Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

SP-interner Krach um den sozialen Wohnbau

Von Alexander Zens, 18. März 2017, 00:04 Uhr
Ende des sozialen Wohnbaus? In der SP kracht es
Welser-Heimstätte-Chef Hochhauser schrieb harschen Brief an Landes-SP.

LINZ. Bei den Sozialdemokraten kracht es. Der Chef der Welser Heimstätte, Manfred Hochhauser, schrieb der Landes-SP einen harschen Brief. Es geht um den Plan der Bundesregierung, gemeinnützige Wohnbaufirmen attraktiver für Investoren zu machen. Kritiker befürchten ein Ende des sozialen Wohnbaus.

Es rumort in der SP und bei den gemeinnützigen Wohnbauträgern. Denn die Bundesregierung plant, eine deutlich höhere Bewertung von Genossenschaften zuzulassen. Damit sollen der Handel mit Anteilen an den Firmen und Investitionen angeregt werden. Kapital soll in den Wohnbau fließen. Das Gegenteil befürchten Kritiker. Die Finanzindustrie habe lobbyiert, das Ende des sozialen Wohnbaus drohe.

Deutliche Worte verwendete der SP-nahe Manfred Hochhauser, Chef der Welser Heimstätte, in einem Brief an die Landes-SP und deren Vorsitzende Birgit Gerstorfer Anfang März: Er sei niedergeschlagen, dass die SP im Stande sei, eines ihrer Steckenpferde, den sozialen Wohnbau, "unkommentiert, emotionslos und sehenden Auges ersaufen zu lassen". Er kritisierte, dass die Landespartei nur zusehe, während sich Vertreter von VP, Grünen, FP und Neos kritisch geäußert hätten.

Angedeutet wurde das umstrittene Vorhaben schon im Plan A von SP-Kanzler Christian Kern. Nun gibt es den Entwurf für eine Regierungsvorlage. Wie berichtet, sollen demnach Gemeinnützige künftig mit dem gesamten Eigenkapital (inklusive Rücklagen) bewertet werden dürfen. Derzeit ist die Bewertung mit dem eingezahlten Grundkapital begrenzt.

Der Marktpreis der Wohnbauträger würde also steigen. Es könnte für Investoren attraktiv werden, Anteile zu kaufen. Und man könnte eine gemeinnützige Firma mit Gewinn verkaufen. Es geht um insgesamt rund zehn Milliarden Euro: So viel Eigenkapital haben die bundesweit 186 Gemeinnützigen. Das Grundkapital sind etwa sechs Prozent davon. Profitieren würden die Eigentümer von Gemeinnützigen, etwa Parteien, deren Vereine, Banken und Versicherungen. Deren Bilanzen würden mit einem Schlag besser aussehen. Die Brisanz sei wohl nicht erkannt worden, sagt Hochhauser. Er habe mittlerweile mit SP-Klubobmann Christian Makor gesprochen. Letzterer sagt, dass man inhaltlich einer Meinung sei. Die Landespartei habe intern rasch Kritik in Wien geäußert, jedoch haue man nicht sofort öffentlich auf den Tisch.

Als "Trägerrakete für die Abschaffung der Gemeinnützigkeit" sieht Grünen-Nationalratsabgeordnete Gabriela Moser die Pläne. Sie hat eine Anfrage beim Wirtschaftsministerium eingebracht. Darin schreibt sie etwa, dass die gemeinnützige Firma ÖVW der Erste Bank gehöre, das Stammkapital betrage laut informierten Quellen rund 218.000 Euro. Der Substanzwert liege bei etwa 40 Millionen. "Kommt die Gesetzesänderung, wäre der Anreiz zu verkaufen wohl hoch."

Insider schätzen, dass der Wert des Anteils, den die SP direkt und indirekt an der Sozialbau AG hält, um das etwa 16-fache steigen würde.

Parteien könnten ihre Budgets sanieren. Der gemeinnützige Kreislauf drohe geopfert, Kapital entzogen zu werden, wird befürchtet.

mehr aus Wirtschaftsraum OÖ

Energie AG Oberösterreich erweiterte Führung im Erzeugungsbereich

6 Prozent: Anstieg der Arbeitslosigkeit in Oberösterreich am höchsten

Ventopay: Neue Beteiligung für Zahlungsdienstleister aus Hagenberg

Karl Purkarthofer neuer Vorstandschef von Primetals

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

10  Kommentare
10  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
penunce (9.674 Kommentare)
am 20.03.2017 04:31

Die Bundesregierung plant also, eine deutlich höhere Bewertung von Genossenschaften zuzulassen!

Dann werden die Mieten vor allem für junge Menschen um einiges teurer, mit der Absicht am Schlachtfeld der Börse die Spekulationen um den sozialen Wohnbau anzuheizen und lukrativer zu gestalten.

Wenn die Sozi´s diesen Plan zustimmen, dann werden sie noch mehr Stimmen verlieren als bisher schon!

lädt ...
melden
jago (57.723 Kommentare)
am 18.03.2017 14:43

Meine erste Assoziation mit Sozialisten ist immer Zentralisieren.

Hierarchisch, von oben herab anschaffen. Und die Freunde hinauf klettern lassen.

lädt ...
melden
herzmensch (873 Kommentare)
am 18.03.2017 10:59

Die internen Diskussionen zeigen nur dass die SPÖ noch eine lebendige Partei ist. Die demonstrierte Geschlossenheit der FPÖ ist vielmehr besorgniserregend. Nicht einmal eine Meinungsverschiedenheit zum Thema sozialen Wohnbau? Das gibt es doch nicht.

Erfahrung um Privatisierung und dem schleichenden Ausverkauf haben wir ja, dem drohenden fortschreitenden Sozialabbau muss endlich Einhalt geboten werden, wie das mit den Erfordernissen, besser gesagt mit dem Druck der (Finanz)wirtschaft in Einklang zu bringen ist, das ist eine diskussionswürdige Frage.

Beginnen sollte man mit den Grundlagen, an die SPÖ, bitte euer Parteiprogramm nachlesen und gleich umschreiben, wenn ihr nicht danach leben wollt!!!

An die FPÖ, geht in euch, wollt ihr wahrhaftig eine soziale Partei sein, dann belegt eure Leistungen im Sozialbereich vor. Behinderteneinrichtungen überteuert prüfen lassen ist keine Leistung!!!

An die ÖVP, hört endlich auf, euch immer hinter allen anderen zu verstecken und bekennt Farbe.

lädt ...
melden
herzmensch (873 Kommentare)
am 18.03.2017 11:06

An die Grünen: die parlamentarische Anfrage ist gut, aber die Kritik am Sozialabbau insgesamt und gerade der gesamte Bereich des Wohnens muss viel schärfer diskutiert und endlich einmal reguliert werden.

Der gemeinnützigen Wohnbau sollte statt den Behinderteneinrichtungen geprüft werden, die Wohnbauförderung bis ins Detail ausgeleuchtet, da fließen laut Korruptionsbericht viel zu viele Gelder irgendwohin.

Gleichzeitig müssen die Förderrichtlinien dringend überprüft werden, die Nachhaltigkeit im Wohnbau muss in die wirtschaftlichen Berechnungen mitaufgenommen werden, etwa die Entsorgung des Bauschutts, der Schaden an der Umwelt, die sozialen Folgekosten.

Dann würden die Berechnungen im Franckviertel zu andere Ergebnissen führen, man die Häuser gehören eindeutig erhalten.

lädt ...
melden
arnonimm (621 Kommentare)
am 18.03.2017 19:42

Ganz ehrlich, Herzensmensch: die "Gaby" ist auch erst draufgekommen, wie es in Wien schon zu dem Thema geknallt hat. Stichwort "Lex Städtische" & Raikazustimmung.
Bei Wansch und Gudenus nachlesen ist eh brav. Themenführerschaft ist was anderes. Googel bei Presse beispielsweise!

lädt ...
melden
jamei (25.507 Kommentare)
am 18.03.2017 10:06

LINZ. Bei den Sozialdemokraten kracht es. Der Chef der Welser Heimstätte, Manfred Hochhauser, schrieb der Landes-SP einen harschen Brief.....

wo sind die Post`s der Ritter für sehr soziales Wohnen und niedrigen Mietzins und gerne Sozial Geschenke Annehmer?

lädt ...
melden
herzmensch (873 Kommentare)
am 18.03.2017 11:08

Die Kommentare der Leute, die andere ungerührt ertrinken, erfrieren, verhungern lassen, die sind schon da. Zumindest geben sie sich cool.

lädt ...
melden
jamei (25.507 Kommentare)
am 18.03.2017 11:13

Die Kommentare der Leute - wo?

Sie schreiben im Plural - Sie zählen sich also dazu.

lädt ...
melden
Superruss (1.085 Kommentare)
am 18.03.2017 08:50

Bei den Rotjacken rumort es .Wie wirds dann wenn der Swap ausverhandelt ist.Dann brennts richtig bei dieser Louser Partei

lädt ...
melden
herzmensch (873 Kommentare)
am 18.03.2017 11:09

Brennen ist besser als überkühl zu sein. Da versagt das Herz schnell.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen