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Alkohol-Wegfahrsperren sollen 2017 zum Einsatz kommen

Von nachrichten.at/apa, 12. Juni 2016, 08:38 Uhr
Mit 2,6 Promille von Linz nach Salzburg unterwegs
Symbolbild Bild: colourbox.com

WIEN. Seit mehreren Jahren wird in Österreich über die Verwendung von Alko-Locks diskutiert - nächstes Jahr sollen sie nun Realität werden.

"Erste Systeme werden 2017 zum Einsatz kommen", sagte Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ). Die dafür notwendige Gesetzesnovelle soll noch vor dem Sommer in Begutachtung geschickt werden.

Jedes Jahr wird in Österreich rund 26.000 Personen wegen Alkohol am Steuer der Führerschein entzogen. Mehr als ein Viertel dieser Lenker fährt auch ohne Berechtigung weiter. "An die 4.000 davon setzen sich wieder betrunken ans Steuer", sagte Leichtfried. Diese Rückfallquote will der Minister senken. "Das ist eine von mehreren Maßnahmen, die wir zur Erhöhung der Verkehrssicherheit ergreifen werden", betonte er.

Daher wird nicht auf ein Pilotprojekt, sondern auf ein alternatives Bewährungssystem gesetzt. Alko-Lenker, denen eigentlich der Führerschein entzogen werden müsste, sollen weiterhin fahren dürfen - mit Alko-Locks. Die Teilnahme an dem Modell statt dem normalen Entzug der Lenkberechtigung ist freiwillig. "Aber wenn man sich dafür entscheidet, ist es auch verpflichtend", sagte Leichtfried. Die Bewährungsphase dauert dann "zumindest doppelt so lange wie die vorgesehene Führerscheinabnahme", erklärte der Verkehrsminister.

Neben der Senkung der Rückfallquote kann die Wegfahrsperre auch eine "über die verkehrspolitische Maßnahme hinausgehende Wirkung" haben. "Menschen, die beruflich auf das Auto angewiesen sind, haben dadurch die Chance, ihren Arbeitsplatz nicht zu gefährden", erklärte Leichtfried. Geplant ist, das Bewährungsmodell als wissenschaftlichen Versuch in das Führerscheingesetz zu integrieren. Wie viele Personen daran teilnehmen werden, lasse sich noch nicht abschätzen. "Der Anreiz, weiterfahren zu können, ist aber ein relativ hoher", meinte Leichtfried.

Abschreckend könnten wiederum die Kosten wirken. Diese müssen von den Teilnehmern selbst getragen werden. Für die Mentoringgespräche bzw. die Gerätemiete der Alkohol-Wegfahrsperre fallen laufende Kosten von rund 2.500 Euro pro Jahr an. Zudem werden für den Ein- bzw. Ausbau des Geräts etwa 300 Euro sowie für die zweifache Neuausstellung des Führerscheins rund 100 Euro fällig. Für die Dauer der Teilnahme am Bewährungssystem wird nämlich ein eigener Führerschein ausgestellt, in dem der EU-weit einheitliche Code 69 für die Alko-Locks eingetragen ist.

Der Einbau einer Alkohol-Wegfahrsperre sorgt dafür, dass der Motor eines Fahrzeugs erst nach der Messung des Atemalkoholgehalts des Fahrers gestartet werden kann. Dazu bläst dieser in ein mit der Fahrzeugelektronik verbundenes Messgerät. Nach Angaben von Herstellern werden solche Geräte bereits im Rahmen staatlicher Alkoholsünder-Programme in Ländern wie Schweden, Finnland, Kanada und den USA verwendet und sind teils auch in Fahrzeugflotten von Transportunternehmen eingebaut. Internationale Studien belegen die Funktionalität der Wegfahrsperren. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission ist die Wirksamkeit des alternatives Bewährungsmodells bei der Vermeidung von Alko-Schwarzfahrten und Wiederholungsdelikten um 75 Prozent höher als ein Entzug des Führerscheins.

Erste Pilotprojekte hat es in der Vergangenheit auch in Österreich bereits gegeben, 2012 und 2013 nahmen rund 30 Lenker an einem Test des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) teil. Alle bisherigen Pilotprojekte seien äußerst zufriedenstellend verlaufen, hieß es aus dem Verkehrsministerium.

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9  Kommentare
9  Kommentare
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grei (34 Kommentare)
am 13.06.2016 12:05

So ein Schwachsinn

- Technisch nicht brauchbar realisierbar/prüfbar
Blasröhrchen leicht zu betrügen.
Luftalkohol in Fahrgastraum zu messen funktioniert auch nicht, denn dann darf ich keine betrunkene mehr heimfahren und im Winter keinen Frostschutz mehr in die Scheibenwischanlage füllen

- Quasi Bewährung für Personen die Auto für Arbeit brauchen ins kontraproduktiv.
Damit nehme senke Hemmschwelle, weil die nicht mehr fürchten müssen ihren Arbeitsplatz zu verlieren.

Leichtfried bzw. sein Team hat für mich mit dieser Aussage schon wieder einiges an Vertrauen verloren.
Geht schon wieder in Richtung die ex Klug verfolgt hat.

Wenn man sich nicht auskennt, dann soll man es bleiben lassen.

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marchei (4.371 Kommentare)
am 13.06.2016 10:04

Also darf ich nun saufen ohne ende, weil wenn ich erwischt wird, bekomm ich e nur so eine wegfahrsperre und darf weiterfahren.
Ab dann weitersaufen, und wen andren pusten lassen und weiterfahren...

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roeserl (1.282 Kommentare)
am 13.06.2016 08:00

Zwanzigjähriger mit überhöhter Geschwindigkeit anderes Auto in Kurve überholt usw.Die heutige Radiomeldung passt zur Gesetzesiniative von Fahrzeugalkomaten.Ich bin dafür,dass Lenker bis zum 24.Lebensjahr egal wieviel PS einen Tempobegrenzer mit 100 kmh einbauen müssen und bei Manipulation den Führerscheinentzug riskiert.Dadurch werden solche wir obgenannten Verkehrsunfälle mit Sicherheit vermieden,da ein Überholvorgang nicht mehr möglich ist.Aber da ist der Autohandel dagegen,da sie ihre PS Riesen nicht mehr absetzen können,leider hört auch die Politik auf diesem Ohr nicht.Fazit-Alkohol und Geschwindgkeitsrausch und mangelnde Fahrerfahrung sind tödlich

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Gugelbua (31.937 Kommentare)
am 12.06.2016 12:15

wozu, es kommen doch die selbstfahrenden Autos traurig

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herst (12.758 Kommentare)
am 12.06.2016 09:50

Alkohol-Wegfahrsperren sollen 2017 zum Einsatz kommen

Und wie wird 100%ig sicher festgestellt,dass wirklich NIEMAND anderer (nüchterner) den Test für den Lenker macht?
Da werden bestimmt wieder Manipulations-Schlupflöcher gefunden.
Beim digitalen Tacho hats auch zuerst geheissen,er sei manipulationssicher,oder siehe Abgastests der Autoindustrie...

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Reisbauer (85 Kommentare)
am 12.06.2016 14:11

Gar nicht. Aber ein Führerscheinentzug stellt auch nicht zu 100% sicher, dass die betreffende Person kein Auto mehr lenkt.
Aber beides hilft in vielen Fällen.
Das "Aushelfen" muss ebenso geahndet werden.
Mord ist auch verboten, mancherorts sogar mit der Todesstrafe belegt. Trotzdem passiert es. Es gibt keine 100%ige Sicherheit.

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kallewirsch63 (2.124 Kommentare)
am 12.06.2016 18:00

Schlupflöcher? Im einfachsten Fall ein Gummischlauch, der auf das Mundstück passt und ein kleiner Ventilator.

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weinberg93 (16.340 Kommentare)
am 13.06.2016 18:02

@kallewirsch63:

Technisch sehr unbedarft, dass es nämlich so einfach ist, glaubt wohl keiner.

Auszug aus wikipedia -zum Thema "Alkohol-Zündschlosssperre"

Manipulationen: Die Geräte können, so die Kritik, wie jedes technische Gerät manipuliert werden. So könnte ein angetrunkener Fahrer auch eine Luftpumpe an das Mundstück des Handgerätes anschließen und die Luft langsam ins Gerät strömen lassen. Manipulationsversuchen kann dabei auf verschiedene Art entgegengewirkt werden: Grundsätzlich lassen sich Lufttemperatur, -menge, -druck und -feuchtigkeit sowie Vibrationen erfassen. So lässt sich auch vermeiden, dass Kinder mit geringerem Atemvolumen das Gerät nutzen.

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Würde ich mir so ein "Gerät zum Austricksen" bauen, würde ich sogar noch mehr Parameter berücksichtigen - welche sag ich jetzt nicht.
Aber wie geagt, nur im Konjuktiv geschrieben, ich brauch das sowieso nicht.

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il-capone (10.384 Kommentare)
am 12.06.2016 09:12

Ein Anti-Handy Programm wäre mind. so nötig.
Die endemische Eh-wurscht Mentalität lässt mehr als zu wünschn übrig.

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