Die voestalpine steht vor der nächsten Verurteilung in einem Kartellverfahren
LINZ. Nach der Razzia in Linz im September 2017 ist ein Urteil in diesem Frühling zu erwarten
Der große Mitbewerber der voestalpine, Thyssen-Krupp hat seine Gewinnprognose wegen drohender Kartellstrafen im November gekippt. Seit vergangener Woche weiß auch das Linzer Unternehmen, dass es eine "signifikante" Kartellstrafe wegen unerlaubter Absprachen bei Grobblechen zu erwarten hat. Das deutsche Bundeskartellamt sagte gestern zum Stand des Verfahrens nichts.
Neben großen Problemen mit einem Autozulieferwerk in den USA – die OÖN berichteten – sind diese jüngsten Kartellvorwürfe der zweite wichtige Grund für einen erwarteten Gewinneinbruch.
Im folgenden eine Zusammenfassung in jene Kartellverfahren, in die voestalpine involviert ist oder war.
1. Grobblech
Die Überraschung am 12. September 2017 war groß, als 17 Ermittler der Bundeswettbewerbsbehörde am Linzer Werksgelände der voestalpine einmarschierten. Nachdem das Schienenkartell aufgedeckt worden war, hatte der Konzern eine intensive interne Untersuchung durchgeführt, ob es noch weitere illegale Absprachen gegeben haben könnte. Damals sei nichts gefunden worden, hatte Konzernchef Wolfgang Eder im Anschluss bekannt gegeben.
2. Edelstahl
In diesem Fall war die voestalpine 2015 der Hinweisgeber und blieb daher im Vorjahr straffrei. Sechs Unternehmen, drei Privatpersonen und der aufgelöste Interessensverband Edelstahl-Vereinigung wurden verurteilt. 205 Millionen Euro betrug die Strafe für Preisabsprachen und das Austauschen sensibler Informationen.
3. Schienenkartell
Es ist das wohl bekannteste Verfahren, in das die Donawitzer Schienen-Tochter involviert war. Auch hier stellte voestalpine einen Bonusantrag, wie das Bundeskartellamt den Kronzeugen-Vorteil nennt. Die Preisabsprachen sind von 2001 bis teils 2011 bewiesen. Bei einem Teil ging der heimische Leitbetrieb straffrei. Unterm Strich blieben Strafen von 14,9 Millionen Euro. Die ursprüngliche Rückstellung hatte mehr als 200 Millionen Euro betragen. Dazu kamen Schadenswiedergutmachungen an Kunden wie der Deutschen Bahn oder Privatbahnen.
4. Spannstahlkartell
Das älteste Verfahren ist gleichzeitig das umfassendste. Die EU-Kommission hat 2010 17 Hersteller zu einem Bußgeld von fast 520 Millionen Euro verurteilt. Die voestalpine hat gegen ihre Strafe von 22 Millionen Euro geklagt. 2015 wurde diese auf 7,5 Millionen Euro reduziert.
5. Autokartell
Im Februar 2013 hat das deutsche Kartellamt unter anderem im Münchner Büro der voestalpine eine Razzia durchgeführt. Allerdings konnten keine Absprachen bewiesen werden. Das Verfahren wurde Ende 2014 eingestellt.
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...ein ehrenwerter Konzern bzw. deren Führungskräfte!
Die Gier bei den Managern ist schon etwas Schlimmes!
...und die Obersten haben natürlich nicht gewusst, was im Unternehmen läuft!
Warum mann Hr.Eder so in den Himmel hebt und das Geld hinten hineischiebt versteht man eh nicht.Jedes seiner Projekte in Amerika mehrfach ūberzogen,wieviel Geld mit dem Projekt Edelweis in den Sand gesetzt wurde hat mann nie gehõrt.Eine Kartellstrafe nach der Anderen und den Kopf hinhalten muss der Mann am Hūttenflur.
Preisabsprachen? Kartellverfahren? Da ist auch nicht alles koscher. Sollen sich die Betriebe zu Tode unterbieten und am Ende Insolvenz anmelden (oder um staatliche Hilfe bitten)? Oder ist es nicht g'scheiter ordentliche Preise zu vereinbaren, damit das Überleben der Betriebe auch gesichert ist?
Das Dümmste was gerade was die EU-Wettbewerbsbehörde inszeniert ist das Verhindern der Fusion Siemens-Alstom. Das wird die Chinesen sicher freuen. Und europäische Gewerkschafter, die nach Arbeitszeitverkürzung rufen...
absprechen ist ein problem und am ende bezahlen das die kunden.
Ich war früher in einer Branche, wo sich die Kunden in Verbänden und Einkaufskooperationen organisierten, um die Lieferanten (ich verwende absichtlich nicht den Begriff Geschäftspartner) auszuquetschen.
Klarerweise spricht man dann auch mit den Mitbewerbern am Flughafen, im Hotel oder sonstwo über dieses Problem und beschließt entsprechende Gegenmaßnahmen. Erlaubt ist es nicht, aber oft ganz einfach Realität und Bestandteil des wirtschaftlichen Überlebens.
Aber jeder MA muss "Complience-Tests" absolvieren....
Das gilt aber nur fūr den kleinen Mann ohne Sondervertrag.Oder?
"...steht vor der nächsten Verurteilung" ist eine sehr gewagte Aussage, um es höflich zu formulieren.
Entweder gibt es Indiskretionen aus der strafverfolgenden Behörde oder jemand lehnt sich ordentlich aus dem Fenster. Beides wäre mit strafbaren Handlungen verbunden.
die ständigen Negativnachrichten der letzten Wochen sind nicht mehr zu übersehen ... was ist da los? lassen sich die OÖN jetzt tatsächlich zum willfährigen Instrument für das Miesmachen der VOEST machen oder geht es vielleicht gar darum, den verdienten langjährigen Vorstandsvorsitzenden Dr. Eder kurz vor seinem Ausscheiden zum Buhmann zum machen ... die VA ist und bleibt DER Vorzeigebetrieb Oberösterreichs und Eder einer der intelligentesten und umsichtigsten Konzernmanager Österreichs, auch wenn das einer gewissen Person nicht schmeckt, weil sie noch eine Rechnung offen hat ... armselig so was
Betrug ist und bleibt ein Straftatbestand!
Halten Sie die ständigen Kartellverfahren für eine ordentliche kaufmännische Gebahrung?
Man sieht schon jetzt wie clever ihr Herr Eder ist: Kaum gibt es substanzielle Probleme, ist er weg...
Ein Kartellverfahren nach dem anderen und viele Verurteilungen. Und das soll ein Vorzeigebetrieb sein? Technisch sicher, aber kaufmännisch ist das mehr als bedenklich.
Privatisiert eben ! DH "Erfolge" durch Schummeln und Bescheißen der Kunden !
Brauchte die VOEST neulich nicht ganz dringend einen neuen Vorstandsvorsitzenden? Und hat sich dann überstürzt für einen eher ungeeigneten Kandidaten entschieden? Schauen wir mal, was da demnächst noch so rauskommt...
Aber geh, die Manager haben doch keine Ahnung was ihre Subordinates machen. Die tragen weisse Hemden und einen Handkuss kenen Sie nur vom Opernball, selbst kommen sie nicht dazu.
Es ist und bleibt Faschismus pur (heute: Networking genannt!) der uns als sauberes Wirtschaften vorgestellt wird. Da waren ja die Handgeldskandale von Früher eine überschaubare Größe gegen die kriminelle Art die heute offensichtlich die Norm ist.
Dringend und überstürzt war dabei gar nichts, letztendlich eine Lösung, die man schon lange vorher vermuten konnte.