Wohnbaugenossenschaft BWSG feuert Vorstände Haberzettl und Hamerle
WIEN. "Verletzung der Sorgfaltspflicht" als Vorwurf – Ex-Asfinag-Chefin folgt nach.
Knalleffekt bei der Wiener Wohnbaugenossenschaft BWSG: Der Aufsichtsrat hat die Vorstände mit sofortiger Wirkung fristlos entlassen. Dies teilte das Unternehmen gestern, Freitag, mit.
Der Vorstandsvorsitzende und Ex-Eisenbahnergewerkschafter Wilhelm Haberzettl und Vorstandsmitglied Andreas Hamerle müssen somit ihre Posten räumen.
Auslöser für die Entscheidung war ein Prüfbericht der Rechtsanwaltskanzleien Jarolim Partner sowie PwC, der dem Aufsichtsrat vorgelegt wurde. Demnach sei es zu einer "Verletzung der Sorgfaltspflichten durch den Vorstand" gekommen, heißt es in einer Pressemitteilung von BWSG.
Details nannte die Wohnbaugenossenschaft nicht. Es wurde aber betont, dass die Mieter nicht geschädigt wurden und die Aufsicht der Kontrollorgane funktioniert habe.
Zur neuen interimistischen Vorstandsvorsitzenden wurde Karin Zipperer ernannt. Die Juristin war erst Ende November als Chefin beim Autobahn- und Schnellstraßenbetreiber Asfinag zurückgetreten. Als zweites interimistisches Vorstandsmitglied soll ihr Rechtsanwalt Wolfgang Schweinhammer zur Verfügung stehen. Der Aufsichtsrat werde nun gemeinsam mit dem neuen Vorstand eine umfassende Aufklärung der Ereignisse gewährleisten, heißt es in der Aussendung.
Die 1911 gegründete Genossenschaft BWSG verwaltet derzeit laut eigenen Angaben 33.000 Wohnungen in Österreich.
Wenn die Sozen noch das Sagen gehabt hätten, hätte er's überlebt und würden sich des tollen Wirtschaftens rühmen.