Diabetes in der Schwangerschaft: Frühere Therapie
Bei Schwangerschaftsdiabetes wäre eine frühere Behandlung als derzeit üblich zum Schutz vor Komplikationen bei Babys und Müttern sinnvoll.
Das ist das Ergebnis einer internationalen Studie unter Mitwirkung der MedUni Wien.
"Derzeit wird in Richtlinien empfohlen, im Falle eines Schwangerschaftsdiabetes bei 24 bis 28 Wochen medizinisch einzugreifen", erläuterte Mitautorin Alexandra Kautzky-Willer von der Universitätsklinik für Innere Medizin III der MedUni Wien. Die aktuelle Untersuchung liefere neue Erkenntnisse, dass es sinnvoll sei, noch früher zu untersuchen und zu behandeln. Die Studie unter Leitung der Western Sydney University wurde in 17 Krankenhäusern durchgeführt, mehr als 43.000 Frauen wurden untersucht, davon 802 Frauen mit einem Diabetes-Risikofaktor vor der 20. Schwangerschaftswoche.
Bei mehr als einem von 20 Säuglingen wurde eine Gruppe schwerer Komplikationen vermieden. Außerdem wurden bei Neugeborenen Atemprobleme, bei denen Sauerstoff benötigt wurde, fast halbiert und die Zahl der Aufenthaltstage in den Intensivstationen ging um 40 Prozent zurück. Zudem konnten schwere Dammverletzungen bei den Müttern um mehr als drei Viertel reduziert werden.