Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Franz Welser-Möst legt Amt zurück

06. September 2014, 00:05 Uhr
Franz Welser-Möst legt Amt zurück
Die beiden können nicht mehr miteinander: Staatsoperndirektor Dominique Meyer und Franz Welser-Möst. Bild: apa

Der Vertrag des Generalmusikdirektors der Wiener Staatsoper wäre bis 2018 gelaufen.

Seinen Rücktritt als Generalmusikdirektor der Wiener Staatsoper hat Dirigent Franz Welser-Möst gestern bekannt gegeben – und zwar mit sofortiger Wirkung. Den Amtsverzicht habe er Direktor Dominique Meyer in einem Brief mitgeteilt. Der Grund liege "in den seit längerer Zeit bestehenden Auffassungsunterschieden in künstlerischen Belangen".

"Es gibt Differenzen über die künstlerische Ausrichtung des Hauses, die nicht von heute auf morgen entstanden sind. Dominique Meyer ist als Direktor die Nummer eins. Er ist ein sehr netter Mensch und hat in künstlerischen Dingen andere Meinungen. Das steht ihm auch zu. Aber dann muss ich die Konsequenzen ziehen", begründet Franz Welser-Möst seinen Rücktritt.

Sein Entschluss sei nicht ad hoc gefasst worden, sondern langsam gereift. "Ich habe den Direktor gestern um 10 Uhr persönlich davon informiert und ihm mein Rücktrittsschreiben überreicht. Er hat gefasst und ruhig reagiert. Er hat nichts gesagt", sagte Welser-Möst.

Über Details der künstlerischen Differenzen wolle er nicht sprechen. "Da geht es um Sänger und Dirigenten, da geht es um den ganzen Bereich, der die künstlerische Ausrichtung des Hauses ausmacht." Dass er gleichzeitig mit seinem Rücktritt als Generalmusikdirektor auch seine Dirigate zurückgelegt habe, begründete er damit, "Abstand gewinnen" zu müssen. "Das kann ich aber nicht, wenn ich im Haus bin." Es sei "eine für mich sehr schmerzliche Entscheidung. Gerade nach diesem besonders glücklichen ,Rosenkavalier’ in Salzburg fällt es mir nicht leicht, auf die weitere Zusammenarbeit mit diesem Orchester (die Wiener Philharmoniker stellen das Staatsopernorchester, Anm.) zu verzichten." Sein Vertrag, erst im Jahr 2012 verlängert, wäre bis 2018 gelaufen.

Mit dem Cleveland Orchestra, dessen Chefdirigent Welser-Möst ist, wird er jedenfalls programmgemäß seine Tournee absolvieren – und an drei Abenden auch in Linz gastieren.

Bedauern bei Meyer

"Mit großem Bedauern habe ich den Brief von Franz Welser-Möst entgegengenommen, in dem er mir seinen Verzicht auf seine Verpflichtung als Generalmusikdirektor mitgeteilt sowie alle Dirigate in der laufenden Spielzeit zurückgelegt hat", sagte gestern Staatsoperndirektor Dominique Meyer. "Das ist natürlich ein großer Verlust – und auch persönlich tut mir dieser Schritt sehr leid, denn ich schätze Franz Welser-Möst als Künstler und Dirigenten sehr." Seine "Sorge und erste Aufgabe" sei es nun, so rasch wie möglich adäquaten Ersatz für die Aufführungen zu finden, die Welser-Möst 2014/2015 an der Wiener Staatsoper hätte dirigieren sollen: immerhin 34 Vorstellungen, darunter auch die zwei mit ihm geplanten Premieren von "Rigoletto" und "Elektra".

Der Konflikt war nicht mehr auszuräumen

Die bereits länger schwelenden Differenzen zwischen Welser-Möst und Staatsoperndirektor Meyer konnten auch bei einem Vermittlungsgespräch am Donnerstag mit dem interimistischen Bundestheater-Holding-Chef Günter Rhomberg nicht ausgeräumt werden.

„Schon im Sommer war ich in Kenntnis der Notwendigkeit einer Lösungsfindung“, sagte Rhomberg. „So bedauere ich umso mehr, dass es nun zu einer definitiven Entscheidung von Herrn Welser-Möst gekommen ist, seine Funktion als Generalmusikdirektor zurückzulegen und insbesondere, dass es so scheint, dass diese mit einer Reduktion der Dirigate verbunden ist.“ Es habe sich vornehmlich um einen „Kommunikationskonflikt“ zwischen Meyer und Welser-Möst gehandelt, der sich leider nicht lösen ließ, sagte Rhomberg gestern im Ö1-Mittagsjournal.

Auch die Telefonate, die Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) nach der Bekanntgabe von Welser-Mösts Rücktritt mit diesem sowie mit Meyer und Rhomberg geführt hat, fruchteten nichts: „Die Entscheidung des Generalmusikdirektors ist unumstößlich. Es wird daher keine weiteren Vermittlungsversuche geben. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als die Entscheidung mit Bedauern zur Kenntnis zu nehmen“, lautete die offizielle Stellungnahme aus dem Büro Ostermayer.

Die Bestellung eines Generalmusikdirektors obliegt nun der künstlerischen Leitung der Staatsoper, heißt es aus der Bundestheater-Holding.

 

Mehr: Porträt von Franz Welser-Möst

Info: Franz Welser-Möst und sein Cleveland Orchestra gastieren am 13., 17. und 18. September beim Linzer Brucknerfest. Für alle drei Konzerte gibt es noch Karten (von 55 bis 120 Euro) unter www.brucknerhaus.at

mehr aus Kultur

Geburtstagsparty fast ohne Gratulanten

"Ich bin kein Politiker und ich bin kein Jude. Aber ich bin ein Mensch"

Bekannt als Titanic-Kapitän: Schauspieler Bernard Hill ist tot

Heute startet der Song Contest - und 150 Millionen schauen zu

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

8  Kommentare
8  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
ramon (27 Kommentare)
am 11.09.2014 08:09

Dass Herr Welser-Möst künstlerisch mit dem Herrn Meyer nicht kann, ist die eine Sache, die andere aber: 34 eingegangene Verpflichtungen abzusagen, ohne für Substitution zu sorgen - wie es unter den Musikanten üblich ist, wenn sie absagen müssen/wollen - zeigt nicht unbedingt Moral.

lädt ...
melden
pepone (60.622 Kommentare)
am 07.09.2014 09:01

von pepone (15770) · 07.09.2014 08:32 Uhr

Franz welser Möst geboren am 16 August ...
Dominique Meyer , Staatsoperndirektor in Wien , geboren am 8 August in Thann ( Elsass)

beide sind im Sternzeichen Löwe , also mit " GROSSE BAPPEN " und NICHT kritikfähig ...das passt NICHT gut zusammen !
siehe im Link die negativen Eigenschaften , da steht ALLES .

http://natune.net/sternzeichen/loewe

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 06.09.2014 11:23

da lassen sie lieber einen topösterreicher gehen als den dahergelaufenen franzosen

lädt ...
melden
susisorgenvoll (16.703 Kommentare)
am 06.09.2014 12:30

differenzierter sehen! In Zeiten wie diesen ist Sparen angesagt, und das überall! Meyer muss als kaufmännischer Direktor die Finanzen im Griff haben, gerade nach dem Burgtheaterskandal! Was auch immer der tatsächliche Grund für den Rücktritt war, aus den Medien weiß keiner etwas Genaueres.

lädt ...
melden
innergebirg (188 Kommentare)
am 06.09.2014 10:34

..wie viele der werten Poster tatsächlich GMD Welser-Möst in der Oper bzw. im Konzert live erlebt haben.

So wäre es von jenen, welche solche (umjubelte) Auftritte noch nicht erlebt haben ganz einfach, nach Möglichkeit keine blöden Kommentare abzugeben und sich vielleicht beim Fußball oder bei div. Schlagernacht-Events abzureagieren.

Das ganze Schlamassel hat uns die völlig unfähige Ex-Ministerin Claudia Schmied eingebrockt, diese ist schon länger Geschichte (Gott sie Dank) nun ist leider auch GMD Welser-Möst in Wien weg, international wird er sicher seinen Weg unbeirrt weitergehen. Alles Gute!
PS: ich freue mich auf das Konzert des Cleveland Orchestra am 14. Sept. im Musikverein, natürlich mit Franz Welser-Möst (ohne GMD).

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 06.09.2014 10:57

Du schreibst ........."Das ganze Schlamassel hat uns die völlig unfähige Ex-Ministerin Claudia Schmied eingebrockt, .......... "

-------------

Also, ein besonderer KennerIn dürftest Du von der Staatsopernszene nicht sein, die heutigen Differenzen mit der Ex-Ministerin Claudia Schmid zu begründen, ist wohl totaler Blödsinn.

Die Geschichte wiederholt sich, siehe .......

He might be smiling now... - Franz Welser-Möst Returns to Conduct the Proms

http://www.scena.org/columns/lebrecht/000816-NL-welsermost.html

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 06.09.2014 09:36

Der Dirigent Franz Welser-Möst lässt sich eben nicht in das Beamtenschema der Wr. Staatsoper einspannen. Dort haben die Gewerkschafter bezüglich Probenzeit etc. schon mehr zu reden als Direktor Dominique Meyer.

Franz Welser-Möst wird auch ohne Staatsoper ein kommodes Auskommen haben, nun mit der Gewissheit, sich nicht verbiegen zu lassen.

Er hat das ja schon in Salzburg bewiesen, wo er einige Dirigate zurücklegte, weil man ihm zuwenig Probenzeit einräumte.

----------

Natürlich sehen das einige Forumshetzer wieder anders, allerdings sind diese Figuren vom Kulturgeschehen ohnehin ausgeschlossen, weil intellektuell zu bescheiden

lädt ...
melden
christ13 (816 Kommentare)
am 06.09.2014 07:31

............überzogene Gagenforderungen?????

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen