„Werden wir ein Volk der Egoisten?“
Chefredakteur Gerald Mandlbauer hat die mangelnde Solidarität im Zusammenhang mit der Corona-Impfung thematisiert.
Danke dafür. Ich habe überhaupt das Gefühl, dass der Anteil der Egoisten in unserer Gesellschaft zunimmt. Nach dem Motto „Warum ich, sollen sich doch die anderen darum kümmern!“.
Das finden wir nicht nur bei den Corona-Impfverweigerern, sondern auch in den Einkaufswagen vor Supermärkten, in denen sich jede Menge Müll vom Vorbenutzer findet, der zu faul war, seinen Abfall im wenige Meter daneben befindlichen Behälter zu entsorgen, das finden wir an den Straßenrändern, wo die achtlos beim Autofenster hinausgeworfenen Dosen liegen, das sehen wir bei den Gemüsetheken in den Supermärkten, wo heruntergefallenes Obst auf dem Boden liegt, das sehen wir an den Lifttrassen, wenn der Schnee den Müll der Wintersportler freigibt.
Im Prinzip sind es alle reine Egoisten, denen es nur darum geht, dass die eigene Faulheit befriedigt ist. Und dieser Egoismus wird seit Jörg Haider von der FPÖ brav gefördert. Von seinerseits „Österreich zuerst“ bis zu heute „Wels zuerst“ lauten die Wahlplakate. Wäre nach dem Zweiten Weltkrieg Donald Trump Präsident der USA gewesen, hätte es schon damals geheißen „America first“. Ein Marshallplan zum Wiederaufbau Europas? Eine Illusion.
Ohne Sinn für Gemeinwohl und Solidarität ist ein gedeihliches Zusammenleben nicht möglich, egal ob Stadt, Land, Staat, EU. Das sollten alle Menschen beherzigen, vor allem aber alle Parteien, die aus purem Egoismus den Sinn des Gemeinwohls schon ganz verloren haben.
Wolfgang Ortner, Wels
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