7 Tipps: So lernen Kinder frühzeitig mit Geld umzugehen
LINZ. Der Familienalltag ist teuer. Mehr als 300 Euro haben Familien dieses Jahr für den Schulstart ausgegeben, nun stehen die Weihnachtseinkäufe an, daneben die teuren Lebenserhaltungskosten.
Für viele Familien ist die finanzielle Situation derzeit nicht leicht zu stemmen. Sparen ist, vor allem in der Vorweihnachtszeit, in der diverse Kaufangebote und vermeintliche Schnäppchen locken, nicht immer leicht. Besonders dann nicht, wenn die Kinder betteln weil sie etwas unbedingt haben wollen. Denn die halten bekanntlich keine großen Stücke auf das Sparen.
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Wie Sie Kindern den sorgsamen Umgang mit Geld näherbringen können, ohne dabei Ängste zu schüren, weiß Michaela Rimser von SOS-Kinderdorf.
- Kinder können die Wahrheit gut vertragen
Selbstverständlich gibt es in der Wortwahl Unterschiede zwischen einem 3-jährigen Kind und einem 14-jährigen Teenie, aber die Wahrheit ist unseren Kindern zumutbar. Ohne existenzielle Sorgen zu nähren, kann Kindern erklärt werden, wie verschiedene politische Wandlungen dazu führen können, dass auf das Familienbudget geachtet werden muss und weniger Geld zu Verfügung steht, so Rimser.
- Kindgerecht den Umgang mit Geld üben
Ob mit Spielgeld oder kleineren Taschengeldbeträgen kann spielerisch der Umgang mit Geld geübt werden. Sei es beim „Einkaufsladen spielen“ oder beim wirklichen Einkauf im Supermarkt. Dadurch begreifen Kinder schon frühzeitig, was man sich für einen gewissen Betrag kaufen kann, das ein Budget endlich ist und das man seine Kaufentscheidung gut überlegen sollte.
- Werte vermitteln
Wir leben alle in einer Konsumgesellschaft. Die Frage, die sich alle Eltern stellen sollten: Was möchte ich diesbezüglich meinem Kind für Werte für das spätere Leben als Erwachsener mitgeben? Was ist wirklich wichtig zum Glücklichsein? Welche Bedürfnisse muss man stillen, welche können aufgeschoben werden? Diesbezüglich gibt es, wie in vielen Erziehungsthemen kein eindeutiges „Richtig“ oder „Falsch“. Nie vergessen sollte man, dass man selber das größte Vorbild der Kinder ist.
- Fragen üben
Die Expertin rät zu den altbekannten zwei Worten "Bitte" und "Danke". Von Anfang an sollte man Kindern beibringen, wie man höfliche Fragen stellt, anstatt nur plump einzufordern.
- Kreativ sein
Kinder brauchen nicht zwingend teure Geschenke auf dem Geburtstagstisch, um sich wertgeschätzt und gesehen zu fühlen, so die Expertin. Wenn man seinem Kind aufmerksam zuhört und beobachtet wofür es sich begeistert, sind es auch oft die kleinen, vielleicht sogar kostenfreien Dinge. Vielleicht ist es ein gemeinsamer Ausflug in den Tiergarten, der einem Kind Freude bereitet. Oder ein tolles Picknick am Spielplatz.
- Gefühle teilen
Transparent die eigenen Gefühle ansprechen, auch wenn das gerade beim Thema Geld nicht leicht ist, dazu rät die Expertin. Man kann auch mal der eigenen Frustration freien Lauf lassen und zum Beispiel sagen: „Ich wünsche mir auch schon länger das neue Buch. Naja, ich muss wohl noch etwas warten. Ein bisschen ärgert mich das schon.“ So wird die Thematik ohne Gewicht für ihr Kind greifbar und es steht nicht alleine mit seinem Frust da.
- Verbindlichkeit einhalten
Kinder sollten ihre Eltern als verlässliche Bezugspersonen erleben. Leere Versprechung en sollten vermieden werden. Klarheit hilft da ungemein, auch wenn es manchmal schwer fällt. Ein klares „Nein“ zu einem Wunsch, kann auch einige Diskussionen und Verhandlungsversuche stoppen. Wenn man Geschenkwünsche von Kindern offen lässt, in der Hoffnung, das gerät in Vergessenheit, dann wird die innere Wunschliste des Kindes länger und länger und führt zu Dauerfrust.