Eine elektrische Alpenwunderwelt
ÖSTERREICH. Urlauber in der Region Serfaus-Fiss-Ladis in Tirol erschließt sich das bergige Sonnenplateau unter dem mächtigen Furgler (3004 Meter) auf vielerlei Art: zu Fuß oder mit dem Mountainbike – sofern die Beine mit tun. Mit Hilfe von Seilbahn, Elektro-Fahrrad oder Segway-Roller, wenn’s komfortabler sein soll.
Neue touristische Ideen nach Serfaus-Fiss-Ladis zu bringen, hieße Wasser in die Donau gießen. Es gibt für Touristen nichts, was es nicht gibt. Das hat Tradition seit fast 25 Jahren, als weitblickende Dorfgestalter in Serfaus die am höchsten gelegene U-Bahn der Welt bauen ließen. Über 2,3 km und vier Haltestellen schwebt die Bahn auf Luftkissen unter dem Ort durch und verteilt Sommerfrischler und später auch Skifahrer zwischen Liften, Gaststätten und Unterkünften.
Ebenfalls seit vielen Jahren gilt Serfaus-Fiss-Ladis – 20 Kilometer südlich von Landeck – als Vorzeigeregion für Familienurlaub. Zeichen dafür ist die Super.Sommer.Card, die jeder Gast bekommt. Damit sind nicht nur die sieben Seilbahnen und das Busshuttle zischen den Orten gratis zu benutzen, sondern auch die profunden Kinder-Animationsprogramme. Ebenfalls inkludiert: sechs geführte Wanderungen pro Woche.
Fad wird weder Eltern noch dem Nachwuchs. Der neue Erlebnisweg der Sinne („Six Senses“) lädt wie viele andere Themenwege zum Genusswandern ein, die nach Vorlagen des Kinderbuchautors Thomas Brezina gestalteten Abenteuer-Wanderungen halten die Kleinen bei Laune. Bis auf Höhe des Panorama-Genussweges entlang der Baumgrenze ist das sonnige Plateau für den Tourismus voll erschlossen. Darüber hinaus sind gestandene Bergfexe wieder in ruhiger Natur.
Ruhe statt Rummel
Den volksfestähnlichen Trubel im Sommer-Funpark auf der Möseralm über Fiss lässt man zurück. Statt auf Rummelgeräten wie dem Fisser Flieger oder der 2,2 km langen Sommerrodelbahn zu fahren, betritt man eine beeindruckende Bergwelt, deren meisten Spitzen knapp an die 3000 Meter reichen, der mächtigste Gipfel, der Furgler, schaut vier Meter darüber.
Oft allerdings tut sich der Mensch schon ein wenig schwer in die Berge per pedes vorzudringen. Moderne Technik hilft. In Serfaus-Fiss-Ladis ist die derzeit größte Flotte von so genannten E-Bikes stationiert. 80 Stück der mehr als 3000 Euro teuren Allround-Geräte warten auf Genussradler, die von Akkukraft unterstützt das attraktive Wegenetz – auch abseits der Asfaltstrecken – erkunden.
Bergrollen statt Bergwandern lässt sich neuerdings auch bei geführten Touren mit geländegängigen Segways. Die faszinierenden Roller lassen sich intuitiv bedienen. Aufsteigen und losrollen durch die Wälder und Almen ist kein Kunststück aber ein eindrucksvolles Erlebnis.
Die To-do-Liste für Kinder aller Altersstufen (3 bis 15 Jahre) ist lang und reicht von Abenteuerausflügen über Indianertage bis Rafting und Hochseilgarten. Unbedingt einen Besuch abstatten sollten Alt und Jung dem neuen Murmliwasser. Das ist eine begehbare Murmeltierhöhle nahe der Mittelstation der Komperdell-Seilbahn. Auf 15.000 Quadratmetern wurde der Lebensraum der meist unterirdisch lebenden Nager als interaktiver Spielpark nachgebaut. Oberirdisch laden Wasserspiele zum Pritscheln ein und ein Murmeltiergehege zur Naturbeobachtung, der gar nicht mehr so scheuen Tiere.
Wem beim Stichwort Tiere die Kulinarik einfällt, sollte sich noch ein wenig gedulden. Von 19. September bis 18. Oktober lädt die Region zu den kulinarischen Herbstwochen ein. Das genaue Programm des lukullischen Schwerpunkts findet sich unter www.serfaus-fiss-ladis.at. Mahlzeit.
Hoteltipp: Genießern und Komfortbewussten sei das im Familienbesitz befindliche 4-Sterne-superior-Schlosshotel in Fiss empfohlen: Eine Woche HP plus ab 770 Euro. Der Wellness-Bereich mit vielfältigen Spa-, Sport- und angenehmen Rückzugsmöglichkeiten lässt keine Wünsche offen. Ebenfalls sehr ambitioniert: Küchenchef Erwin Hosp und der hinreißende Maitre Winston Kögl. www.schlosshotel-fiss.com