Hilfe für Kinder mit Erdnussallergie
Immer mehr Kleinkinder in den westlichen Ländern leiden unter einer Erdnussallergie.
Gleichzeitig sind Erdnüsse oder Spuren davon in zahlreichen Lebensmitteln enthalten. Die strenge Kontrolle der Ernährung und die ständige Angst vor einem sogenannten anaphylaktischen Schock (allergischen Schock) bei zufälligem Essen von Erdnussallergen belasten Kinder und Eltern.
Eine Heilung ist nicht möglich. Therapien zur Desensibilisierung sind zwar verfügbar, aber nur für ältere Kinder und Jugendliche. Pflaster mit Erdnussprotein können nun bei Kindern unter vier Jahren langfristig das Risiko schwerer allergischer Reaktionen senken. Das zeigt eine Studie unter Beteiligung des Universitätsklinikums Frankfurt, die von 2017 bis 2022 an 51 Standorten in acht Ländern durchgeführt wurde, 307 Kleinkinder beteiligten sich an der wissenschaftlichen Untersuchung.
Dabei wurde eine Immuntherapie mit Erdnussallergen-beschichteten Pflastern für Kinder zwischen einem und drei Jahren mit Erdnussallergie erprobt – mit Erfolg. Die Pflaster wurden einmal täglich zwischen den Schulterblättern aufgeklebt. Zum Baden oder Schwimmen mussten sie nicht abgenommen werden.
"Die Ergebnisse bedeuten einen echten Fortschritt in der Behandlung von Kleinkindern mit Erdnussallergie", sagt Jan-Henning Klusmann, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Frankfurt.