Hans und Martin Nittnaus: Vordenker der österreichischen Weinszene
Bände könnte man schreiben, über das Wirken von Hans "John“ Nittnaus. Einer der ganz großen Vordenker der österreichischen Weinszene war an bahnbrechenden Weinprojekten mehr als nur beteiligt.
Mitte der 80iger Jahre, die tiefen Wolken nach dem Weinskandal überschatteten noch unser Land, hatten viele ehrliche Weinproduzenten „eine ordentliche Wut im Bauch“. Damals formierte sich rund um Hans Nittnaus eine Gruppe engagierter, dynamischer Golser Winzer, um noblen Wein aus Pannonien zu machen, die neun Winzerfreunde leiteten somit die Geburtsstunde des Pannobile ein. Ein international anerkanntes Beispiel, was Rotwein aus dem östlichen Winkel unseres Landes darstellen kann. Wenige Jahre später kreierte Hans Nittnaus eine der großen Rotweincuvées des Landes.
Überzeugt von der Qualität des Cabernet Sauvignon aus der Lage Edelgrund und dem Blaufränkisch vom Ungerberg, vermählte er Cabernet & Blaufränkisch aus den zwei Top Lagen zum preisgekrönten Comondor. Der nächste Meilenstein ließ nicht lange auf sich warten: mangels an eigenen Zweigelt Trauben, kaufte er (1999) selbige von einem Winzerkollegen aus Jois zu. Positiv überrascht und begeistert von diesem vielschichtigen, mineralischen Geschmacksprofil, welches eine Mischung aus Muschelkalk und Glimmerschiefer darstellte, setzte er die Räder dafür ins Rollen, was wir heute unter Leithaberg DAC genießen können.
Zwischenzeitlich zeigt auch Junior Martin Nittnaus kräftig auf. Seine Blaufränkisch & Veltliner Linie Manila steht für biologische und herkunftstypische Stilistik vom Leithaberg. Sorgfalt in den Weingärten, Umstellung auf Biodynamik, schonende (zum Teil wird das Pressen mit Händen und Füßen gemacht) und langer Hefekontakt nach der Gärung bringen individuelle genussreiche Terroirweine hervor. Somit ist gewährleistet, dass sich auch mit der nächsten Generation das Erfolgsrad weiter drehen wird.