Vögele: Gläubiger forderten bisher rund 30 Millionen Euro
WIEN/PFÄFFIKON. Bisher haben 1020 Gläubiger (inklusive 711 Dienstnehmer) der insolventen Modekette Charles Vögele Austria Forderungen in Höhe von 29,7 Millionen Euro angemeldet. Das teilte der Gläubigerschutzverband AKV heute, Montag, mit Hinweis auf die allgemeine Prüfungstagsatzung mit.
Der Masseverwalter und der neue Vögele-Eigentümer GA Europe würden hoffen, die quotenrelevanten Verbindlichkeiten auf 25 Millionen Euro reduzieren zu können, schreibt der AKV in einer Aussendung. Die Insolvenzabwicklung erfolge in Abstimmung mit dem Fortführungskonzept des Investors GA Europe, welcher auch die Standorte in Ungarn und Slowenien übernehmen wolle. Bis zur nächsten Tagsatzung am 22. Oktober soll ein Sanierungsplan für die österreichische Gesellschaft ausverhandelt werden. Bis dahin müssten noch vorläufig bestrittene Insolvenzforderungen und einzelne steuerrechtlichen Fragen geklärt werden, so die Kreditschützer.
"Der neue Eigentümer wird auch das erforderliche Kapital für die Restrukturierung, insbesondere für die Beschaffung der Neuware bereitstellen. Die Filialen werden derzeit mit der Herbstmode neu ausgestattet, während die Altware weitgehend abverkauft werden soll", schreibt der AKV. GA Europe habe über eine Käufergesellschaft von der ebenfalls insolventen Vögele-Muttergesellschaft Sempione Fashion AG bereits die Gesellschaftsanteile erworben.
Bei der Insolvenzanmeldung verfügte Charles Vögele Austria hierzulande über 102 Filialen mit 711 Dienstnehmern. Einzelne Filialen wurden in Absprache mit GA Europe bereits geschlossen und künftig soll es noch 70 Standorte in Österreich geben. Insgesamt sollen in Österreich, Ungarn und Slowenien 107 Filialen bestehen bleiben.