Werbewert im Sportsponsoring erreicht erstmals mehr als eine Milliarde Euro
WIEN. Was die Präsenz in den Medien betrifft, hat der Oberösterreicher Vincent Kriechmayr in Kitzbühel heuer Marcel Hirscher übertroffen.
Das ist ein Detailergebnis der Sponsor-Jahresbilanz des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Focus. "Der Speedfahrer war im Zuge des Kitzbühel-Wochenendes präsenter als der Weltcup-Führende Hirscher", sagt Marcel Grell, Chef von Focus, im OÖN-Gespräch.
Das Institut misst seit Jahren, was die Präsenz in Fernsehen, Printmedien und Online für Sponsoren wert wäre, müssten die Firmen für Zeit bzw. Fläche ihrer Logopräsenz bezahlen. Dieser Werbewert lag bei 1300 berücksichtigten Sportevents 2018 bei erstmals mehr als einer Milliarde Euro.
Kriechmayr hat seinen Werbewert in Österreich 2018 kräftig gesteigert – von Platz elf auf Platz sieben oder 2,66 Millionen Euro.
Als Werbeträger unschlagbar war 2018 einmal mehr Marcel Hirscher mit 10,4 Millionen Euro. Im Detail bedeutet das für Atomic 4,6 Millionen Euro, Raiffeisen 3,1 Millionen, Komperdell 1,1 Millionen sowie weitere. Auf Platz zwei lag der Tennisspieler Dominic Thiem, auf Platz drei die Skisportlerin Mikaela Shiffrin.
Der Wintersport (Alpin, Nordisch, Biathlon) macht mehr als 50 Prozent des Sponsormarktes aus. Insgesamt kämpfen 83 Sportarten um Sponsoren – und um Platz in der Berichterstattung. Denn, so der gebürtige Mühlviertler Grell: "Ohne mediale Berichterstattung funktioniert kein Sponsoring."
Die vier Sportarten, die österreichweit den höchsten Werbewert erzielen, sind Ski Alpin, Fußball, Formel 1 und Skisprung: Sie kommen gemeinsam auf mehr als 80 Prozent. Am häufigsten ist Audi als Sponsor in den Medien vorgekommen, gefolgt von Red Bull, Raiffeisen und A1. (sib)
Und die Moral von der Geschicht?
Medien sind nicht befugt, das Wort Moral zu benutzen. Auch Lobby nicht.