Paradiesgarten auf dem Pöstlingberg
Seerosenteich, Naschbereich und Hexenreich: Eine zauberhafte Oase, die alles kann.
Augenblicklich fällt der Stress des Alltags ab: Hinter dem hohen Tor auf dem Linzer Pöstlingberg taucht der Besucher in eine wunderbare Gartenwelt ein. Alte Obstbäume, edle Zierpflanzen, Büsche mit Beeren und Bereiche für das Gemüse, üppige Blumenpracht und viele liebevolle Deko-Elemente fügen sich zu einem harmonischen Ganzen zusammen.
Kernstück von Daniela Haudums Garten ist der alte, quadratische Seerosenteich: Je nach Tageszeit öffnen und schließen sich die zauberhaften Blüten, setzen in Rosa, Weiß und Gelb farbliche Akzente zu dem grünen Mix an Wasserpflanzen. Allerlei Getier dümpelt im kühlen Nass. In der Mitte ragt eine Säule auf, die eine Steinfigur trägt. Herrlich der Kontrast der frischen, vitalen Pflanzen zur Patina des leicht verwitterten Steinkobels.
Wachsen und vergehen
Noch hält die Konstruktion; doch der Zahn der Zeit nagt am Naturmaterial, "und irgendwann müssen wir den Teich vielleicht weggeben", sagt die Urfahraner Gartenbesitzerin etwas wehmütig. Genauso geht es der Kindergärtnerin mit vielen ihrer Pflanzen, deren Lebensdauer sich ihrem Ende zuneigt – wie dem Ginster. Oder der riesigen Zypresse, die schon arg zerzaust ist, nicht mehr richtig schön: "Eigentlich gehört sie weg. Aber ich wollte sie noch ein bisschen behalten." Die kahle Stelle, wo einst ein anderer Baum sich anschmiegte, dient jetzt als Fenster ins Innere. Dort nisten Vögel und tummeln sich Eichkätzchen.
Nicht nur Pflanzen, sondern auch Dinge dürfen in dem 3000-Quadratmeter-Refugium lange ausharren und dann doch vergehen: Altes Gartenwerkzeug und Hausrat, der ausgedient hat, kommen in die Hexenecke. Das Sammelsurium an alten Sachen im Holzschuppen zieht nicht nur die zwei Katzen – Bonnie und Clyde –, sondern auch die vier Enkelkinder der Hausherrin magisch an. Die streifen gerne durch den Garten, erobern verwunschene Ecken, in denen Brennnesseln und Disteln stehen bleiben dürfen, tollen über die Wiesen, klettern auf Bäume. Je nach Jahreszeit wird auch geerntet: Erdbeeren und Bärlauch, Kirschen und Ringlotten, Nüsse und Schwammerl, die unter der alten Fichte sprießen.
Wenn die 56-Jährige durch ihren Garten streift, schweift ihr Blick wohlwollend über all ihre Lieblinge. Manches ist ganz bewusst eingesetzt, anderes kommt von selbst – wie die Essigbäume oder der Nussbaum, der aus dem vergessenen Vorrat der Eichhörnchen herausgewachsen ist. "Das ist meins", sagt die gebürtige Steyrerin, und ihre Augen leuchten.
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2 | Die Jury rund um Biogärtner Karl Ploberger bestimmt die Sieger.
3 | Kür der Gewinner: Die Gewinner werden bei der Abschlussveranstaltung am 19. Oktober bekannt gegeben. Als Preise winken Gutscheine der Firmen Biohort und Seca; außerdem kommt der „Biogärtner der Nation“ in den schönsten Garten.
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