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Alarmanlagen: "Jeder Zweite liefert schlechte Qualität, will nur abkassieren"

Von Andreas Kremsner, 18. März 2019, 00:05 Uhr
Alarmanlagen: "Jeder Zweite liefert schlechte Qualität, will nur abkassieren"
Wie schützt man sich am besten vor Einbrüchen? Bild: Andersen

LINZ. Für Alarmanlagen und Sicherheitstechnik werden österreichweit im Jahr 500 Millionen Euro ausgegeben – Smarthome-Überwachungsanlagen können leicht manipuliert werden.

In Oberösterreich sind rund 700 Unternehmen im Bereich Alarmanlagen und Videoüberwachung tätig. "Jedes zweite liefert aber schlechte Qualität ab und will nur abkassieren", sagt Wilfried Rieß, zuständiger Bereichssprecher in der oberösterreichischen Wirtschaftskammer.

"Jeder glaubt, er wird schnell reich", sagt Rieß. Oft werde nur das Billigste angeboten. Wichtige Analysen für die Objektsicherheit würden nicht gemacht, es mangle bei vielen auch an der Qualität der Ausbildung. So kritisch sieht Rieß einen großen Teil seiner Branche. Er betreibt die Eferdinger Sicherheits-Firma Technos.

"Der Bereich der privaten Sicherheit (Wohnhäuser und Wohnungen) ist in Oberösterreich rückläufig, wir stehen in einem Verdrängungswettbewerb", sagt Rieß. In den vergangenen vier Jahren haben allein in Oberösterreich bis zu 300 Unternehmen in dem sensiblen Segment der Sicherheit aufgesperrt. Österreichweit wächst hingegen der Markt für mechanische und elektronische Sicherheitseinrichtungen.

Der Verband der Sicherheitsunternehmen Österreichs errechnete für das Jahr 2017 einen Umsatz von 514 Millionen Euro (488 Millionen im Jahr davor). Davon entfallen 217 Millionen auf elektronische Sicherheitseinrichtungen (ohne Brandmelder). Für Sicherheitstüren und -fenster und Tresore wurden 297 Millionen Euro in Österreich ausgegeben.

In Oberösterreich gibt es neben den hunderten kleineren Anbietern sechs größere. Sie installieren neben privaten Anlagen vor allem jene für den gewerblichen Bereich: der Österreichische Wachdienst (ÖWD), die Firmen Reuss Security Systems, Schrack Seconet, PKE, Siemens und das Haus der Schlösser. Sie liefern Alarm- Zutritts-, Überwachung- und Einbruchsicherungssysteme im großen Stil.

Dass in den vergangenen Jahren viele kleine Anbieter dazugekommen sind, bestätigt Thomas Kvas vom ÖWD. Das österreichische Familienunternehmen ist seit mehr als 50 Jahren im Sicherheitsbereich tätig. Allein in Oberösterreich arbeiten 17 Mitarbeiter in der Projektierung und Installation von Alarmanlagen.

Kunden sollten genau prüfen

Dass es unter den kleinen Anbietern viele gibt, die unseriös arbeiten, sagen auch Niko Paralis von Schrack-Seconet und Martin Hirnschrodt vom Haus der Schlösser: "Die Kunden müssen sich genau ansehen, von wem sie sich eine Anlage installieren lassen."

Dass es im privaten Bereich in Oberösterreich einen leichten Rückgang gibt, spürt auch Hans-Jürgen Reuss, Chef von Reuss Security in Leonding. An den Versprechungen von Einbruchssicherung durch Smarthome-Lösungen lässt Reuss, er ist gerichtlich beeideter Sachverständiger, kein gutes Haar: ",Alexa, schalte die Alarmanlage aus‘, kann jeder sagen und schon ist die Anlage deaktiviert."

Smarthome-Lösungen unsicher

Darüber hinaus seien diese Anlagen nicht sabotagesicher, nicht autark installiert und verfügen über keinerlei Zertifizierung. "Und die werden sie auch nie bekommen", sagt Reuss. Ähnlich skeptisch geht Martin Hirnschrodt mit den Smarthomes ins Gericht: "Es ist sicher besser, als nichts zu haben. Aber die Systeme sind zu leicht zu überlisten."

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Autor
Andreas Kremsner
Redakteur Online
Andreas Kremsner

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7  Kommentare
7  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Elmec444 (503 Kommentare)
am 18.03.2019 10:10

Futterneid
Wilfried Rieß, zuständiger Bereichssprecher in der oberösterreichischen Wirtschaftskammer, kritisiert seine eigene Branche. Nur und seine Firma sind die Guten.
Da lachen ja die Hühner.
Aber ein guter Werbeartikel für seine Firma.

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amha (11.322 Kommentare)
am 18.03.2019 19:03

Finde ich nicht! Bei einem Nestbeschmutzer würde ich kein gutes Gefühl haben. Schon gar nicht, wenn sein Slogan von Vertrauen handelt, auf der Webseite bei „über uns“ bloß eine Adressangabe samt Karte ist.

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betterthantherest (34.026 Kommentare)
am 18.03.2019 08:11

Warum muss heutzutage das Eigenheim zur Festung ausgebaut werden?

Ist das Sicherheitslevel in AUT so stark gesunken?
Wenn ja - was hat sich verändert?

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glingo (4.977 Kommentare)
am 18.03.2019 07:58

er ist gerichtlich beeideter Sachverständiger, kein gutes Haar: ",Alexa, schalte die Alarmanlage aus‘, kann jeder sagen und schon ist die Anlage deaktiviert."

für so eine Aussage müsste man ihn sofort als Sachverständigen absetzen!

ich glaube nicht das die Alexe im Garen steht und wenn er schon im Haus ist warum sollter dann noch die Alarmanlage ausschalten!

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fanfarikuss (14.172 Kommentare)
am 18.03.2019 07:33

Wer so naiv ist und sein Haus komplett auf "Smart" = fernüberwacht umstellt, bei dem gehört eh eingebrochen. Vielleicht wacht er dann auf.

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amha (11.322 Kommentare)
am 18.03.2019 06:55

Na in dieser Branche muss es zugehen, wenn sich die Branchenmitglieder medial gegenseitig die Augen aushacken.

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reibungslos (14.490 Kommentare)
am 18.03.2019 07:48

Der Markt ist halt übersättigt. Zu viele Anbieter, schlechte Preise. Das führt unweigerlich zu Kannibalismus.

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