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"Bin ein ganz normaler Kerl" - Japans Literaturstar Murakami wird 70

09. Jänner 2019, 11:14 Uhr
Japans weltberühmter Bestseller-Autor Haruki Murakami feiert am 12. Jänner seinen 70. Geburtstag Bild: epa

Haruki Murakami, Japans weltberühmter Bestseller-Autor, begann mit dem Schreiben 1975 - während er eine Jazz-Bar in Tokio betrieb.

Haruki Murakami, Japans weltberühmter Bestseller-Autor, wird seit vielen Jahren als Kandidat für den Nobelpreis gehandelt. Kurz vor seinem 70. Geburtstag am 12. Jänner hatte er sogar gute Chancen auf einen Anruf aus Stockholm. Allerdings von der "Neuen Akademie", einem Zusammenschluss schwedischer Kulturschaffender, die letzten Oktober einen alternativen Literaturpreis vergab. Auf deren Shortlist stand auch Murakami. Doch der Japaner lehnte dankend ab. Es sei zwar eine große Ehre, doch er wolle sich lieber aufs Schreiben konzentrieren, weitab aller medialer Aufmerksamkeit, teilte er der Jury mit. 

Ob er sich auch nach all diesen vielen Jahren, in denen er immer wieder hoch gehandelt wurde, vielleicht insgeheim doch noch Chancen auf einen echten Nobelpreis ausrechnet? Man weiß es nicht. Untätig ist er jedenfalls nicht, und Murakami weiß um seine Popularität und Bedeutung für die Welt der Literatur.

Mit dem Schreiben begann er 1975 nach seinem Uni-Abschluss, während der Individualist damals eine Jazz-Bar in Tokio betrieb. Sein Debüt als Autor hatte er 1979, als er für sein in Japanisch geschriebenes Werk "Hear the Wind Sing" den Gunzo-Preis für Nachwuchsautoren gewann. In dem Werk erlebten die Kritiker einen von westlicher Kultur geprägten Autoren, der den Einfluss des Pop auf das moderne Leben thematisierte. Seither hat er eine zahlreiche Romane, Kurzgeschichten und Aufsätze verfasst. Murakamis Werke wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt und zum Teil als Filme oder als Bühnenstücke adaptiert.

Es sind einzigartige Welten, die der Japaner erschafft. Voller stoischer, merkwürdiger Charaktere, übernatürlicher Ereignisse und innerer Abgründe. Sie handeln von Menschen, die sich aus der gleichförmigen Masse als Individualisten herausheben, beschreiben aber auch ihr Scheitern und wecken dennoch Sympathien für sie.

Seinen Erfolg in Europa und Amerika erklären sich Fachleute unter anderem mit der westlichen Orientierung Murakamis, die den Lesern im Westen den Zugang zu seinen Werken erleichtere. Sein jüngster Roman "Die Ermordung des Commendatore" erschien 2017 und wurde ebenfalls zum Bestseller. Doch ungeachtet all seiner Erfolge hält sich der Japaner, der ein Fan von Baseball ist und auch für seine große Leidenschaft als Läufer berühmt ist, "für einen ganz normalen Kerl".

Kurz vor seinem 70. Geburtstag vermachte er seiner Alma Mater Manuskripte seiner Bücher und Übersetzungen. Das Archiv an der Elite-Universität Waseda in Tokio solle ein Ort der internationalen Begegnung werden. "Ich bin mehr als glücklich, wenn diese Materialien für jene von Nutzen sein können, die meine Arbeiten studieren möchten, egal ob sie Japaner oder Nicht-Japaner sind", sagte Murakami im November auf seiner ersten Pressekonferenz seit 37 Jahren.

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1  Kommentar
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zweitegeige (516 Kommentare)
am 09.01.2019 18:16

Aus alltäglichen geradezu banal wirkenden Szenen entspinnen sich seine komplexen phantastischen Geschichten, die alle unglaublich spannend erzählt Leser aus Ost und West gleichermassen fesseln.

Murakamis Bücher sind nur scheinbar trivial. Was er sich an verrückten Geschichten ausdenkt ist logisch konstruiert und hat Tiefgang, nebenbei beschreibt er akribisch genau Wissenswertes aus Kultur und Geschichte.

Seine Bildhaftigkeit der Sprache macht einen Teil der Faszination aus, kann aber den Reiz seiner Bücher nicht ganz erklären, das Geheimnisvolle bleibt verborgen, genau so wie in seinen Geschichten.

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