Gerhard & Brigitte Pittnauer – Reinbeißen, aussaugen, kosten und los geht’s!
Qualität, Typizität und Stilistik! Das sind jene drei Stichwörter, nach denen Gerhard „Pitti“ Pittnauer handelt und die vom gesamten Team gelebt werden.
Wobei es sich gerade bei den Pittnauers erübrigt, die Qualität näher zu definieren. Primär sorgen klarerweise die autochthonen Sorten wie Blaufränkisch, St. Laurent und Zweigelt für die Typizität des Terroirs. Was Stilistik anbelangt, gibt es für „Pitti“ auch keinen Kompromiss. Wer, wenn nicht er, verfolgte von vornherein immer schon die gelebte Praxis, dass Weinqualität ausschließlich im Weingarten entsteht. Faktoren, wie das gesunde Verhältnis von Trauben zu Blattmasse, neben Pflanzendichte, Triebverteilung und vor allem die Ertragsbeschränkung auf 6 (!) Trauben je Stock führen zur Geschmacksstilistik der Pittnauers.
Sollten sich zu den Rebstöcken und der Graskultur zwischen den Rebzeilen nicht gesellschaftsfähige Unkrautarten dazugesellen, werden diese sorgsam, samt den Wurzeln händisch aus den Rieden verbannt und nicht wie häufig üblich mit der Chemiekeule erschlagen. In Bezug auf die Traubenernte mag es schon sein, dass der Lesestart mit dem Messen des ph-Werts, dem Zucker- und Säuregehalt gemessen werden kann. Doch bei den Pittis gibt es dazu noch andere Faktoren: Reinbeißen, aussaugen und kosten! „Jetzt geht’s“ – ist der verbale Startschuss von Gerhard Pittnauer. Handlese ist sowieso obligat und nicht entsprechende Trauben werden aussortiert. Später im Presshaus wird ein weiteres Mal selektiert, gerebelt und die Beeren kommen auf schonende Art zur Weiterverarbeitung.
Irgendwelche kellertechnischen Tricks haben klarerweise Hausverbot. Die fertigen Weine lagern etwa 16 Monate in kleinen Fässern und nach einer schonenden Filtrierung rastet sich das Endprodukt noch einige Monate in der Flasche aus, ehe das edle Endprodukt zum Konsumenten gelangt.
Zu den Flaggschiffen des Hauses gehören zweifelsohne von der Top Lage Altenberg der St. Laurent und vor allem auch Merlot Reserve. In Weiden am See befindet die Lage Rosenberg mit einem beeindruckenden Ausblick auf den Neusiedlersee. Dort findet auf dem eisenhaltigen, schottrig-lehmigen Boden, wie sollte es auch anders sein, der Blaufränkisch optimale Voraussetzungen. Und genau dieser Blaufränkisch gehört zu den Besten des Landes.