2019: AK hat 83.000 Konsumenten beraten
LINZ. Neben Fake-Streamingdiensten bereiten immer öfter Flugausfälle und -verspätungen Probleme.
Bei einem Oberösterreicher, der 150 Kilo abgenommen hatte, kam es zu Entzündungen aufgrund des Hautüberschusses. Dieser wurde im Krankenhaus entfernt. Die private Krankenversicherung wollte aber die Sonderklassekosten in Höhe von 4900 Euro nicht zahlen, weil es sich nicht um einen medizinischen, sondern um einen kosmetischen Eingriff gehandelt habe. Das ist ein Beispiel für einen Fall, mit dem die Konsumentenschutzabteilung der Arbeiterkammer Oberösterreich (AKOÖ) im Vorjahr beschäftigt war. Hier wurde eine Einigung erzielt, der Patient erhielt die Kosten erstattet.
Gestern wurde Bilanz über das Jahr 2019 gezogen. "Insgesamt haben wir 83.000 Konsumenten beraten", sagte AKOÖ-Präsident Johann Kalliauer: mehr als 60.000 Mal telefonisch, aber auch persönlich, per Brief und E-Mail. Online-Angebote, etwa die Musterbriefe zum Downloaden, wurden mehr als 1,1 Millionen Mal nachgefragt.
Bei den Beratungsschwerpunkten hat der Bereich "Geld und Versicherungen" erstmals den Themenblock "Allgemeines Konsumentenrecht" an der Spitze abgelöst. Bei den Anfragen gehe es sowohl um verhältnismäßig kleine Beträge als auch um große Summen, sagt Ulrike Weiß, Leiterin des AKOÖ-Konsumentenschutzes.
"Sehr häufig tauchen Fragen zum Thema Fälschungen, Fake-Onlineshops und Fake-Streamingdienste auf." Grund sei die steigende Zahl der Vertragsabschlüsse übers Internet. Hier stellt die AK Musterbriefe auf ihrer Website zur Verfügung. Könne auf diesem Weg keine Einigung erzielt werden, suche man gemeinsam nach einer Lösung, sagt Weiß. Es sei wichtig, dass sich Konsumenten auch bei verhältnismäßig kleinen Beträgen wehren. Bei Sachverhalten wie dem geschilderten versicherungsrechtlichen Fall gehe es häufig um hohe Einmalbeträge bzw. lebenslange Renten.
Große Probleme beim Fliegen
Die Zahl der Beschwerden zum Thema Reisen stiegen um 15 Prozent auf 5000. Zwei Drittel davon betrafen Flugausfälle und -verspätungen. Verpassen Kunden etwa ihre Anschlussflüge, entstehen dadurch hohe Kosten, sagt Weiß. Für diese Fälle gebe es Musterbriefe. Verhelfen diese nicht zum gewünschten Erfolg, versuche man die Ansprüche, wenn notwendig, auch gerichtlich durchzusetzen. Auch zur Insolvenz des Reiseveranstalters Thomas Cook habe es im Vorjahr mehr als 300 Anfragen gegeben.
Einer der größten Erfolge sei die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs (OGH) zu TV-Anbieter Sky auf Initiative der AKOÖ gewesen: Der OGH erklärte 27 von 29 Klauseln in den Geschäftsbedingungen für rechtswidrig.
Anleitung für Bombenbau und Terrorpläne: 22 Monate Haft für 17-Jährigen aus Grünburg
Schwer verletzt: 19-Jähriger stürzte in Utzenaich durch Dach
20-köpfige Diebesbande zog durch Oberösterreich
Voller Biertank am Urfahraner Markt: "Wir sind startklar"
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Das zeigt doch, wie wichtig diese Institution ist und wie oft man versucht Konsumenten bzw. Arbeitnehmer über den Tisch zu ziehen. Probieren wir es, sie können sich doch nicht helfen. Damit ist die AK eine starke Stütze vor allem für Personen, die sich einen Rechtsstreit nicht leisten können.
ja, dieser Zwangsklub ist sowas von wichtig!
ernährt seine SPÖ Freunde prächtig und das ist gut so!
Ich war auch laange deiner Ansicht, bin aber nach einem persönlichen Erlebnis mittlerweile von BERGONZI'S Version überzeugt!
Im Konsumentenschutz z.B. versprechen sie dir alles Mögliche, was sie dann im Ernstfall revidieren und zurück rudern!
Ich würde nicht allzu pauschal urteilen. Ich habe nur ein paar wenige Erfahrungen mit der AK aber z.B. grundlegende Konsumentenschutz-Infos bekommt man auf Anfrage in recht hochwertiger Form.
Einen spezielle Fall hatte ich, wo die AK mir Deckungsschutz in einem Prozess bezüglich Mängel-Gewährleistung gegeben hat und das war sehr wichtig und vorteilhaft für mich, weil ich mich sonst nicht zu klagen getraut hätte.
Also die AK macht vieles gut und richtig.
Das andere ist, dass die AK so wie die Gewerkschaft Meister darin ist, ihren eigenen Mitarbeitern Sonder-Pensionsregeln (und wahrscheinlich diverse andere Privilegien) zu gewähren, die wir normalen ASVG-ler nicht haben und von denen wir auch sehr wenig erfahren.
Der AK kommt dabei zugute, dass jährlich die Beiträge um die Brutto-Lohnerhöhung steigen, während wir von deutlich weniger Netto-Lohnerhöhung leben müssen (kalte Progression). Ich würde auch die AK und andere die "kalte Progression" spüren lassen, dann würden sie
engagierter dagegen kämpfen.
Und AK- und Gewerkschaftsvertreter sind dann für mich fragwürdig, für möglichst gute Pensionen einzutreten, wenn sie sich selbst von den Verschlechterungen des ASVG-Systems verabschiedet haben, indem sie ihren eigenen Mitarbeitern deutlich höhere Pensionen (auf Kosten der Mitglieder) gewähren. Wer kämpft schon selbst engagiert gegen Verschlechterungen, wenn er selbst gar nicht davon betroffen ist?