Wein Wissen: Freude und Friaul
Villa Russiz: Wer an die Adria fährt, sollte davor einen Zwischenstopp bei Cormons einlegen
Es begann der Legende nach mit einem gut getarnten Blumenstrauß, den Graf Theodor de La Tour seiner späteren Frau Elvine Ritter von Zahony aus Gorizia aus dem Ausland mitbrachte. Der Import von Weinsetzlingen war verboten, was den leidenschaftlichen Önologen Graf Theodor dazu bewog, diese im großen Blumenstrauß zu verstecken und ins Friaul einzuführen.
Begeistert vom Gebiet rund um das Anwesen in Russiz Inferiore (Capriva del Friuli), welches aufgrund der Bodenstruktur (tonhaltiger Mergel) und des Mikroklimas (kalte Winde der Julischen Alpen und milde Meeresbrisen von der Adria) besonders gute Voraussetzungen für den Weinanbau bietet, entschloss sich Graf Theodor, den Weinanbau zu forcieren und führte als Erster im Friaul französische Rebsorten wie Chardonnay, Sauvignon, Merlot, Cabernet, Pinot oder rheinischen Riesling ein.
Seine Frau Elvine, geborene Freiin Ritter von Záhony, verstärkte hingegen ihr soziales Engagement, gründete unter anderem den Waisenversorgungsverein in Görz und unterstützte die Evangelische Stiftung de La Tour. Diese betreut heute sozial benachteiligte Menschen, darunter auch alkoholgefährdete Menschen und ihre Angehörigen im Bezirk Spittal in Oberkärnten.Sowohl für die karitativen Hilfeleistungen als auch für die Förderung des Weinbaus im Friaul und die Qualität der Weine wurde die Fondazione Villa Russiz mehrfach ausgezeichnet.
Für Andreas Hayder, Bereichsleiter vom Weinhandel Trinkwerk, das durch die Übernahme vom Alpen Adria Depot auch die Weine von Villa Russiz im Sortiment hat, ist genau diese Kombination besonders reizvoll.
Die Verlockung Wein
"Neben dem Wein wird auch das nachhaltige Engagement betont. Wenn man das weiß, dann schmecken die Weine noch viel besser", betont der Weinliebhaber, für den das Friaul immer einen Reise wert ist. "Die Weine glänzen durch eine schöne Eleganz und spiegeln den Schmelztiegel von Österreich und Italien wider - frische Säure, aber mit mediterranem Einschlag. Das gibt es sonst kaum wo."
Der Friulano 2012 (15,59 Euro) ist in der Nase sehr edel, zeigt leichte Kräuternoten, am Gaumen spürt man Cremigkeit und nussige Töne, vielleicht etwas zu wenig Säure - mehr ein schöner Speisenbegleiter, und weniger ein Solokünstler. Das Gemeinsame steht beim Wein im Vordergrund. Wie bei der Villa Russiz. www.villarussiz.it