Faltenfrei in einer Stunde – geht das?
"Biotulin" gilt bei vielen Stars als Zaubermittel gegen Falten. Die OÖN haben Hautarzt Johannes Neuhofer dazu gefragt. Der hält das Ganze im Grunde für "Augenauswischerei".
Erst Karl Lagerfeld (84), dann Michelle Obama (54) und nun auch Meghan Markle: In einem Interview mit der US-Zeitschrift US-Weekly verriet die Verlobte von Prinz Harry ihr Schönheitsgeheimnis. Es sei das "Bio-Botox-Gel Biotulin", wie die 36-jährige Schauspielerin ("Suits") erklärte. Demnach wurde ihr das "Anti-Falten-Mittel" von ihrer Schwägerin in spe, Herzogin Kate (36), persönlich empfohlen.
Auch Sängerin Madonna (59), Königin Letizia von Spanien (45) und Hollywoodstar Leonardo DiCaprio (43) benutzen Medienberichten zufolge Biotulin regelmäßig als biologische Alternative zu Botox.
Wie Biotulin wirkt
Bei dem Mittel handelt es sich um ein transparentes Gel zur Faltenglättung – innerhalb von nur einer Stunde sollen erste Ergebnisse sichtbar sein. Einer der Hauptbestandteile ist Spilanthol, ein Lokalanästhetikum, das aus dem Extrakt der Parakresse gewonnen wird. Fältchen, besonders um die Augenpartie und zwischen den Augenbrauen sollen sich damit auflösen, Krähenfüße und Stirnfalten "sichtbar geglättet" werden – soweit die Versprechungen.
Der Linzer Hautarzt und Vizepräsident der Ärztekammer Oberösterreich, Johannes Neuhofer, hält das Ganze allerdings eher für "Augenauswischerei" und erklärt, wie’s funktioniert: "Man kann sich das so vorstellen: Durch das Auftragen der Creme schwillt die Haut leicht an – und wird dadurch natürlich praller und straffer", sagt der Experte. Außerdem hätte das Gel auch einen anästhetischen Effekt, "das bedeutet, dass es die Gesichtszüge ein bisschen lähmt, wodurch es entspannt aussieht". Doch die Wirkung sei nicht von Dauer, "das Ganze hält maximal ein paar Stunden", sagt der Experte. Würde das Gel länger halten, müsste es nämlich viel höher dosiert werden. "Und wäre somit aber auch richtig gefährlich – und wohl kaum für den Hausgebrauch zugelassen", sagt Neuhofer.
Auch den Preis – er beginnt bei rund 50 Euro für einen Tiegel – hält Johannes Neuhofer für alles andere als günstig. "Vor allem, wenn man es mit einer klassischen Botox-Behandlung vergleicht: Die kostet zwischen 300 und 500 Euro – hält aber mehrere Monate."Auch vom Ergebnis könne Biotulin nicht mithalten. "Botox wird direkt in den Muskel gespritzt, kommt also genau dahin, wo es wirken soll. Es entspannt die Muskeln dauerhaft, sodass sich – früh genug begonnen – erst gar keine tieferliegenden Falten bilden können. Und das wäre ja das eigentliche Ziel."
Nicht besser als Botox
Die besten Erfolge hätte man mit Botox übrigens in der oberen Gesichtshälfte, bei den Stirn- und Augenfältchen, erklärt Neuhofer. "Doch wie gesagt: dazu braucht man eine Injektion. Und das ist meiner Meinung nach der Schmäh von Biotulin: nämlich die zu gewinnen, die keine Falten haben wollen – sich aber vor einer Spritze fürchten."
Faltenfrei in einer Stunde – geht das? JA! - Faltenrock auf Bügeltisch legen - handfeuchte Tuch darüber legen und mit geeigneter Temperatur kräftig darüber bügeln bis keine Falte mehr sichtbar ist - schaut dann aus wie NEU!