Größtes Bauprojekt in der Geschichte des Tiergartens Schönbrunn
WIEN. Für das Artenschutz-Aquarium sind Kosten von knapp 40 Millionen Euro veranschlagt.
Der Wiener Tiergarten Schönbrunn geht im kommenden Jahr das größte Bauprojekt seiner Geschichte an: Das neue Artenschutz-Aquarium soll nach rund zweieinhalbjähriger Errichtungsphase 2028 eröffnet werden. Es wird das größte Aquarium Österreichs sein, mit Becken, die insgesamt ein Wasservolumen von drei Millionen Litern fassen. Gebaut wird am Standort des alten Aquariums direkt beim Eingang Hietzing.
Als Kosten wurden 36,7 Millionen Euro zuzüglich Valorisierung angegeben. Aktuell befindet sich das Projekt in der Planungsphase. Eine Sanierung des bestehenden Gebäudes sei aus betrieblichen und wirtschaftlichen Gründen nicht möglich, daher sei ein Neubau beschlossen worden, heißt es.
Die aktuellen Bewohner werden bis zur Eröffnung in die schon fertiggestellte Aqua-Forschungsstation in der Maxingstraße 13c umziehen. Hier investierte der Zoo 4,2 Millionen Euro, um seltene aquatische Tiere zu züchten. Die ersten Fische seien schon übersiedelt, sagte Anton Weissenbacher, der zuständige Kurator.
Europas größter Quallenkreisel
Neben den aquatischen Bewohnern wird auch der Bestand an seltenen und bedrohten Reptilienarten aus dem alten Gebäude eine neue Heimat im Tiergarten finden. Sie werden künftig im Wüstenhaus, im neu gestalteten Regenwaldhaus sowie im neuen Artenschutzhaus zu sehen sein. Einige wenige Arten werden an andere Zoos abgegeben.
Mit dem Artenschutz-Aquarium wolle man "einen Ort schaffen, der faszinierende und bedrohte Lebensräume zeigt und gleichzeitig für deren Schutz sensibilisiert", sagt Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Neben den tierischen "Stars" sprechen die Verantwortlichen von technischen Superlativen, etwa mit dem größten Quallenkreisel Europas. Schließlich gilt Schönbrunn als führend in der Haltung und Zucht von Quallen, mehr als 80 verschiedene Arten werden hier gepflegt.
Ein eineinhalbstündiger, barrierefreier Rundgang soll durch verschiedene Wasserlebensräume führen, von Korallenriffen und Mangroven bis zur Tiefsee. "Wir werden zahlreiche Tierarten wie Fetzenfische, Kraken und Seenadeln zeigen; allesamt Tiere, die nur mit viel Expertenwissen zu halten und zu züchten sind und deshalb in Aquarien nicht oft zu sehen sind", sagt der Zoodirektor.
Gebäude muss sich einfügen
Planen und Bauen im Weltkulturerbe ist eine Herausforderung: "Am Rande der barocken Kernzone um den Kaiserpavillon muss sich das Gebäude im bestehenden Bauensemble ein- und unterordnen. Das Erlebnis findet im Inneren statt", sagt Architekt Manfred Wehdorn. Er verweist auf klimagerechtes Bauen und intensive Begrünung.
Das Haibecken wird sich über mehrere Etagen erstrecken. "Für Haie und Rochen bauen wir ein großes Becken mit einer sechs Meter hohen Einsichtscheibe", sagt Hering-Hagenbeck. Im 15 Meter langen Amazonas-Becken werden unter anderem Arapaimas zu sehen sein, die zu den größten Süßwasserfischen zählen.
Heimische Renaturierung wäre logischer, dann gäbs wieder mehr Fisch & Bestäuber ...
Den größten Quallenkreisel bräuchte es nicht. Diese Wassermenge könnte man für andere Quallenbecken nützen.
aquarien sind nicht mehr zeitgemäß.
Mit welcher Begründung?