Schwangerschaft: Frauen lassen sich zu viel untersuchen
Zuviel Ultraschall, zu viele Untersuchungen: Fast alle Schwangeren in Deutschland nehmen Vorsorgemaßnahmen in Anspruch, die in den Richtlinien gar nicht vorgesehen sind.
Hierzu zählen etwa mehr als drei Ultraschalluntersuchungen und spezielle Blut- oder Herztonmessungen. Dies zeigt eine Studie der Bertelsmann-Stiftung, für die knapp 1300 Mütter kurz nach der Geburt befragt wurden. Vier von fünf Frauen haben zudem für solche oft nicht notwendigen Vorsorgemaßnahmen selbst in die Tasche gegriffen.
Experten fürchten, auf diese Weise werde Schwangerschaft immer mehr als etwas Krankhaftes angesehen. Es schüre die Angst der Frauen vor der Geburt und somit "möglicherweise auch ihren Wunsch nach einer vermeintlich sicheren Kaiserschnitt-Entbindung", sagte Studienautorin Rainhild Schäfers von der Bochumer Hochschule für Gesundheit. Bei der Befragung gab fast die Hälfte der Frauen mit normaler Schwangerschaft an, mehr als fünf Ultraschalluntersuchungen gemacht zu haben.