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"Die Frustration bei den Waldbesitzern ist sehr groß"

Von Josef Lehner, 30. Oktober 2018, 00:04 Uhr
"Die Frustration bei den Waldbesitzern ist sehr groß"
Hannes Gadermair, Forstbaumschulbesitzer Bild: Gadermair

MINING/LINZ. Hannes Gadermair, Obmann des Verbandes der österreichischen Forstbaumschulen, spricht im OÖN-Interview über die Folgen den Trockenheit.

Wegen der Trockenheit konnten die Waldbesitzer noch gar nicht mit der Aufforstung der Schadflächen beginnen. Jetzt wird es ernst. "Um alles in einem Jahr aufzuforsten, dafür würde das heimische Pflanzenmaterial gar nicht reichen", sagt Hannes Gadermair (45). Der studierte Betriebswirt führt eine Forstbaumschule in Mining bei Braunau und ist seit Jahresbeginn Obmann des Verbandes der österreichischen Forstbaumschulen.

 

OÖNachrichten: Gibt es ausreichend Pflanzen für die Aufforstung so großer Flächen?

Hannes Gadermair: Derzeit schon. Die Waldbesitzer haben sehnlichst auf Niederschlag gewartet. Wir haben vorerst vor allem Anfragen, noch nicht so viele Bestellungen. Alle Schadflächen in einem Jahr aufzuforsten, da würde das heimische Material aber sicher nicht reichen.

Besteht Zeitdruck?

Einerseits ist Eile geboten, weil Beiwuchs aufkommt, den man wieder entfernen müsste. Auf Kahlschlägen kann sich aber der gesamte Wasserhaushalt verändern. Manche Bäume funktionieren dort vielleicht gar nicht mehr. Deshalb kann man sich jetzt auch Zeit nehmen, um zu sehen, wie sich die Böden entwickeln. Die Aufforstung ist eine Investition für die nächsten 60 bis 70 Jahre. Da kann man sich sogar ein, zwei Jahre Zeit lassen. Man sollte auch sehen, ob Naturverjüngung aufkommt.

Haben Sie ausreichend von den richtigen Pflanzen? Es sollen ja in tiefen Lagen keine Fichten mehr gesetzt werden, sondern Tannen.

Nur noch Tanne, das ist es auch nicht. Es gibt Empfehlungen der Kammer oder des Forstdienstes des Landes. Wenn die Empfehlungen eingehalten werden, gibt es Förderungen. Es ist aber nicht vorgeschrieben, wann und was aufgeforstet wird. Ich würde alle warnen, die Fichte total zu verteufeln. In höheren Lagen hat sie weiter ihre Berechtigung. Die Frustration ist natürlich jetzt sehr groß. Es geht mehr in Richtung Laubbäume. Auf guten Böden sind Tannen und Eichen gut. Douglasie und Roteiche sind Alternativen, aber nicht für alle Standorte.

Überall drei Viertel Fichte und ein Viertel Tanne, das spielt es nicht mehr. Jeder muss sich mit dem, was er an Boden, Klima und Waldstruktur hat, überlegen, was er tut.

Viele Waldbesitzer haben Angst, dass sie massiv in Zäune rund um die Aufforstungen investieren müssen, weil sonst das Wild die Jungpflanzen verbeißt.

Je mehr eingezäunt wird, umso weniger bleibt Äsungsfläche für das Wild und umso mehr wird auf den anderen Flächen verbissen. Ohne Zusammenarbeit von Waldbesitzern, Jägern und Behörde wird es schwierig. Zäune sind das Einfachste, aber nicht das Günstigste. Es gibt auch Mittel, die man versprüht, oder Hausmittel wie Schafwolle oder Kalk.

 

Lesen Sie dazu auch: Die Borkenkäfer-Schäden gehen in die Millionen

 

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27  Kommentare
27  Kommentare
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il-capone (10.432 Kommentare)
am 30.10.2018 17:35

... Damit eine erfolgreiche Wiederaufforstung - ohne Wildverbiss ...

sagt Reisecker.

- - - - - -

--> Dann wird er eben regelmässig Drück/Riegeljagden etc anordnen müssen ...
Für was habens denn dann Schiesseisen im Schrank?

https://ooe.orf.at/news/stories/2944427/

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go4wards (414 Kommentare)
am 30.10.2018 16:27

Den robusten Metasequoia, eine Redwoodart,
hat bei uns niemand am Radar,
Borkenkäfer resistent, sehr widerstandsfähig und überlebt Stürme besser weil im Winter kein "Laub"
Holz leicht rötlich. Festigkeit ähnlich Lärche also besser als Fichte
und rasch wachsend 0,5m / jahr

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il-capone (10.432 Kommentare)
am 30.10.2018 17:28

= Flachwurzler mit mässiger Holzqualität.
Dann doch eher die bewährte Weisstanne, die auch sturmfest ist.

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 30.10.2018 08:24

Das Problem der Fichtenmonokulturen ist seit Jahrzehnten bekannt. Getan haben die Waldbesitzer - nichts.
Nun wird durch das Klima das Problem eben akut, sollen einem da die Leute leid tun ?

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betterthantherest (34.323 Kommentare)
am 30.10.2018 08:50

Wer Bäume planzt der trifft eine Entscheidung für 50-60 Jahre (bei Fichten) und für 100 Jahre und mehr bei anderen Baumarten.

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wertz (923 Kommentare)
am 30.10.2018 09:35

...und welche intelligente Erlärung haben sie für das Tannensterben in den 80ern....für das Eschentriebsterben momentan?
....und vor allem....wer hat nun wirklich vom billigen Fichten(bau)holz profitiert? Ich kenne keinen Waldbesitzer der davon reich geworden wäre....

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Alfred_E_Neumann (7.341 Kommentare)
am 30.10.2018 09:41

Damals war es tatsächlich der saure bzw. übersäuerte Regen.

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 30.10.2018 11:48

Wenn die Fichtenkulturen angeblich nichts bringen - warum wurde dann immer wieder nachgepflanzt ?

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WaldundFeld (107 Kommentare)
am 30.10.2018 13:33

Weil sie nicht so stark verbissen werden! Habe ich dir gestern bei einem anderen Artikel schon erklärt.

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primavera13 (4.190 Kommentare)
am 30.10.2018 07:41

Jeder Einzelne kann viel gegen die Klimaerwärmung beitragen:

Verzicht auf Urlaubs-Flugreisen (Ozonschicht)
Verzicht auf Luxus-Schiffreisen (Meeresverschmutzung, Plastikmüll)
Weniger Autofahren
Ökologischer Autofahren (langsamer, weniger Beschleunigung, vorausschauend, dahinrollen)
Bis auf heiße Tage Klimaanlage im Auto ausschalten (spart Sprit)
Autos mit Start-Stop-System
Heizungen im Winter drosseln und nur Stoßlüften
Licht konsequent Ausschalten in gerade unbenützten Räumen
Weniger Fleisch essen, Ärzte empfehlen 2x pro Woche
Zum Rauchen aufhören (Rauchabgase, Regenwaldabholzung)
Haushalt: Energiefresser raus, neue sparsamere E-Geräte rein
Ökologische Lebens-, Reinigungs-, Kosmetik-, Textilien-, Möbel
Natur- statt Schulmedizin (Chemieeinsatz, Resistenzen)
Qualitäts- statt Billigprodukte
Regionale Kreislaufwirtschaft stärken
Stand-By Schaltungen abschalten
WLAN abschalten bei Nichtgebrauch
Weniger Internet surfen (Suchanfragen kosten viel Strom)

Je mehr davon, desto besser.

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fanfarikuss (14.172 Kommentare)
am 30.10.2018 08:14

Haben sie ein Haustier? Einen Hund z.B.?

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primavera13 (4.190 Kommentare)
am 30.10.2018 08:30

Nein.
Haustiere sind eine Katastrophe für den Klimawandel.
Vor allem die Fleischfressenden, die ja nebenbei auch viel Leid und Pein für jene Tiere produzieren, die Ihnen als Futtermittel dienen.

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Federspiel (3.513 Kommentare)
am 30.10.2018 08:33

Drum habe ich gefragt. Danke für die spontane Antwort.

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fanfarikuss (14.172 Kommentare)
am 30.10.2018 08:53

???

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( Kommentare)
am 30.10.2018 08:23

primavera13,
Es sind sicher gut gemeinte Vorschläge von dir, welche du auflistest. Ich denke aber jeder Mensch weiß, nach seiner Situation, wo er persönlich mit kleinen Änderungen seiner Lebensgewohnheit etwas zum Klimaschutz beitragen kann.

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primavera13 (4.190 Kommentare)
am 30.10.2018 08:39

Kleine Änderungen reichen aber leider nicht. Um die Erde auch für unsere Kinder und Enkelkinder gut bewohnbar zu halten braucht es von jedem Einzelnen einen Verzicht in höherem Ausmaß.

Das herumjeten im Urlaub für ein paar Tage ist sicher ein nogo für die Zukunft. Die Flugpreise sind im Vergleich zum Zug viel zu billig, da z.B. Kerosin nicht besteuert und die Umweltschäden nicht eingerechnet werden. Fliegen mus deutlich teurer werden, zumindest auf das Preisniveau der 1980iger Jahre = ein Mehrfaches der jetzigen Preise.

Für eine Flugreise weniger, kann man sicher mehrere Jahre mit dem eigenen Auto fahren. Flugzeuge verprassen ja nicht nur 10.000sende Liter Kerosin, sondern sie schädigen auf Flughähe die Ozonschicht massiv.

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hochhaus (1.821 Kommentare)
am 30.10.2018 13:23

....und auf elektr. Nasenhaartrimmer verzichten! ☺

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primavera13 (4.190 Kommentare)
am 30.10.2018 07:40

Der Wassermangel wird in den nächsten Jahr(zehnt)en immer dramatischer werden. Hitzetote, Dürre, Lebensmittelmangel etc.
Die EU und die UNO werden nicht ein einziges ihrer ohnehin viel zu niedrig angesetzten Klimaziele erreichen. Im Gegenteil, die Schadstoffausstöße werden weiter steigen. Business as usual.

Warum? Die Rettung der Welt vor dem Klimakollaps geht nur mit Verzicht und Bequemlichkeitseinbußen des Einzelnen sowie einer drastischen Drosselung bzw. Umkehr des Welt-Bevölkerungswachstums.

Beides wollen die Politiker der Welt nicht zugeben und auch ihren Wählern aus Angst vor den nächsten Wahlergebnissen nicht zumuten.

Dabei bringt ein schlauer Verzicht ein deutliches Mehr an Lebensqualität und vor allem weniger Stressbelastung für die Menschen.

Der dumme Mensch samt verantwortungslosen Politikern und Lobbyisten rund um den Globus treiben den Planeten in den Abgrund. Die Affen schämen sich schon für die Menschen, die sich ja nur um 3% der DNA von Ihnen unterscheiden.

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primavera13 (4.190 Kommentare)
am 30.10.2018 07:40

Es gibt auch viele Rodungsflächen in OÖ. wo auch fünf Jahre später immer noch nicht aufgeforstet wurde. Und das ist schon grob fahrlässig im Hinblick auf den Klimawandel, wenn massenhaft Bäume fehlen.

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betterthantherest (34.323 Kommentare)
am 30.10.2018 07:37

Und in 50 Jahren wird dann über die dummen Waldbesitzer gesprochen, die Douglasien, Weißtanne und Lärchen gesetzt haben.

Von irgend einem neu eingeschleppten Schädling, wie das bei der Esche der Fall war.

Völlig unterschätzt wird die Gefahr die vom asiatischen Laubholzbockkäfers ausgeht.

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betterthantherest (34.323 Kommentare)
am 30.10.2018 07:37

zerstört worden von irgend einem eingeschleppten Schädling...

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despina15 (10.079 Kommentare)
am 30.10.2018 07:30

hat nichts mit NEID zu tun,
es fahren ja andere auch mit
grosssen Autos durch die Gegend
wir alle tragen dazu bei,und keiner
will mit kleinere Autos auf die
Strasse,denn da leidet dass EGO!

wenn man nicht umdenkt,wird es
schlimm!

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 30.10.2018 05:56

Selber Schuld kein Mitleid

- Jeder fährt ja einen grossen Pick Up
in der Familie ein Zweit- und Drittauto,

welche in Masse sehr viel zum Klimawandel Trockenheit
beitragen.

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wertz (923 Kommentare)
am 30.10.2018 06:58

...oje es gibt sie noch immer die verbohrten Neider.....und beim Klimawandel haben ja immer die anderen Schuld...

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fanfarikuss (14.172 Kommentare)
am 30.10.2018 07:07

Sie sind so eine traurige Neidgestalt.
Jeder fährt einen Pickup. Klar.
Die ganzen Golfs, Hyundai i20's, Smarts, Minis...
Dienen ausschließlich der Landschaftsverzierung.

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benzinverweigerer (14.615 Kommentare)
am 30.10.2018 10:59

Naja, ob 2,5 Tonnen oder 1 Tonnen PKW ist halt schon ein Unterschied.
Bin jetzt selbst nicht besser, aber stimmen tuts halt!

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Baumblatt (350 Kommentare)
am 30.10.2018 07:09

Herzeigbar - wieder ein Fall für die Psychotherapie. Da gibts wohl noch einige tief sitzende Themen...

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