Cesár Sampson: Von Linz in den Musik-Olymp
Bevor der Song-Contest-Drittplatzierte Cesár Sampson mit „Nobody But You“ Europa begeisterte, hatte er sich in Linz mit den OÖNachrichten auf Spurensuche begeben.
„Hier auf der Promenade bin ich einmal verloren gegangen“, sagt Cesár Sampson beim Spaziergang durch die Linzer Innenstadt. Das ist eine der wenigen Erinnerungen, die Österreichs Song-Contest-Vertreter an seine ersten Jahre in Linz geblieben sind. Nach der zweiten Klasse der Dr.-Ernst-Koref-Volksschule hat er mit seinen Eltern Oberösterreich Richtung Wien verlassen, weil die beiden Künstler dort mehr berufliche Möglichkeiten für sich sahen. Wiedergefunden haben sie ihr Kind, das „vor einem Schaufenster hängengeblieben ist, nach wahrscheinlich zehn Minuten, angefühlt hat es sich damals wie mindestens eine Stunde“, sagt Sampson und lacht.
Jetzt ist er 34 Jahre alt und nicht nur Sänger, sondern auch Songwriter, Produzent, Personal Trainer, ausgebildeter Behindertenbetreuer und der Mann, der Österreich beim Eurovision Song Contest auf den dritten Platz sang. Der Moment, in dem es offiziell wurde, dass Sampson diese Aufgabe übernehmen soll, war für ihn emotionaler als erwartet: „Ich habe mir das gar nicht so besonders vorgestellt. Aber mit der Bekanntgabe und den Reaktionen darauf kam plötzlich auch ein Gefühl für Verantwortung dazu. Ich war bewegt und fühlte mich sehr verbunden. Es war sehr speziell für mich, Österreich zu vertreten.“
Worum es auf der Bühne in Lissabon geht, das wusste Cesár Sampson bereits vorher, er ist ein ESC-Profi. Zweimal verantwortete er mit seinem Produzentenkollektiv Symphonics den Auftritt des jeweiligen bulgarischen Starters, belohnt wurde der Einsatz am Ende mit einem beeindruckenden zweiten und einem vierten Platz. Auch an Conchitas Sieg war das Produzentenkollektiv beteiligt.
Was ein erfolgreiches Lied beim Song Contest braucht, hat er für sich bereits herausgefunden: „Je persönlicher, desto besser.“ Nicht nur selbstbewusst ist Cesár Sampson, auch ruhig, überlegt und mittlerweile sehr erfahren. Kreativität und Musikalität wurden ihm buchstäblich in die Wiege gelegt. Einen Song, den seine Mutter Kathy im Zug von Wien nach Oberösterreich schrieb, haben wohl viele Österreicher sehr oft gehört: „A good friend“, das Titellied zur Serie „Kommissar Rex“.
Bis er 20 Jahre alt war, stand Sampson regelmäßig auf der Bühne und performte. „Dann habe ich entschieden, ich will jetzt kein Angebot von einer Plattenfirma annehmen. Ich hatte mich schon jahrelang nur mit mir, meiner Performance und meiner Musik beschäftigt, ich wollte etwas, das mich erdet.“
Also begann er ein Praktikum als Behindertenbetreuer. Einen abgeleisteten Zivildienst, eine Ausbildung und fünf Jahre später „war ich erwachsen“, sagt Sampson heute. Aus dieser Zeit hat er vor allem eines mitgenommen: „Das Wissen, wie man jemanden coacht und das Potenzial von jemandem abrufen kann.“ Wissen, das er auch anwendet, wenn er als Personal Trainer seine Klienten wie zum Beispiel seinen Sängerkollegen Julian LePlay bewegt.
Kleinere Schritte auf die Bühne zurück hat er manchmal unternommen, so hat er zum Beispiel bei „Dancing Stars“ gesungen. „Aber eigentlich habe ich mich zehn Jahre wirklich zurückgehalten, und jetzt merke ich, dass die Menschen rund um mich sagen: ,Endlich!‘ Die dachten, ich sei verrückt, dass ich nicht schon längst probiert habe, etwas nach außen zu machen.“
Beim Song Contest auf der Bühne zu stehen und zu wissen, dass 200 Millionen Menschen den Auftritt beobachten, jagte Sampson keine Angst ein. „Ich finde es schwieriger zu performen, wenn nur fünf Menschen zu sehen sind, Oma und Opa“, sagt er und lacht.
Immerhin: Sein Opa Horace, der viele Jahre in Linz als Psychiater tätig war, ist der Grund, warum Sampson immer noch regelmäßig nach Oberösterreich kommt.
weit und breit keine Boby außer in eurer Überschrift "NoboBy but you" ... derartige Schlampereien dürfen einfach nicht passieren ;-(
Ich wünsche Cesár Sampson von ganzem Herzen alles Gute und viel Erfolg.
Aber, wenn der Musik-Olymp irgendwo NICHT ist, dann beim ESC.
dann viel Erfolg! ... ist er doch anscheinend schon mitten drin in der ORF-Familie