"Larry Crowne": Ein Verlierer steht auf
»Larry Crowne«: (USA 2011, 99 Min.), Regie: Tom Hanks
Das Leben ist hart im Amerika der Post-Wirtschaftskrise – so hart, dass auch ein verdienter Supermarktangestellter wie Larry Crowne das rote Verkäuferpoloshirt an den Nagel hängen muss, weil sein Arbeitgeber ihn gefeuert hat. Der Grund: Crowne fehlt ein Studienabschluss.
Was liegt da näher, als sich nach gescheiterten Bewerbungsgesprächen trotz mittleren Alters an das örtliche Gemeindecollege zu begeben? Tom Hanks, der mit großem Selbstvertrauen nicht nur als Hauptdarsteller, sondern auch als Regisseur und Drehbuchautor fungiert, legt mit „Larry Crowne“ das Feel-Good-Movie zur Wirtschaftskrise vor.
Während Larrys Campusleben am Community College vor neuen Erfahrungen strotzt, geht es bei den Unterrichtenden weniger lustig zu. Mercedes Tainot (Julia Roberts) ist Kommunikationslehrerin und frustriert – nicht zuletzt, weil bei ihr zu Hause der pornoschauende Ehemann Dean (Bryan Cranston) sitzt. Und so hat sich Tainot mit hartem Alkohol angefreundet. Da sie ihren Lehrkörper trotz allem in Schwung gehalten hat, entspinnt sich langsam eine Romanze zwischen ihr und Larry.
Kein Superheld
Angesichts des Plots könnte „Larry Crowne“ mühelos als klischeebeladener Muntermacher im Gewand des amerikanischen Traums daherdümpeln. Die Klippe wird jedoch umschifft. Nichts gelingt den Charakteren im Fortgang der Handlung zu leicht, nichts wirkt zu aufgesetzt.
In „Larry Crowne“ mutiert kein undankbarer Außenseiter zum sympathischen Superhelden, sondern ein Verlierer des Alltags steht wieder auf und wechselt sein Metier, nicht seine Persönlichkeit. (maf)