Keine Frage der Ideologie
Die Grazer KPÖ gewann mit Glaubwürdigkeit
Ein Fünftel der Grazer Wähler hat (wie 2003) die Kommunisten gewählt und sie zur zweitstärksten Kraft in Österreichs zweitgrößter Stadt gemacht. Bei Älteren weckt dieses exotische Wahlergebnis vielleicht sogar Ängste. Aber Angst müssen nur die anderen Parteien haben.
Denn erstens ist nicht davon auszugehen, dass 20 Prozent der Grazer erklärte Kommunisten sind. „Klassenkampf“ ist kein Thema, wenn kaum wer noch weiß, wer da gegen wen kämpft.
Insofern ging es zweitens bei der Wahl nicht um Ideologie. Gepunktet haben die Kommunisten offenbar mit Sachthemen (Wohnen) und glaubwürdigen Kandidaten. Und genau das müsste drittens die anderen Parteien erschrecken: Dass man ausgerechnet den oft belächelten „Kummerln“ etwas abnimmt, wo sie selbst ein Glaubwürdigkeitsproblem haben.
auch von unserem Poster-Kollegen herbertw.
Schon lange nichts mehr über "Rechts-grotesk" gelesen!
Grüße an Dich, herbertw, haspe1
... aus der Grazer Kommunalwahl?
• Eine Volks-nahe Partei, ohne dabei FP-rechts-grotesk zu sein, bekommt auffallend viele Stimmen (20,1 %)
• Ich kann der KPÖ nur raten, sich in „Die Linke“ umzutaufen, weil „Namen Botschaften tragen“, und KPÖ ist die (historisch) falsche Botschaft, während „Die Linke“ eine sozial- und gesellschaftspolitisch wichtige Alternative darstellt.
• Das BZÖ flog aus dem Gemeinderat. Wer braucht schon eine Partei, die „bürgerlich und rechts-grotesk“ zugleich sein will? Alexander Van der Bellen hat das fantastisch kritisiert! (http://www.youtube.com/watch?v=_SCvLBTSbzQ)
• Die österr. Rechts-Groteske (FPÖ) ist nicht wegzukriegen, aber mit knapp 14% nicht in der Lage, ein wichtiges Wort mitzureden. In einer Stadt, in der die FPÖ den ersten Bürgermeister stellte, eine geistige Wohltat.
• Ein scheinbar selbstherrlich auftretender Spitzenkandidat der ÖVP wird abgestraft. Das lässt auch für OÖ-2015 hoffen!