Was darf mit ins Flugzeug?
Es ist mittlerweile beinahe eine Wissenschaft, was man noch ins Flugzeug mitnehmen darf, was nicht. Wie groß darf das Handgepäck sein? Wie man bei der Kontrolle die wenigsten Probleme bekommt, weiß Andreas Kremsner.
Sicherheitskontrollen an Flughäfen sind lästig, aber leider notwendig, daran haben sich Passagiere weltweit gewöhnt. Reist man über kleinere Flughäfen, etwa dem Blue-Danube in Linz-Hörsching, erspart man sich beim Einchecken viel Zeit. Meist reicht es, eine Stunde vor Abflug dort zu sein.
Durch den Security-Check müssen alle Passagiere, auch da ist Hörsching ein kleines Paradies. Es wird genauso sorgfältig kontrolliert, aber innerhalb weniger Minuten hat man den Check hinter sich – wenn nicht verbotene Gegenstände im Handgepäck sind. Dann wird‘s lästig.
Hauptärgernis sind Flüssigkeiten. Wer Flüssigkeiten im Handgepäck mitnehmen will, muss sie in Behälter füllen und diese in einen durchsichtigen, wiederverschließbaren Plastikbeutel packen. Der Beutel darf maximal einen Liter fassen, die Behälter 100 Milliliter. Pro Passagier ist nur ein Beutel erlaubt.
Lebensmittel sind erlaubt, oder? Aufstriche, Marmelade und Ähnliches dürfen nur in kleinen Mengen mitgenommen werden. Auch sie müssen in 100 Millilitern bzw. 100 Gramm-Behältern und Plastikbeuteln verpackt ins Handgepäck. Babynahrung unterliegt nicht der 100 Milliliter-Mengenbeschränkung. Ist man mit einem Kind unter drei Jahren unterwegs, darf die erforderliche Nahrungsmenge für die gesamte Reisedauer mitgenommen werden. Medikamente Ganz wichtig ist, dass man Medikamente nicht in den Koffer packt, den man abgibt. Er könnte verloren gehen oder die Medikamente in der prallen Hitze am Rollfeld unbrauchbar werden. Oft muss man sich bei der Einnahme von Medikamenten an feste Zeiten halten, die nicht mit den Flugzeiten zusammenpassen. Was tun mit Spritzen, etwa für Diabetiker? Wenn man einem Problem aus dem Weg gehen möchte, sollte man sich vom Arzt ein Attest ausstellen lassen. Das sollte auch in englischer Sprache verfasst sein."
E-Zigaretten und Lithium-Ersatzbatterien für Laptops und Smartphones dürfen nur im Handgepäck mitgeführt werden. Die Kontakte der Batterien müssen abgedeckt oder isoliert sein.
Elektronik: Wer in die USA reist, muss mit verschärften Kontrollen von elektronischen Geräten rechnen. Diese müssen sich ein- und ausschalten lassen. Smartphones und Laptops nur mit vollem Akku an Bord mitnehmen. Auch digitale Kameras oder MP3-Player sind erlaubt. Feuerzeuge Der Transport von Benzinfeuerzeugen ist verboten. Gasfeuerzeuge oder Streichholz-Päckchen darf man eingesteckt haben und im Hand- oder Reisegepäck transportieren. Doch oft werden einem Feuerzeuge trotzdem abgenommen. Die Security hat Interpretations-Spielraum.
Gefährliche Gegenstände: Sämtliche Waffen oder waffenähnliche Gegenstände, spitze oder scharfe Gegenstände (Messer und Nagelfeilen über sechs Zentimetern Länge) sind im Flugzeug verboten. Wobei es keine Garantie gibt. Flughafenpersonal hat oft auch Messer und Feilen unter sechs Zentimeter Länge eingezogen. Explosive Stoffe, Behälter, die unter Druck stehen oder Spielzeugpistolen sind an Bord ebenfalls nicht erlaubt.
Nassrasierer mit in Kunststoff integrierten Klingen sind erlaubt.
Duty-Free-Waren: Alle Artikel, die nach der Sicherheitskontrolle gekauft werden, dürfen als Handgepäck ins Flugzeug mitgenommen werden. Oft wird das Gekaufte noch vom Personal in spezielle Beutel verpackt, aus denen es bis zur Ankunft nicht herausgenommen werden sollte.
Am Flughafen Linz gibt es ein Spezialservice: Taschenmesser und Co kann man noch schnell ins Auto bringen – der Parkplatz ist gleich um die Ecke – oder man bekommt von der Security ein Kuvert und kann den gefährlichen Gegenstand per Nachnahme nach Hause schicken, verrät Marketingchef Ingo Hagedorn.
Größe und Gewicht
Vor allem bei Billig-Airlines werden Maße und Gewicht genau kontrolliert. Das Handgepäck sollte den Abmessungen 55 x 40 x 20 cm entsprechen. An vielen Flughäfen werden Kabinentrolleys abgewogen. Das Maximalgewicht variiert, fünf Kilogramm sind immer erlaubt. Ryanair gestattet zehn, AirBerlin/Flyniki und Lufthansa acht kg. Man sollte sich vor Abflug bei der Airline erkundigen. Dafür ist das Internet das schnellste Medium: Namen der Airline und Handgepäck als Suchbegriff eingeben und man erfährt die Bestimmungen.
Kindersitze: Die Mitnahme und Nutzung von Auto-Kindersitzen in der Kabine ist bei vielen Airlines erlaubt, sofern diese den Anforderungen entsprechen. Der Kindersitz muss aufrecht und nach vorne gerichtet sein. Er darf während des gesamten Fluges verwendet werden.
Haustiere: Ob ein Haustier in die Kabine darf oder im Frachtraum transportiert werden muss, ist unter anderem von Größe und Gewicht abhängig und je nach Fluggesellschaft und Reiseziel unterschiedlich. Viele Airlines akzeptieren kleine Hunde und Katzen in der Kabine. Diese müssen in jedem Fall frühzeitig telefonisch angemeldet werden und in einer geeigneten und auslaufsicheren Transportbox untergebracht werden. Dafür ist der Tierhalter zuständig. Nagetiere, Kaninchen oder Vögel sind in der Kabine meistens nicht erlaubt.
Der OÖN-Tipp
Wenn man zügig durch den Metallscanner geht, erspart man sich meistens das lästige Piepsen und eine nochmalige Kontrolle.
Gepäckvorschriften (PDF):