Es "schewate" heftig beim Konzert-Comeback der Folkshilfe
100 Fans, zwei Plätze Abstand zwischen den Fans – im Posthof startete das Trio die Saison mit einem ungewöhnlichen Auftritt neu.
"Gut, die Quetschn funktioniert eh noch", scherzte Folkshilfe-Sänger Florian Ritt gleich zu Beginn. Drei Monate Auftrittsverbot fanden am Samstagabend im Linzer Posthof ihr Ende, und zwar mit einem so ungewöhnlichen wie fulminanten Konzert des Linzer Erfolgstrios. Das Rundherum war in der Tat außerordentlich: nur 100 Besucher, eingeteilt in vier Sektoren mit separaten Eingängen, je zwei Sitzplätze Abstand zum Nebenmann links wie rechts, Maskenpflicht beim Rein- und Rausgehen, Beschränkung der Auftrittsdauer auf 90 Minuten.
Von den äußeren Gegebenheiten ließen sich Ritt, Gabriel Fröhlich (Schlagzeug) und Gitarrist Paul Slaviczek aber – ebenso wie das sehr gesittete Publikum – in keiner Sekunde irritieren. Zu groß war die Freude, endlich, endlich wieder auf einer Bühne stehen zu dürfen, miteinander zu spielen, mit den Fans zu interagieren. Mit Dauergrinser in den Gesichtern spielte sich das Dreiergespann durch ein Dutzend Songs in abgespeckten, semiakustischen Arrangements. Ein Setting, das den Fokus stärker auf den Harmoniegesang legte und Stücken wie "Hau o", dem Titelsong der neuen Platte "Sing", "Nirwana" oder "Mia laungts" sehr gut tat. Und was wäre so ein Comeback-Gig ohne ein paar Schmankerl? Eben. So schaute für das lässige "Schewan" der Linzer Rapper Average als Gaststar vorbei, die Austropop-Hymne "Immer wieder" feierte ihre Live-Uraufführung, und der Folkshilfe-Klassiker "Seit a poa Tog" erfand sich als kubanisch angehauchte Ballade im Buena-Vista-Social-Club-Stil neu. Gut, dass die konzertlose Zeit vorbei ist!
Konzert: Folkshilfe, Linzer Posthof, Großer Saal, 13. Juni
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