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Am liebsten relaxen mit Joe – ihrem Kater

Von Ludwig Heinrich aus Berlin, 16. Februar 2015, 00:05 Uhr
Am liebsten relaxen mit Joe – ihrem Kater
Hana Saeidi nimmt den Goldenen Bären für ihren Onkel Jafar Panahi entgegen (neben ihr Jury-Vorsitzender Darren Aronofsky) Bild: epa

Die britische Schauspielerin Charlotte Rampling im OÖNachrichten-Interview über das Ehedrama "45 Jahre", das Altern und Sexszenen.

"Wir und gewinnen? Niemals!" Das hatte Charlotte Rampling am Tag nach ihrem 69. Geburtstag beim Interview im Berliner Hotel Scandic erklärt. Ihre Begründung: "Ich weiß es einfach!" Jetzt weiß sie, dass sie nichts weiß. Denn sie und ihr Partner Tom Courtenay wurden am Samstagabend für ihre Leistungen im Ehedrama "45 Jahre" mit Silbernen Bären als beste Schauspieler der Berlinale 2015 ausgezeichnet.

 

OÖNachrichten: Im Film steht das Ehepaar Kate und Geoff kurz vor seinem 45. Hochzeitstag. Eine große Party wird vorbereitet. Feiern Sie privat auch solche Jubeltage?

Charlotte Rampling: Nein, Gott behüte! Ein schrecklicher Gedanke!

Kurz vor der Party kommt die Meldung, dass der Leichnam von Geoffs früherer großen Liebe, die in den Schweizer Bergen tödlich verunglückt war, vom Eis freigegeben wurde. Obwohl der Unfall noch vor der Zeit von Kate und Geoff passiert war, keimen in ihr plötzlich unkontrollierbare Gefühle auf?

Obwohl sie sich ja nicht betrogen fühlen kann, bricht ein Tsunami an Emotionen aus. Sinnloserweise. Nichts ist wie vorher, weil es offensichtlich etwas zwischen ihnen gibt, was nicht gelöst wurde. Dabei ist es doch normal, dass zwei Menschen, die sich zu einem gemeinsamen Leben entschließen, nicht alles aus ihrer Vergangenheit ausplaudern. Trotzdem kommt es hier zu Brüchen in einer eigentlich glücklichen Beziehung. Kate verliert einfach die Kontrolle über Gefühle, weiß nicht mehr, wie ihr geschieht.

Sie selbst haben ja genug Erfahrung mit Beziehungen. Was ist für Sie das Rezept für eine gute Ehe?

Solange man den anderen tun lässt, was er möchte, ist meistens alles in Ordnung. Mit dem Auftauchen einer eigenen Meinung beginnen aber meist die Troubles.

Im Film gibt es auch eine Sexszene zwischen den beiden Oldies. Ungewöhnlich für Sie?

Ja, aber auch reizvoll!

Sex- und Nacktszenen haben Sie aber schon immer gespielt?

Nicht, dass ich mich darum gerissen hätte. Aber die Liebesszene in "45 Jahre" war einfach anders – und das hatte auch seinen Grund. So etwas ist interessanter geworden, weil wir alle länger leben und im Alter immer besser aussehen. Wir leben gesünder, es gibt immer mehr von uns. Ich persönlich kann nicht behaupten, dass ich das Altern amüsant finde. Doch es gibt größere Katastrophen!

Sie sehen mit 69 noch fantastisch aus. Ihr Rezept?

Mein Rezept ist, dass ich darüber überhaupt nicht nachdenke!

Was macht Ihre Karriere so beständig? Kluge Rollenauswahl?

Jedenfalls interessieren mich Rollen nicht, die etwa eine Nicole Kidman spielt. Was ich auswähle, ist immer auch mit meinem eigenen Leben verknüpft. Ich setze mich in den Filmen gerne mit Dingen auseinander, mit denen ich mich auch privat auseinandersetze.

Sind die Rollen somit auch ein Teil von Ihnen?

Die wichtigen auf jeden Fall. Da versuche ich, mich in den jeweiligen Charakter hineinzuversetzen. Und ein bisschen davon bleibt auch immer in mir.

Wie relaxen Sie?

Indem ich zu Hause faulenze. Gemeinsam mit Joe, meinem Kater.

Was ist bei der Filmerei für Sie am unangenehmsten?

Diese vielen Pausen. Oft ist es kalt oder fad, und man sitzt nur herum. Und manchmal begegnet man jemandem, mit dem man sich wunderbar versteht, während der Drehzeit wird der Kontakt immer besser, aber nach zwei Monaten muss man sich verabschieden und sieht einander vielleicht nie wieder.

Gibt es jemanden, mit dem Sie sich besonders gut verstanden?

Ja, aber Namen verrate ich nicht. Oder einen vielleicht doch: Dirk Bogarde in Wien beim "Nachtportier" – ein sehr feiner Mensch.

 

Die Gewinner der Bären bei der 65. Berlinale

Der iranische Regimekritiker Jafar Panahi (54) ist für seinen Film „Taxi“ mit dem Goldenen Bären der 65. Berlinale ausgezeichnet worden.
Der Hauptpreis der Berlinale wurde ihm in Abwesenheit verliehen. Iran hat über den Regisseur ein Arbeits- und Ausreiseverbot verhängt. In der heimlich gedrehten und nach Berlin geschmuggelten Komödie „Taxi“ chauffiert Panahi seine Landsleute durch Teheran und lässt sie von ihren Alltagsproblemen erzählen.
Mit dem Goldenen Bären für Panahi setzte die Jury unter Vorsitz von US-Regisseur Darren Aronofsky („Black Swan“) ein deutliches politisches Zeichen.
Den Preis für Panahi nahm unter Tränen seine Nichte Hana (10) entgegen, die im Film auch mitgewirkt hatte.

Der Preis für die beste Regie ging an den Rumänen Radu Jude für „Aferim!“ sowie an die polnische Filmemacherin Malgorzata Szumowska für „Body“.

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