Mikroreaktor "Lowflow" beschleunigt Herstellung von Medikamenten
LINZ. DSM Linz setzt mit internationaler Erstanwendung eines Mikroreaktors erneut Produktions- und Forschungsmaßstäbe in Mikroverfahrenstechnik. Das neue Produkt "Lowflow" macht Wirkstoffe für Pharma- und Agroindustrie noch sicherer, schneller und ressorcenschonender.
Die neue Mikroreaktor-Generation ersetzt Großanlagen und beschleunigt Herstellungsverfahren für neue Medikamente gegen Krebs, Demenz, Alzheimer. Nach dreijähriger Entwicklungszeit konnte die ein Kilogramm leichte Pilotanlage erstmals am DSM Standort Linz erfolgreich in Betrieb genommen werden.
Mit dem Mikroreaktor in der Größe von zwei Autobatterien, werden in umfangreichen Testphasen die Kenngrößen für chemische Reaktionen, wie Temperatur, „Rezeptur“, Reaktionsdauer, Reaktionen der Nebenprodukte bei niedrigsten Materialflüssen und kleinstem Volumen auf „Herz und Nieren“ geprüft.
Nach diesen kontrollierten Versuchen unter Laborbedingungen und deren umfassenden Auswertungen können die Ergebnisse rasch in der Produktion umgesetzt werden.
Ziel ist es, dadurch die Herstellung hochwertiger Wirkstoffe (wie zum Beispiel Vitamine, Wirkstoffe für neue Medikamente gegen Krebs, Demenz, Alzheimer) beim größten DSM Pharmastandort in Linz noch sicherer, schneller und effizienter durchführen zu können.
Mit dieser weiteren Erstanwendung stärkt der DSM-Standort Linz seine international anerkannte Forschungskompetenz in der Mikroverfahrenstechnik.
„Mit dieser Weiterentwicklung bei Mikroreaktoren wird es in Zukunft noch besser möglich sein, größere Mengen verschiedener hochwertiger Wirkstoffe effizienter, sicherer, schneller und sauberer zu produzieren.“, sagt DSM Linz-Geschäftsführer, Wim Vorage. „Diese von unserem F+E Team zur technischen Reife gebrachten innovativen Produktionsmethode hat das
Potenzial, die Herstellung von Wirkstoffen für die neuen Herausforderungen der Pharmaindustrie zu revolutionieren.“
Die Nutzen von Mikroreaktoren
Durch die effiziente Einsetzung der Rohstoffe, aufgrund des geringen Inhalts und der Verringerung des Abfalls werden die Forschungsphasen verkürzt und die Verfahren mit geringeren Umstellungskosten und start-up Kosten in den Produktionsbetrieb übertragen. Die Produktionsqualität erhöht sich, was den Kunden zugute kommt. Verfahren unter Verwendung von Mikroreaktoren können in Produktionsanlagen mit wesentlich geringerem Platzbedarf realisiert werden.
Die Vorhersagen, wie sich eine Reaktion im großen Maßstab verhält, oft mit Unsicherheiten behaftet. Um dieses Problem zu lösen, entstand die Idee einen Produktionsreaktor zu bauen, der nicht 1000-fach größer ist als ein Labor-Reaktor, sondern sich wie 1000 parallel betriebene Laborreaktoren verhält.
Das zentrale Element ist ein aus einem Spezialglas gefertigter Mikroreaktor, der 60 Zentimeter lang, 16 Zentimeter hoch, 22 Zentimeter tief sowie ein Kilogramm leicht ist und einen Umsatz von wenigen Gramm pro Minute benötigt, um verlässliche Aussagen für Großproduktionen machen zu können.
Die gewünschten Reaktionen können schneller, preiswerter und umweltverträglicher als in herkömmlichen Anlagen durchgeführt werden – gefährliche Reaktionen sind viel besser beherrschbar.
DSM – Bright Science. Brighter Living
Royal DSM N.V. ist ein weltweit aktives Life Sciences und Materials Sciences Unternehmen, das in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und Materialien tätig ist.
DSM schafft innovative Lösungen, die ernähren, schützen und die Leistung verbessern. Dabei bedient das Unternehmen globale Märkte, darunter Märkte für Lebens- und Nahrungsergänzungsmittel, Körperpflege, Futtermittel, Pharmazeutika, medizinische Produkte, die Automobilindustrie, Farben und Lacke, Elektrotechnik und Elektronik, Schutz des Lebens, alternative Energien sowie Materialien auf biologischer Grundlage.
DSM mit seinen 22.000 Mitarbeitern erwirtschaftet einen jährlichen Nettoumsatz in Höhe von mehr als 8 Mrd. EUR. Das Unternehmen ist gelistet am NYSE Euronext.