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Ehefrau erstochen: "Ich wollte immer Harmonie haben"

01. Oktober 2018, 17:42 Uhr
Das Landesgericht Korneuburg ist Schauplatz eines Mordprozesses Bild: Herbert Pfarrhofer, APA

HOLLABRUNN. Wegen Mordes musste sich ein 55-Jähriger am Montag in Korneuburg vor einem Schwurgericht verantworten. Das Urteil: 14 Jahre Haft wegen Mordes.

Die Verteidigung hatte auf Totschlag plädiert, die acht Geschworenen entschieden einstimmig auf Mord. Mildernd wirkten sich bei der Strafbemessung laut dem vorsitzenden Richter das Geständnis, der bisher ordentliche Lebenswandel und die verminderte Dispositionsfähigkeit des Beschuldigten aus. Ein Erschwerungsgrund war die Tat gegenüber einer Angehörigen.

"Ich nehme das Urteil an, es ist eine gerechte Strafe", sagte der Angeklagte. Die Staatsanwaltschaft verzichtete auf Rechtsmittel. Die Privatbeteiligten wurden mit ihren Ansprüchen auf den Zivilrechtsweg verwiesen, ihre Rechtsvertreter gaben keine Erklärung ab. Damit ist das Urteil nicht rechtskräftig.

Angeklagter berichtete von Eheproblemen

Der Beschuldigte hat im Prozess geschildert, am 29. März mit einem Küchenmesser von oben auf seine Frau eingestochen zu haben. Laut Anklage hatte er auch noch weitergemacht, als das Opfer am Boden lag. Dann hatte er die Rettung gerufen: "Sie sollen bitte schnell kommen, ich habe meine Frau getötet". "Es waren so viele Stiche", sagte der 55-Jährige am Montag.

Der Angeklagte berichtete von Eheproblemen. Vor zehn Jahren habe sich seine Frau bereits einmal für eine Scheidung ausgesprochen, "aber ich wollte sie wieder zurückhaben". Gleichzeitig meinte er: "Sie war rechthaberisch und wollte immer das letzte Wort haben." Man habe oft über Kleinigkeiten gestritten, "ich wollte immer Harmonie haben, damit in der Ehe keine Streitigkeiten sind". Das Paar hatte sich 1987 kennengelernt, 1989 geheiratet und in den Jahren darauf zwei Kinder bekommen, die mittlerweile erwachsen sind. Die Frau hatte im Weinbaubetrieb mitgeholfen und als Teilzeitkraft in einer Notariatskanzlei gearbeitet.

Wenige Tage vor der Tat habe ihm seine Frau gesagt, dass sie sich scheiden lassen wolle, "und dieses Mal will sie es durchziehen", berichtete der Angeklagte. Seine Bitte, es doch noch einmal zu versuchen, habe sie abgeschlagen.

"Es hat sich so eine Wut in mir angesammelt"

Auf seinen Vorschlag beim Frühstück am 29. März, das Vermögen je zur Hälfte aufzuteilen, "hat sie gesagt: 'Wir brauchen nicht teilen, denn ich bekomme eh alles'", schilderte der Angeklagte. "Dann hat sie zynisch gesagt: 'Danke an deine Eltern, dass sie im Übergabevertrag keine Scheidungsklausel berücksichtigt haben. Ich bekomme ja eh alles.'" Weiters habe sie angekündigt, nicht mehr arbeiten zu gehen - "denn dich mach ich fertig". "Ich dachte, jetzt ist alles vorbei, ich werde den Betrieb meiner Eltern, den sie mühevoll aufgebaut haben, verlieren. Es hat sich so eine Wut in mir angesammelt", beschrieb der Angeklagte seine Reaktion. Dann sei er aufgestanden und zu einer Küchenlade gegangen, um ein Messer herauszunehmen. Seine Frau war währenddessen laut seiner Aussage "mit dem Handy beschäftigt".

Der Anklage zufolge soll der Mann wie bei einer Wurfbewegung von oben nach unten zugestochen haben. An Details konnte sich der 55-Jährige am Montag nicht mehr erinnern. Der Richter zitierte aus der Aussage des Weinviertlers bei der Polizei: "Ich habe auch noch auf sie eingestochen, als sie schon auf dem Boden gelegen ist." Der Mann hatte selbst die Rettung verständigt. Er habe die telefonischen Anweisungen befolgt und ein Tuch auf die Wunden gedrückt, "aber es waren so viele Stiche", so der Angeklagte, der am 29. März kurz vor 9.30 Uhr festgenommen worden war.

"Ich habe meine Frau immer geliebt", sagte der 55-Jährige. "Mir tut die Tat so wahnsinnig leid, ich wollte das nicht."

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