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"Ich bin für mich gewöhnungsbedürftig"

Von Silvia Nagl, 10. März 2018, 00:04 Uhr
"Ich bin für mich gewöhnungsbedürftig"
Maria Hofstätter spielt – intensiv wie immer – eine an Alzheimer erkrankte Frau. Bild: Thimfilm

Maria Hofstätter über ihre Rolle im Kinofilm "Ugly", über Privatleben und Botox.

In dem Film "Ugly" des aus der Ukraine stammenden, in Wien lebenden Regisseurs Juri Rechinsky spielt Maria Hofstätter eine sich in der Alzheimerkrankheit verlierende Frau. Wiederum eine unglaublich intensive Rolle für die in Linz geborene, in Gramastetten aufgewachsene Schauspielerin. Maria Hofstätter im OÖN-Gespräch über ihre Rolle.

 

OÖNachrichten: Der Film ist manchmal nicht leicht auszuhalten beim Zuschauen....

Maria Hofstätter: Der Film zeigt ja Ausschnitte aus einem Leben. Und da gibt es auch immer wieder sehr schlimme Momente. Ich sehe aber auch viel Liebe in dem Film trotz aller Schicksalsschläge. Und für mich ist es ist immer schwierig, einen Film anzuschauen, bei dem ich mitgespielt hat. Mir ergeht es jedenfalls so, dass ich mich selbst gar nicht gerne sehe. Ich bin für mich sehr gewöhnungsbedürftig! Juri Rechinsky: Es ist nicht alles schön im Leben. Aber das Leben ist einfacher auszuhalten, wenn wir akzeptieren, dass Krankheit oder Tod von nahestehenden Menschen passieren können.

Frau Hofstätter, Sie werden Ende März 54. Können Sie nachvollziehen, dass Frauen sich Botox spritzen lassen?

Ja, ich kann das nachvollziehen – allerdings nicht für mich. Für mich stellt sich diese Frage nicht, im Gegenteil: Es wäre entsetzlich, wenn ich keine Mimik mehr hätte! Außerdem weiß ich nicht, warum Alter hässlich sein soll? Ich hätte da viel mehr Probleme mit Krankheit oder mit Schmerzen. Für mich war meine Jugend schlimm, wirklich schlimm. Es war eine komplizierte Zeit, einen Weg zu finden: Wer bin ich? Was will ich? Ich bin nun viel gelassener.

Gibt es für Sie Tabus? Haben Sie schon einmal zu einem Regisseur gesagt: Bis hierher und nicht weiter?

Nun, ich würde nicht für alle alles machen, aber wenn ich zu einem Projekt stehe und einen Sinn darin sehen kann, dann bin ich bereit, alles zu geben. Dann gibt es für mich keine Tabus.

Sie halten Ihr Privatleben sehr verschlossen. Werden Sie durch Ihre Film-Präsenz aber auf der Straße erkannt?

Eher wenig, und ich bin froh darüber. Ich halte mich nicht versteckt, aber ich vermeide eben gewisse Ereignisse - und das passt für mich auch sehr gut so.

Sie machen auch immer wieder kleinere Projekte wie vor kurzem beispielsweise ein Schulprojekt und eine Lesung in Mauthausen über Flüchtende in der Nazi-Zeit. Wie wichtig ist es Ihnen, diese Zeitgeschichte aufrechtzuerhalten?

Sehr wichtig. Ich bin in einem antifaschistischen Haushalt in Gramastetten aufgewachsen. Die Nazi-Zeit war bei uns immer ein Thema. Da wurde nichts verschwiegen wie in anderen Familien. Und ich habe das immer schon gerne gemacht, auch in kleineren Sälen oder Schulen aufzutreten. Damit erreicht man ja auch ein anderes Publikum.

Da spielt für Sie auch das Honorar keine Rolle?

Nein, denn ich habe da eine andere Art von Luxus. Ich mache meine Arbeit gerne, und es ist mir wichtig, mit Leuten, mit denen ich gut kann, zusammenzuarbeiten. Da ist Geld zweitrangig.

Sind Sie manchmal noch in Gramastetten?

Meine Eltern leben leider nicht mehr, die waren für die Familie schon so eine Art Ankerpunkt. Aber ich besuche meine Geschwister manchmal und ich mag die Mühlviertler Landschaft.

 

 

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