und Ausland auf. Und das wird er auch weiterhin tun, "wenn es sich zeitlich ausgeht".
> Video: 22-Jähriger wird Bürgermeister
Politisch engagiert er sich seit 2015 im Gemeinderat und war zuletzt auch Gemeindevorstand. "Politik macht mir unheimlich viel Spaß, ich weiß auch, dass jetzt viel Arbeit auf mich zukommt", sagt Grüneis. Er gehe mit großem Respekt an die neue Aufgabe heran und wolle mit den anderen Fraktionen gut zusammenarbeiten. "Ich hoffe, dass die politischen Mitbewerber dafür bereit sind."
Andreas Aumayr von den Grünen freute sich über "das beste Ergebnis eines grünen Bürgermeisterkandidaten im ersten Wahlgang einer Bürgermeisterwahl" und will starke Oppositionspolitik betreiben.
> Video: Viele Gemeinden tun sich schwer, Bürgermeister zu finden. Warum Fabian Grüneis "sich das antut" und was ihn Sie an der Politik reizt, erklärt er bei "Oberösterreich heute".
> Mehr zur Person Fabian Grüneis lesen Sie hier.
Die junge Welle
Fabian Grüneis ist mit seinen 22 Jahren der jüngste Bürgermeister im Land. Schon zuletzt gab es eine Reihe von „jungen“ Siegern.
Vor drei Jahren machte Severin Mair (VP) in Eferding den Anfang: Er erhielt 70,1 Prozent der Wählerstimmen. SP-Bürgermeister Johann Stadelmayer verzichtete damals auf die Stichwahl. Mair war zu diesem Zeitpunkt 22 Jahre alt. Er hatte auch noch nicht den Grundwehrdienst absolviert, den holte er zwei Jahre später nach.
Ein Jahr später schaffte es Elisabeth Feichtinger in Altmünster, die erste SP-Bürgermeisterin im Bezirk Gmunden zu werden. Feichtinger war damals gerade einmal 28 Jahre jung. Ihr Gegenkandidat, Amtsinhaber Hannes Schobesberger, musste einen erdrutschartigen Verlust hinnehmen. Feichtinger erhielt 60 Prozent Zustimmung und gewann (mit Ausnahme des Altenheims) in allen Wahlsprengeln.
Erst Mitte Mai dieses Jahres war in Grünau im Almtal der 31-jährige VP-Mann Wolfgang Bammer zum Nachfolger des tödlich verunglückten Alois Weidlinger gewählt worden. Bammer siegte bei der Stichwahl in Oberösterreichs flächenmäßig größter Kommune mit einem denkbar knappen Vorsprung, er hatte 25 Stimmen mehr als SP-Herausforderer Klaus Kramesberger.
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Wenn es so lenkt wie er auflegte dann geht's sehr sehr schnell dem Bach runter.
Die Parteifarbe ist bei einer Bürgermeisterwahlen nebensächlich. Wenn der junge Herr den Mut hat anzutreten und gewinnt kann man ihm nichts vorwerfen, denn jeder hat die Möglichkeit sich dieser Wahl zu stellen. Sämtliche Alternativkandidaten dürften nicht entsprochen haben. Auch sollte man die Kirche im Dorf lassen, denn der Einfluss von einem BM hält sich stark in Grenzen...
Dass der grüne Kandidat mit seinem Anlauf 40% hochzog, sagt auch etwas aus. Da dürfte es in der Bevölkerung, in einer Gegend mit "jahrhundertelanger" Schwarzer Absolut-Majorität, ein Bedürfnis nach echter Veränderung geben. Assoziationen mit Innsbruck schwelgen hoch.
nichts gegen junge leute in der politik, warum nicht auch als bürgermeister ...
aber zu denken gibt, dass sich manche den herrn kurz als vorbild nehmen
Heute schon der 2. OÖN-Artikel zur selben Nebensächlichkeit
Als ehemaliger Waizenkirchner Schüler gratuliere ich zur Wahl.
Dem Jungen Bürgermeister und ausgewiesenen Kurz- Fan würde ich allerdings empfehlen, sich im Gegensatz zum
Bundeskanzler mehr um Inhalte und Umsetzung und weniger um
Marketing und Message Control zu kümmern. Auch Harmoniebedürftogkeit sollte dort ihre Grenzen haben, wo sie mittel - bis langfristig den eigenen Wesenskern beschädigt.