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Sport-Präsident: Leidenschaft oder Umwegrentabilität?

Von Dietmar Mascher, 19. Jänner 2019, 11:11 Uhr
 Sport-Präsident: Leidenschaft oder Umwegrentabilität?
ÖFB-Präsident Leo Windtner (l.) mit Teamchef Franco Foda und Sportdirektor Peter Schöttel Bild: APA

Fünf oberösterreichische Wirtschaftsmänner über ihr ehrenamtliches Engagement als Funktionäre im Leistungssport.

Sie sind erfolgreich, arbeiten mehr als der Durchschnittsösterreicher und haben trotzdem noch einen "Nebenjob". Warum tun sich Unternehmer und Manager die Funktion eines Vereins- oder Verbandspräsidenten im Leistungssport an? Ist es Eitelkeit? Leidenschaft? Oder vielmehr der Hintergedanke, über die Funktion im Sport bessere Geschäfte zu machen?

Eine nicht repräsentative Umfrage unter fünf prominenten Präsidenten legt nahe, dass die Funktion in erster Linie mit Leidenschaft zu tun und sich meist zufällig ergeben hat.

Wie etwa bei Franz Grad. Der Transportunternehmer war 1976 Vertreter einer ungarischen Transportfirma, in der der Schwiegervater des Starstürmers Bela Varadi arbeitete. Als Varadi von Honved Budapest die Freigabe erhielt, im Ausland zu spielen. Grad trug dem damaligen LASK-Präsidenten Rudolf Trauner den Stürmer an. Aber der wollte nicht nur nichts zahlen, sondern verlangte Geld. Der Deal kam nicht zustande. Aber Grads Kontakt zum LASK intensivierte sich, auch unter Pro-Chef Gerhard Weiß. Den Unternehmer, der im Februar seinen 80. Geburtstag feiert, hat der Fußball seither nicht mehr gelassen, "obwohl ich Leichtathlet war". Grad engagierte sich beim FC Linz und führte als Präsident von Pasching einen Verein über mehrere Ligen in die Bundesliga, zum Cupsieg und in den Europacup.

 Sport-Präsident: Leidenschaft oder Umwegrentabilität?
Franz Grad als Pasching-Präsident (r.) mit Georg Zellhofer Bild: rubra

Jetzt unterstützt er in Traun ASKÖ Oedt, der ebenfalls recht erfolgreich ist. Sportfunktionär sei er nicht aus wirtschaftlichem Interesse geworden, sondern weil er dem Sport etwas zurückgeben und die Sportausbildung nicht dem Staat überlassen wollte. Freilich habe seine Firma Transdanubia (245 Millionen Euro Umsatz) etwas von seinem Engagement. "Wir rekrutieren aus dem Verein Lehrlinge. Ich weiß aus Erfahrung, dass die jungen Leute ohne Ausnahme tolle Mitarbeiter sind. 18 Mitarbeiter spielen beim Verein. Dort haben wir vor allem heute viel mehr Kinder und Jugendliche, die trainiert werden."

Die Nachwuchsarbeit nennt auch LASK-Präsident Siegmund Gruber als wesentliche Motivation. Der Unternehmer, der zwischendurch Eigentümer von Hali war und vor einigen Jahren seine Steuerberatungskanzlei verkauft, wollte nach eigenen Aussagen dem Land und dem Sport ebenfalls etwas zurückgeben. "Finanziell kann ich mir das leisten. Dass ich aber 60 bis 70 Stunden pro Woche für den Verein arbeite, war ursprünglich nicht vorgesehen. Natürlich wird durch diese Tätigkeit das Netzwerk größer. Aber das ist nicht mein Antrieb", sagt Gruber.

 Sport-Präsident: Leidenschaft oder Umwegrentabilität?
LASK-Präsident Siegmund Gruber (l.) mit Ex-Stürmer René Gartler Bild: Scharinger

Ähnlich sieht es auch ÖFB-Präsident Leo Windtner. Der ehemalige Generaldirektor der Energie AG steht dem ÖFB seit zehn Jahren vor. Der ehemalige Landesliga-Kicker war über die Union zum Funktionär und dann zum oberösterreichischen Fußball-Präsidenten geworden. "Wichtig, dass der eigentliche Job Priorität hat. Aber es ist auch unbestritten, dass man über das Netzwerk eine Umwegrentabilität sieht."

"Radsport statt Motorboot"

Das ist Paul Resch eher egal. Er begann erst nach seinem Ausscheiden aus dem Familienunternehmen Resch & Frisch sein Engagement als Präsident des Radsportverbandes. "Ich habe schlichtweg mehr Zeit gehabt. Radfahren ist meine Leidenschaft. Und es macht Freude, Geld dafür aufzutreiben. Andere haben ein Motorboot, ich habe den Radsport."

Über einen Freund, der Trainer beim ÖSV war, kam der einstige Hobby-Rennläufer Fritz Niederndorfer zum Skisportverband, seit 2006 ist er Präsident der oberösterreichischen Landesverbandes. Eine Umwegrentabilität für ihn habe er nicht gesehen, sagt der Gründer und langjährige Chef der Firma Abatec, der die Firma kürzlich verkauft und sich nur die kleinere inmotiotec in Regau behalten hat, die sich auf die Vermessung von Fußballspielern spezialisiert hat. Beim Skisport stehe dagegen das persönliche Interesse im Vordergrund. Seine 16-jährige Tochter fährt bereits FIS-Rennen.

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6  Kommentare
6  Kommentare
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susisorgenvoll (16.665 Kommentare)
am 20.01.2019 16:56

Sport hat immer ein positives Image und ist daher für Firmenchefs, welche sich für die Sportförderung an vorderster Front einsetzen, in doppelter Hinsicht interessant: 1) positives Image für die Firmenwerbung und 2) ein Absetzposten für das Finanzamt.

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kpader (11.506 Kommentare)
am 20.01.2019 05:12

Gschaftlhuber die in der ertsen Reihe stehen wollen. Egomanen.

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spoe (13.503 Kommentare)
am 19.01.2019 12:06

Alles nur Idealismus. 😂😎

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azways (5.835 Kommentare)
am 19.01.2019 06:47

...ehrenamtliches Engagement....

der ist gut !!!

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haliblau (3.764 Kommentare)
am 19.01.2019 08:55

😂😂😂👍👍👍

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haliblau (3.764 Kommentare)
am 19.01.2019 02:05

In puncto Gruber:Wer es glaubt wird selig.

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