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"Die HPV-Impfung nützt auch Erwachsenen"

Von Dietlind Hebestreit, 19. Juni 2019, 00:04 Uhr
"Die HPV-Impfung nützt auch Erwachsenen"
Gute Investition in die Gesundheit: die HPV-Impfung. Bild: colourbox.de

Am besten ist es, wenn man bereits im Kindesalter gegen Humane Papillomviren (HPV) geimpft wird. Doch der Mensch profitiert auch als Erwachsener von einer solchen Immunisierung.

Das erste Mal können Menschen in Österreich gegen Krebs geimpft werden: Im Schulalter ist die Immunisierung gegen HPV (Humane Papillomviren) sogar kostenlos. Trotzdem beträgt die Durchimpfungsrate in unserem Land weniger als ein Drittel. Dabei könnte mit der rechtzeitigen Immunisierung praktisch zu 99 Prozent vor Gebärmutterhalskrebs, zu 80 Prozent vor Anus- und zu 50 Prozent vor Peniskarzinomen sowie vor Feigwarzen geschützt werden. Gynäkologie-Primar Lukas Hefler vom Ordensklinikum Linz ist ein Verfechter der HPV-Impfung und beantwortet die wichtigsten Fragen zu der Thematik:

 

OÖN: Warum ist die HPV-Impfung besonders sinnvoll, bevor man den ersten sexuellen Kontakt hat?

Hefler: Alle Studien weisen darauf hin, dass die Antikörperproduktion am besten ist, je jünger man ist. Der Schutz vor von HPV bedingten Erkrankungen ist am besten, wenn man davor noch nie mit dem HP-Virus infiziert war.

In welchem Alter ist sie gratis?

Die HPV-Impfung ist beim Schulimpfprogramm vom neunten bis zum zwölften Geburtstag gratis, vom zwölften Geburtstag bis zum 15. Geburtstag kann diese zu einem ermäßigten Preis von 50 Euro über die Gesundheitsämter bezogen werden.

Wer ist mit HPV infiziert?

Die höchste Prävalenz der HPV Infektion liegt bei jungen Frauen. In der Altersgruppe zwischen 20 und 30 kann man davon ausgehen, dass ein Viertel bis ein Drittel aller Menschen eine aktive HPV-Infektion hat.

Wie sinnvoll ist die Impfung für Erwachsene?

Die Impfung ist nahezu in jedem Lebensalter sinnvoll. Im österreichischen Impfplan wird sie bis zum 60. Geburtstag empfohlen. Man muss jedoch darauf hinweisen, dass die meisten Studien bei Menschen bis zum 27. Geburtstag durchgeführt wurden. Je älter man wird, umso weniger schützt die Impfung vor HPV-Infektionen.

Lässt sich die Infizierung dadurch rückgängig machen?

Die HPV-Infektion kann nicht rückgängig gemacht werden, heilt aber in den meisten Fällen von selber wieder aus. Je jünger man ist, umso eher verschwindet die HPV-Infektion wieder – vergleichbar mit einem Schnupfen. Im Gegensatz zur Herpesinfektion verbleiben die HP-Viren nicht im Körper und können deshalb auch nicht reaktiviert werden. Man kann sich allerdings ohne Impfung neuerlich mit HPV anstecken, es wird also keine Immunität gebildet. Lediglich nach einer Impfung gibt es ein gutes Ansprechen im Sinne einer Antikörperproduktion. Damit ist man vor einer neuerlichen Ansteckung geschützt.

Wenn ich als Erwachsener geimpft werde: Kann ich dann trotzdem Gebärmutterhalskrebs oder Feigwarzen bekommen?

Der beste Schutz ist die Schulimpfung, der Schutz beträgt nahezu 100 Prozent. Je älter man ist, umso weiter sinkt dieser Prozentwert ab. Exakte Zahlen für jedes Lebensalter sind nicht verfügbar, man kann aber davon ausgehen, dass sich das Risiko um mehr als 50 Prozent reduziert. Dieser Wert ist immer noch als sehr gut anzusehen.

Wenn ich als Erwachsener bereits Gebärmutterhalskrebs oder Feigwarzen habe: Bringt eine Impfung dann etwas?

Für die bestehende Erkrankung bringt eine HPV-Impfung nichts. Sie schützt lediglich vor einer Neuansteckung unter der Annahme, dass die bestehende Erkrankung ausheilt und die HPV-Infektion verschwindet.

Was macht der Impfstoff eigentlich im Körper?

Der Impfstoff regt – wie alle anderen Impfstoffe – eine Antikörperproduktion im Körper an. Es ist allerdings ein synthetisch hergestellter Impfstoff, das heißt, man muss sich vor einer durch die Impfung verursachten Infektion nicht fürchten.

Was kostet eine HPV-Impfung für Erwachsene?

Man braucht drei Teilimpfungen zu je 200 Euro.

Gibt es außer den Kosten Argumente, die gegen eine HPV-Impfung sprechen?

Es gibt keinen wissenschaftlich abgesicherten Grund, sich nicht impfen zu lassen. Die Impfung ist millionenfach weltweit verabreicht worden und wird bezüglich Nebenwirkungen dauernd überwacht.

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Autorin
Dietlind Hebestreit
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