Ärztenotstand in Wels
Die Hauptsorge vieler Senioren ist nicht mehr ihre zukünftige Pflege, sondern die augenblickliche schlechte ärztliche Versorgung.
Durch die derzeitige Pensionierungswelle bei Hausärzten und fehlenden Nachfolgern – vier Praxen sind zurzeit nicht besetzt – ist eine Versorgungslücke entstanden. Die verbliebenen Ärzte und deren Personal sind überlastet und können keine neuen Patienten nehmen.
Viele Patienten der geschlossenen Praxen suchen verzweifelt einen neuen Hausarzt. Sie ziehen als Bittsteller von Arzt zu Arzt, in der Hoffnung bei einem, wenigstens für ein dringend benötigtes Rezept, genommen zu werden.
Die Hauptleidtragenden dieser Misere sind die Senioren. Ich erlebe immer wieder deren verzweifelte Suche nach Ärzten mit Kassenvertrag. Die Situation bei Fachärzten ist genauso schlecht. Wartezeiten bis zu einem halben Jahr, sind keine Seltenheit. Das Ausweichen auf Wahlärzte ist vielen älteren Menschen aus Kostengründen nicht möglich.
Die Senioren haben ihr Leben lang Krankenkassenbeiträge bezahlt und jetzt finden sie nicht einmal einen Hausarzt. Von einer freien Arztwahl kann unter diesen Umständen nicht mehr gesprochen werden.
Die wichtigsten aller Nahversorger, besonders für Senioren, sind die Hausärzte. Es bedarf daher eines raschen, gemeinsamen Kontaktes aller Verantwortungsträger – Stadt, Land, Bund, Krankenkassen – zur raschen Verbesserung der ärztlichen Versorgung.
Georg Kransteiner, Seniorenbund Wels