Das „Schwarzwald-Mädel“ ist tot
Zu Beginn der 1950er Jahre eroberte Schauspielerin Sonja Ziemann mit Heimatfilmen wie "Schwarzwaldmädel" die Herzen des Publikums. Privat hatte sie viele Schicksalsschläge zu verkraften. Nun starb Ziemann 94-Jährig in einem Altersheim in München.
Lebensfroh, mädchenhaft und unkompliziert - in diesen Rollen traf Schauspielerin Sonja Ziemann zu Beginn der 1950er-Jahre genau den Zuschauergeschmack. In Heimatfilmen wie "Schwarzwaldmädel" und "Grün ist die Heide" eroberte sie die Herzen des Publikums. Aus der Öffentlichkeit hat sich Sonja Ziemann in den vergangenen Jahren weitgehend zurückgezogen. Nachdem sie viele Jahre in Bad Wiessee am Tegernsee lebte, wohnte sie zuletzt in einem Altersheim in München, wo sie auch starb.
Ihren Durchbruch hatte die in Eichwalde bei Berlin geborene Tochter eines Steuerberaters im Jahr 1950 mit der Operettenverfilmung "Schwarzwaldmädel". Nach ersten Engagements im zarten Alter von 15 Jahren als Tänzerin im Berliner "Plaza" trat sie schon bald als Soubrette in Operetten auf. Von 1942 an bekam sie erste Rollen in Ufa-Filmen. Ihre Rolle als "Schwarzwaldmädel" - an der Seite von Curd Jürgens und Georg Thomalla - machte Ziemann im ganzen Land bekannt und brachte ihr ihren ersten "Bambi" ein.
1951 heiratete sie den Strumpf-Fabrikanten Rudolf Hambach. Am 7. Februar 1953 kam ihr Sohn Pierre zur Welt. "Das war der schönste Tag in meinem Leben", erzählte sie einmal in einem Interview. "Er war das größte und schwerste Kind in der Klinik und ich die schmalste Mutter."
Privat musste die Schauspielerin einige schwere Schicksalsschläge verkraften: Sie war zwei Mal geschieden, ihr dritter Mann starb 2001 plötzlich an einem Schlaganfall. Auch ihren Sohn verlor sie früh. Er starb kurz vor seinem 17. Geburtstag, an einem Rückenmarkstumor. Nur mit Unterstützung von Familie und Freunden schöpfte Ziemann die Kraft, mit der Schauspielerei weiterzumachen. Der Schmerz über den Tod des einzigen Kindes ist geblieben. "Die Seele lässt sich nicht reparieren", sagte sie einmal.