Quetschn-Pop statt Halbfinal-Kick
Lange, lange hat’s gedauert, aber am Dienstagabend ging das erste Stehkonzert im Posthof seit einer halben Ewigkeit über die Bühne. Trotz harter EURO-Halbfinalkonkurrenz zelebrierten 800 Fans mit Folkshilfe diesen Schritt in Richtung Konzertnormalität.
Bereut hat den Tausch Akkorde gegen Abseits aber wohl keiner der Besucher. Denn Florian Ritt (Gesang & Quetschn), Gabriel Fröhlich (Schlagzeug) und Paul Slaviczek (Gitarre) zeigten sich bei ihrem 100-minütigen Open-Air-Heimspiel in blendender Spiellaune. Ihre Freude, wieder vor wild springenden, tanzenden und schmusenden Fans spielen zu dürfen, war vom Auftakt „Hau o“ an förmlich greifbar.
Trotz der konzertanten Zwangspause zeigte sich das Quetschn-Pop-Trio keineswegs eingerostet. Im Gegenteil. Songs wie „Biniwer“, „Huscha“ oder „Gemma“ kamen so knackig, vital und hart rockend daher wie schon lange nicht. Frenetisch gefeiert wurden aber nicht nur liebgewonnene Hadern wie „Seit a poa Tog“, „Stopp“ oder „Mia laungts“, sondern auch das neue Material. Die aktuelle Single „Wir heben heid o“ bestand die Live-Feuertaufe ebenso bravourös wie das unveröffentlichte „Es ist nie zu spät“, das das Zeug zum Hit hat.
Mit den Zugaben „Immer wieda“ und „Karl und Resi“ schickten Folkshilfe die Fans schließlich glücklich nach Hause. „Ihr macht es uns ganz schwer, von der Bühne zu gehen“, gestand Florian Ritt. Ein Gefühl, das jeder, der dort war, sicherlich nachvollziehen kann.
Fazit: Euphorisierte Fans, eine bestens aufgelegte Band in netter Location – was will man mehr?