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Paul Haslinger: "Talent alleine reicht definitiv nicht"

Von Nora Bruckmüller, 13. Oktober 2015, 00:04 Uhr
"Talent alleine reicht definitiv nicht"
Paul Haslingers Musik zu "Fear The Walking Dead" hören pro Folge rund 11,2 Millionen Zuseher in den USA. Bild: (privat)

Von Linz nach Los Angeles: Paul Haslinger, 54, arbeitet als Filmkomponist in Hollywood.

"Die Frage, wie es ‚der kleine Pauli‘ von Linz nach Hollywood geschafft hat, ist schon öfters aufgetaucht", sagte Musiker Paul Haslinger, 54, beim Treffen mit den OÖNachrichten in der Heimat.

Damit schien durch, was sich in einem langen Gespräch bestätigte: Der Linzer, der etwa Musik für "Crank" mit Jason Statham (2006), "Die drei Musketiere" (2011) von Paul W. S. Anderson und die neue US-Hit-Serie "Fear The Walking Dead" geschrieben hat, ist angenehm, selbstironisch, frei von jeglichen Allüren. Und reflektiert.

Auf die Frage, wie seine Karriere verlief, antwortete er nicht, indem er einen tabellarischen Lebenslauf vorbetete. Sondern er erzählte von Wünschen und Wendungen. Es sei wichtig zu verstehen, dass er in einer Zeit aufgewachsen ist, "in der Musikmachen für Teenager ein richtiger Wunschtraum gewesen ist". "Aber natürlich war man mit der Wirklichkeit konfrontiert."

Zuerst Matura, dann ein Studium, genauer gesagt eine klassische Ausbildung am Konservatorium in Wien, die Haslinger mit Band-Engagements würzte. "Dann war ich ein halbes Jahr vor meinem Abschluss als Musiklehrer, als mich ,Tangerine Dream‘ gefragt hat, ob ich mit ihnen auf Tour gehen will." Später gehörte Haslinger der Pionier-Band der elektronischen Musik an. Er hatte mit 23 Jahren geschafft, sich sein (erstes) Lebensziel zu erfüllen.

Aber selbst danach wurde er nicht einfach Filmkomponist. Er siedelte Anfang der 90er-Jahre nach Los Angeles. Dort begann "seine zweite Studienzeit". "Weil ich so viele Menschen mit weitem musikalischen Horizont getroffen habe." Die Vergangenheit? – Ein Startkapital. "Ich war halt nicht ganz unbekannt." Er begann für einen Filmkomponisten zu arbeiten und wurde für die Studios interessant. 2000 machte er sich selbstständig. Bei einer Erinnerung schmunzelte er: "Ganz am Anfang dachte ich, ich weiß schon alles. Dabei dauert es rund zehn Jahre bis man die komplexen Mechanismen der Branche versteht. Talent alleine reicht definitiv nicht."

Man brauche vor allem die Fähigkeit, komplexe Situationen einschätzen zu können, was er von seinem Vater, einem Anwalt, mitbekommen habe. Und Glück.

Begabtere schaffen es nicht

"Ich kenne viele, die außergewöhnlich talentiert sind, viel mehr als ich, denen aber bisher kein Zufall half." Wer es in den Pool der Filmkomponisten geschafft hat, kann aber auch schnell untergehen. Die Konkurrenz sei riesig, verschärft von ständigem Wandel.

Dank digitaler Technologien arbeite er heute etwa mit zwei Rechnern, die ihm "ein kreatives Wunderland" an Instrumentalaufnahmen und Klängen eröffnen. Doch praktikable Software könne leicht zu musikalischem Einerlei führen, für Originalität müsse man sie regelrecht austricksen.

Ob er das Gehörte nach Idealen aus der Heimat beurteile? "Ich glaube, bei einem Streicherklang mache ich das noch so." Nach Linz, wo er im Aloisianum zu Schule ging, kommt Haslinger rund einmal im Jahr, damit die Kinder die Großeltern (mütterlicherseits) sehen. "Früher habe ich Linz nicht gemocht. Heute fühle ich mich hier wohl." Er schätzt die Ruhe.

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