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Schlaganfall: So kommt man wieder auf die Beine

Von Dietlind Hebestreit, 05. Februar 2020, 04:13 Uhr
Nach Schlaganfall wieder auf die Beine kommen
Schritte herunterspulen mit dem Gangroboter G-EO Bild: Klinikum Bad Hall

Schritt für Schritt: Mit moderner Robotik-Technologie lernen Patienten bei der Neuro-Reha im Idealfall wieder zu gehen.

Üben, üben, üben: Nach einem Schlaganfall können verlorene Fähigkeiten mit konsequentem Training oft wiedererlangt werden. Mit dem Gang-Roboter G-EO wird der Wunsch, wieder gehen zu können, für viele Patienten Wirklichkeit. So wie für Hermann Ehrentraut (49) aus Bad Hall. Im Klinikum Bad Hall bekam er eine sogenannte Robotik-Therapie. Ein Entlastungsgurt sichert und übernimmt gleichzeitig einen Teil des Körpergewichts. Elektronisch angetriebene Fußplatten bewegen Füße und Beine des Betroffenen.

"Die Aufgaben von Gehirnarealen, die bei einem Schlaganfall zerstört werden, können durch andere Teile des Gehirns übernommen werden", sagt Primar Robert Hatschenberger. Der ärztliche Direktor des Klinikums Bad Hall erklärt weiter: "Durch die richtigen Bewegungen wird das Gehirn wieder auf Gehen gepolt."

Hohe Schrittfrequenz

Bei dem Training, mit dem so früh wie möglich nach dem Schlaganfall wieder begonnen werden sollte, kommt es auf die Wiederholungszahl an. Während der Patient bei einer konventionellen Physiotherapie in einer 25-Minuten-Einheit anfangs oft nur 25 bis 50 Schritte schafft, sind mit dem Gang-Roboter in der selben Zeit bis zu 800 Schritte möglich. "Ich war selbst erstaunt, was für große Erfolge sich bereits nach wenigen Therapien mit dem G-EO einstellen. Ich habe noch nie erlebt, dass man mit einer konventionellen Therapie in der gleichen Zeit so weit kommt. Pro Tag können bei uns acht bis zehn Patienten den Gang-Roboter nützen", sagt Hatschenberger. Die Kombination aus Robotik-Therapie und konventioneller Gangtherapie sei die effektivste Behandlungsvariante für die Patienten.

Weil sich der Betroffene in dem Gestell frei bewegen und je nach seinen aktuellen Fähigkeiten mithelfen kann, ist die Robotik-Therapie einem Exoskelett meist vorzuziehen. Bei Letzterem wird der Patient fix eingespannt, kann sich jedoch frei im Raum bewegen.

Beim Patienten Hermann Ehrentraut brachte die Therapie große Verbesserungen: Das anfangs sehr unsichere Gangbild verbesserte sich deutlich, und der Oberösterreicher erlangte wieder eine deutlich bessere Gangsicherheit.

Auch für Parkinson und MS

Der G-EO kommt nicht nur bei Schlaganfallpatienten, sondern auch bei Parkinson, Multipler Sklerose, Rückenmarksverletzungen oder Schädel-Hirn-Trauma zum Einsatz. "Manchmal geht es nicht darum, die Gehfähigkeit wiederzuerlangen, sondern Spastiken zu mildern", sagt Hatschenberger. Bei Spastiken handelt es sich um eine krankhafte Erhöhung der Muskelspannung, die etwa den Wechsel vom Bett in den Rollstuhl sehr erschweren kann.

Erfolg motiviert

Ein weiterer Vorteil des in der Klinik Bad Hall liebevoll "Tschio" genannten Therapiegeräts ist, dass sich Erfolge gut messen lassen: Wie viele Schritte macht der Patient, wie kann er mithelfen, wie groß sind Schrittlänge und Abrollwinkel. Auch der Treppensteigmodus ermöglicht, Erfolge genau zu messen. "Das motiviert die Patienten enorm", sagt der Primar.

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Autorin
Dietlind Hebestreit
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