Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

"Proxima": Wo noch nie eine Mutter zuvor gewesen ist

Von Nora Bruckmüller, 31. Juli 2021, 00:04 Uhr
Wo noch nie eine Mutter zuvor gewesen ist
Eva Green mit Filmtochter Bild: Filmladen

Ein besonderes Geschlechterdrama voll überirdischer Erwartungen.

Filmfans, die hoffen, in "Proxima – Die Astronautin" Science-Fiction zu finden, die vor wilden Weltraumritten nur so strotzt, werden enttäuscht sein. Der Kinofilm in der Regie der Französin Alice Winocour, die das Drehbuch mitschrieb, ist kein "Apollo 13" (1995). Nicht einmal, trotz einer großen weiblichen Hauptrolle (Eva Green), ein Hauch "Alien" (1979) mit Sigourney Weaver. "Proxima" ist mehr, als hätte man aus dem einen Nebensatz, in dem sich Sandra Bullock in "Gravity" (2013) als Mutter deklariert hat, eine eigene Geschichte entwickelt.

Hollywoodstar Green ("Casino Royal", "Dark Shadows") spielt Sarah Loreau, eine französische Astronautin der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Sie bekommt die Chance, sich einen Lebenstraum zu erfüllen: Sie darf an der Mission "Proxima" teilnehmen, die sie ein Jahr in die Internationale Weltraumstation führen wird. Jedoch lebt Sarah einen irdischen Traum: Sie ist Mutter der siebenjährigen Stella (Zelie Boulant). Sarah ist Alleinerzieherin. Ihr Ex, "Jedermann" Lars Eidinger, der ebenso für die ESA arbeitet, liebt die Kleine aufrichtig, dennoch prägt Entfremdung ihr Verhältnis.

Allein, dass bislang niemand auf die Idee gekommen ist, einen Film darüber zu drehen, wie es ein Astronaut wohl mit den Kindern regeln würde, zeigt, wie wichtig dieser Film in Fragen der Gleichstellung ist. Zwar hat Ryan Gosling Neil Armstrong in "Aufbruch zum Mond" (2018) als Vater dargestellt, aber er hat auch seine unerschütterliche Frau Janet (Claire Foy). Sarah muss Thomas erst einmal überzeugen. Während sie von Schuldgefühlen und Ängsten geplagt ist, ihr Kind ein Jahr lang zu verlassen, bringt sie das beinharte Astronautentraining an ihre Grenzen.

Ins All zu fliegen, ist ein übermenschlicher Job. In "Proxima" zeigt er auch deshalb in seltener Deutlichkeit, wie mit Erwartungen überfrachtete Frauen, speziell Mütter, ungleich behandelt werden. Allein, wie ihre Anwesenheit in Männerdomänen Routinen irritiert und Stimmungen verändert – meist nicht zu ihren Gunsten. Green und Eidinger arbeiten sich hervorragend durch komplexe berufliche wie private Welten. Eines wiegt da noch schwerer: Matt Dillon gibt als US-Astronaut den extra maskulinen Gegenspieler. Eine Figur, die lange wie ein Klischee geschrieben ist. Selbst ein Kapazunder wie Dillon kann da kaum etwas retten.

"Proxima": F/D 2019, 107 Min., jetzt im Kino

OÖN Bewertung:

mehr aus OÖN-Filmkritik

"Chantal im Märchenland": Die krasseste Kino-Prinzessin ist zurück

"Mit einem Tiger schlafen": Minichmayr macht Malerei zum schonungslosen Naturereignis

Schonungslos, packend, beängstigend: "Civil War" spielt einen Bürgerkrieg in den USA durch

"Challengers": Ein sexy Sportfilm ohne finalen Höhepunkt

Autorin
Nora Bruckmüller
Redakteurin Kultur
Nora Bruckmüller

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen