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Kopfhörer #9: Die Gunst des Moments

Von Reinhold Gruber, 08. Mai 2020, 10:12 Uhr
Hubert Weinheimer hat das musikalische Spektrums einer Band erweitert. Bild: Daniela Matejschek

„Gunst“ kommt nicht zum günstigsten Zeitpunkt, was nichts daran ändert, dass das so genannte Album von „Das Trojanische Pferd“ hoch in der Gunst der Hörer stehen wird. Vorausgesetzt sie hören es sich an.

Bei einem Telefonanruf gleich drauf los zu reden, ohne zu hören, was der Gesprächspartner zu sagen hat, wird mitunter als störend empfunden. Diskussionen schließen sich an, wenn diese Angewohnheit als Überfallstaktik gedeutet wird. Man könnte als trojanisches Pferd bezeichnet werden, mit dem diese Taktik einst in grauen Vorzeiten erfolgreich angewendet wurde.

Doch in der Popmusik ist dieser historische Begriff klar und deutlich besetzt. Und das ist gut so.

„Alles was ich nicht bin, das gibt es nicht“, heißt es in „Wir werden sehen“. Es ist ein Song aus dem neuen Album „Gunst“, mit dem „Das Trojanische Pferd“ fast so etwas wie einen Ohrwurm am Start hat. Das ist bekanntlich nicht immer so. 

Denn Mastermind Hubert Weinheimer mag es, unvorhersehbar zu bleiben. So hat sich das Spektrum der Band diesmal erweitert. Die ganze Eleganz eines Indie-Pop-Songs findet sich in „Ich weiß, wo du wohnst“, das Theatralische in Weinheimer findet in „Handgranate“ seinen Ausdruck, während vor allem in der zweiten Hälfte des Albums der Blick in die Seele direkt und schonungslos ist. 

„Fensterkitt“, „Der Mühlstein“ – da versteckt sich Weinheimer nicht, da lässt er einem direkt neben ihm Platz nehmen.

 „Gunst“ ist schon alleine aufgrund der Texte, die voller Ideenreichtum und hintergründigem Witz sind, eine Entdeckungsreise wert. Man kann es auch so sagen, wie der Meister: „Wir sind nackter als je zuvor - gerade weil wir diesmal ständig die Kostüme wechseln und wir uns dabei zuschauen lassen.“

Der Zeitpunkt der Veröffentlichung von „Gunst“ mag in Zeiten der Corona-Krise ungünstig gewählt sein, doch passt er gut zur Band, wie Weinheimer auch meint. Live spielen wird man das Album frühestens ab dem nächsten Winter, aber bis dahin kann man auf dem Tonträger die Songs in aller Ruhe auf sich wirken lassen. Das lohnt sich.

Das Trojanische Pferd: „Gunst“ (monkey)

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Autor
Reinhold Gruber
Lokalredakteur Linz
Reinhold Gruber
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