Warum Amerikaner Schmerzen stärker wahrnehmen als Europäer
Eine Studie hat das Schmerzempfinden von Patienten unterschiedlicher Länder verglichen.
Die subjektiv wahrgenommene Schmerzintensität scheint sich in Europa und den USA zu unterscheiden: US-amerikanische Patienten geben nach identischen orthopädischen Operationen eine deutlich höhere Schmerzintensität an als Patienten in Europa. Obwohl die Patienten in den USA mehr Schmerzmittel erhielten, war ihr Wunsch nach mehr Schmerztherapie höher als bei der Vergleichsgruppe aus 13 europäischen und außereuropäischen Ländern. Das berichtet eine Arbeitsgruppe des Universitätsklinikums Jena im British Journal of Anaesthesia.
Wie das deutsche Ärzteblatt (aerzteblatt.de) berichtet, werteten die Forscher fast 14.000 Patientenbefragungen aus, die im Rahmen des Akutschmerzregisters „Pain Out“ erhoben wurden, das am Universitätsklinikum Jena koordiniert wird. „Bisher gibt es keine Studie, die so viele Patienten aus verschiedenen Ländern auf so standardisierte Art und Weise befragt hat“, betonte Ruth Zaslansky, Erstautorin der Studie und Mitarbeiterin an der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Universitätsklinikums Jena.
Ein Teil der Ergebnisse ließe sich eventuell dadurch erklären, dass in den USA mehr Patienten bereits vor der Operation Opioide eingenommen haben, so die Autoren. Dies könne zu einer verringerten Wirkung der Schmerzmittel nach der Operation führen. Aber auch Patienten ohne vorher bestehende Schmerztherapie geben in den USA höhere Schmerzen an als europäische Patienten.
Zu sehr auf Schmerzen fokussiert
Die Autoren ziehen dafür zwei mögliche Erklärungen in Betracht: In den USA werden Patienten viel häufiger vom Pflegepersonal zu ihrer Schmerzintensität befragt als in Europa. Dies könnte zu einer stärkeren Fokussierung auf die eigenen Schmerzen führen und verhindern, dass Ablenkung vom Schmerz gelinge. Möglicherweise seien US-Patienten weniger bereit, auch nur mäßige Schmerzen zu tolerieren – eine Haltung, die durch das werbewirksame Versprechen vieler Kliniken, die Patientenzufriedenheit in den Mittelpunkt zu stellen, verstärkt werde.
„Die Ergebnisse dieser Studie weisen darauf hin, dass die Frage nach der Schmerzintensität weder eine gute Basis für schmerztherapeutische Entscheidungen ist, noch als alleiniger Indikator für die Qualität der Versorgung in der Schmerztherapie dienen sollte“, meint Zaslansky. Zwar sollte nicht auf die Messung von Schmerzaspekten verzichtet werden – aber möglicherweise eigneten sich für Therapieentscheidungen und Qualitätsbewertung andere Indikatoren besser, beispielsweise die Frage, ob Schmerz die Bewegung oder die Atmung behindere.
Weil sie den Ärzten und dem Klinikpersonal misstrauen und glauben, nur wenn sie jammern, kümmert man sich um sie und überprüft, ob sie nicht vielleich tdoch verpfuscht worden sind.
In den USA werden für kleine Eingriffe, wie z.B. Weisheitszähne ziehen bereits Opioide verschrieben. Der großzügige Umgang mit Analgesikern ist sehr problematisch, die Patienten werden alle 30 min nach Schmerzen befragt ( Schmerzskala1-10).
Weil's wehleidiger san!