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47-Jährige von Handwerker in eigener Wohnung vergewaltigt

Von nachrichten.at/apa, 08. April 2014, 14:57 Uhr

WIEN. In ihrer eigenen Wohnung in Wien-Hietzing soll eine 47-jährige Frau am 31. Oktober 2013 von einem Handwerker vergewaltigt worden sein, den sie mit Malerarbeiten beauftragt hatte.

Der 31 Jahre alte Mann sprach am Donnerstag in seinem Prozess im Straflandesgericht von einem einvernehmlichen "Rollenspiel". Die Frau habe "Vergewaltigungsfantasien" gehabt, er habe sich darauf eingelassen.

Der Beschäftigungslose, der eigenen Angaben zufolge als "Pfuscher" bis zu 5.000 Euro monatlich verdiente, hatte im September damit begonnen, die Wohnung der Pharmareferentin auszumalen. Zu Halloween läutete er gegen 20.00 Uhr an ihrer Tür, wobei er laut Anklage vorgab, in Bezug auf die Arbeiten das weitere Vorgehen besprechen zu wollen.

In der Wohnung soll er dann allerdings eine Gaspistole gezückt, der Frau die Waffe an den Hinterkopf gedrückt und diese gefesselt und geknebelt haben. Anschließend wurde das wehrlose Opfer laut Staatsanwalt Gerd Hermann mehrfach vergewaltigt. Danach soll der Mann die 47-Jährige noch gezwungen haben, ihn zwei Mal zu einem nahe gelegenen Bankomaten zu begleiten, wobei sie mit ihrer Bankomat-Karte insgesamt 3.260 Euro behob, die er sich aneignete.

In seiner ausführlichen Einvernahme wies der Angeklagte diese Darstellung zurück. "Sie hat gesagt, sie hat Vergewaltigungsfantasien, hat sich aber noch nicht mit jemandem drüber getraut", hielt er der Anklage entgegen. Bei einem vorangegangenen Besuch am 26. Oktober, bei dem es schon zu sexuellen Handlungen gekommen sei, habe sie ihn "gefragt, ob ich mich dazu bereit erklären würde, weil sie gemerkt hat, dass ich recht einfühlsam bin und nicht brutal unterwegs bin". Er habe eingewilligt: "Ich bin offen für Neues. Ich hab' mir gedacht 'Warum nicht?'"

Als Termin für das "Rollenspiel" habe die Frau mit der Erklärung "Halloween ist ein recht gruseliger Zeitpunkt, das würde gut passen" den Abend des 31. Oktober vorgeschlagen, behauptete der 31-Jährige.

"Sie wollte gleich per Du sein"

Schon beim Kennenlernen sei ihm aufgefallen, dass die 47-Jährige "locker und lustig ist", sagte der Angeklagte: "Sie wollte gleich per Du sein. Ich hab' das komisch gefunden." Je öfter man einander sah, desto "offener" sei sie geworden, habe ihm von ihren Problemen mit dem Job und ihrer Mutter berichtet und körperliche Nähe gesucht, indem sie ihm über den Schenkel fuhr, gab der Mann zu Protokoll.

"Wir haben uns gut verstanden. Es war ein Umgang, wie ich ihn mit Kunden noch nie erlebt habe", stellte der 31-Jährige fest.

Am 26. Oktober habe er ihr angeboten, sie zu massieren, weil sie über Verspannungen im Nacken klagte, behauptete er. Dabei habe sie sich ihres Bademantels entledigt. Nach dem ersten Sex "hat sie meinem Mandanten mitgeteilt, dass sie vergewaltigt werden möchte", sagte Verteidiger Roland Friis dem Schöffensenat (Vorsitz: Sonja Höpler-Salat).

Das "Rollenspiel" habe dann wie vereinbart stattgefunden - mit einer Einschränkung, wie der Angeklagte einräumte: "Ich hab' ihr den BH, die Hose und die Unterhose zerschnitten. Das war nicht ausgemacht. Da bin ich ein bissl über das Ziel hinausgeschossen."

Nach 20 Minuten habe er das "Spiel" auf ihren Wunsch beendet: "Sie hat gesagt, an Hunger kriegt's a schon." Man habe sich auf die Couch gesetzt und den Sex besprochen, wobei sie ein Toastbrot mit Schinken verzehrt habe: "Sie hat gesagt, es war okay, aber dass sie es nicht jeden Tag haben muss."

Auf 8. Mai vertagt

Das Geld habe ihm die 47-Jährige freiwillig geborgt, behauptete der angeklagte "Pfuscher". Er sei verschuldet gewesen, habe gewusst, dass sie gut verdiente und Ersparnisse hatte und sie daher gebeten, ob sie ihm etwas borgen könne. Da sei sie mit ihm zum Bankomaten gegangen und - weil das Limit mit dem ersten Abheben erschöpft war - nach Mitternacht noch ein zweites Mal.

Er habe mit der 47-Jährigen hinsichtlich des Zurückzahlens eine Ratenvereinbarung getroffen, versicherte der Angeklagte dem Gericht. Am Ende des Treffens habe die Frau "eine Flasche Rotwein aufgemacht", er habe ihr noch "ein Bussl links, einer rechts auffidruckt" und sich "für alles bedankt" und sei dann gegangen.

Auf die Frage der vorsitzenden Richterin, weshalb die 47-Jährige am nächsten Tag zur Polizei gegangen sei und ihn angezeigt habe, erwiderte der 31-Jährige: "Ich kann mir nur vorstellen, dass sie nachgedacht hat. Sie hat sich vielleicht geniert, dass sie das mit einem Menschen wie mir durchgeführt hat". Er sei "ja nicht der Schönste", bemerkte der Mann.

Die Verhandlung wird am 8. Mai fortgesetzt. Dann wird auch das Video mit der kontradiktorischen Einvernahme der Frau abgespielt, die in diesem Rahmen ausführlich die erlittene Vergewaltigung geschildert hat und daher nicht mehr zu Gericht kommen muss.

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