Mehr Lebensqualität bei chronischer Herzschwäche
Oft leiden Betroffene unter Ängsten – Experten raten dazu, psychologische Hilfe anzunehmen
Man geht die Treppe hinauf und ist völlig außer Atem, oder man saugt die Wohnung und das Herz beginnt zu rasen. Für Menschen mit chronischer Herzinsuffizienz werden selbst normale Alltagssituationen zur Belastungsprobe. Medikamente helfen – aber nach der Diagnose bleibt oft die Angst.
Nach Schätzungen des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz leiden etwa 300.000 Österreicherinnen und Österreicher an einer Herzinsuffizienz, auch Herzschwäche oder Herzmuskelschwäche genannt. Sie ist der häufigste Grund, warum Menschen in die Notaufnahme kommen.
Durchblutungsstörungen des Herzmuskels
Im Gegensatz zur akuten Herzinsuffizienz, die zum Beispiel durch einen Herzinfarkt ausgelöst werden kann, entwickelt sich die chronische Herzinsuffizienz über einen längeren Zeitraum. In etwa der Hälfte der Fälle schädigen Durchblutungsstörungen des Herzmuskels oder Bluthochdruck den Muskel schleichend bis zu dem Punkt, an dem er nicht mehr kann. Gut mit Medikamenten eingestellte Patienten können ihre Lebensqualität oft wieder weitgehend zurückgewinnen. Dennoch leide ein Drittel der Menschen mit chronischer Herzschwäche in der Folge an depressiven Verstimmungen, sagen Experten.
Psychosoziale Unterstützung kann für Betroffene daher sinnvoll sein. Manchen reicht ein einzelnes Gespräch, anderen hilft eine Selbsthilfegruppe oder eine Psychotherapie, um ihre Ängste zu bewältigen. Herzspezialisten empfehlen Betroffenen, sich nicht davor zu scheuen, auch psychologische Hilfe anzunehmen.