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„Amor“ treibt sein Spiel in einer noblen Villa

Von Karin Schütze, 29. Juli 2011, 00:04 Uhr
„Amor“ treibt sein Spiel in einer noblen Villa
G. Kühmeier, M. Petersen, K. Dragojevic Bild: apa

„Le nozze di Figaro“: Opera buffa von W. A. Mozart (Wiederaufnahme, Haus für Mozart, 27.7.) OÖN Bewertung: „Die Hochzeit des Figaro“ machte den gelungenen Auftakt zu Mozarts Da-Ponte-Triologie in der Regie von Claus Guth, die 2006 mit ...

„Le nozze di Figaro“: Opera buffa von W. A. Mozart (Wiederaufnahme, Haus für Mozart, 27.7.)

OÖN Bewertung:

„Die Hochzeit des Figaro“ machte den gelungenen Auftakt zu Mozarts Da-Ponte-Triologie in der Regie von Claus Guth, die 2006 mit dem „Figaro“ ihren Anfang nahm und heuer erstmals als Ganzes bei den Festspielen zu erleben ist.

War es in Guths „Don Giovanni“ ein Wald, den Ausstatter Christian Schmidt zum Symbol für alles Dunkle, Triebhafte werden ließ, ist es im Figaro eine herrschaftliche Villa, die das gesellschaftlich elitäre Ambiente verströmt, und in noblem, leicht steril wirkendem Weiß auch eine gewisse emotionale Kälte – gar nicht so sehr der Menschen, mehr der gesellschaftlichen Hierarchie. Auf der weitläufigen Stiege wird weniger geschritten denn kauernd gelitten. Wenn etwa die Gräfin im Verborgenen die Avancen erdulden muss, die ihr Gemahl der Kammerzofe macht.

Atmosphärische Dichte beschwört auch Claus Guth herauf, besonders mit seiner hinzugefügten Figur des mit Engelsflügeln bestückten Cherubim, eindringlich verkörpert von Uli Kirsch: ein an den Götterboten Hermes oder Amor erinnerndes Wesen, welches das Unbewusste der Figuren verkörpern mag, sein Spiel mit ihnen treibt und dabei traumwandlerische, poetische Momente einbringt. Vor allem aber fesselt die Aufführung sängerisch, und zwar in allen Rollen. Wenn Genia Kühmeier als einsame Gräfin mit unendlich viel Gefühl, doch ohne jeglichen Pathos um vergangene Momente des Glücks trauert, scheint die Zeit stillzustehen.

Erstmals im Originalklang

Marlis Petersen verleiht ihrer Susanna mit glasklarem Sopran eine kockette Leichtigkeit. Simon Keenlyside ist mit sattem Bariton ein gesetzter und zugleich Susanne gänzlich verfallener Graf. Mit vollem Bariton, doch irgendwie fast zu ungerührt ob der Ereignisse wirkt Figaro Erwin Schrott. Mit warmem Mezzo ist Katija Dragojevic ein knabenhafter Cherubino, der sich seiner erwachenden Sexualität bewusst wird, nicht zuletzt durch Susanne und die Gräfin, die den unbedarften Jüngling scheinbar spielerisch in die Welt des Eros einführen. Nahezu perfekt sind auch Marie McLaughlin (Marcellina), Franz-Josef Selig (Bartolo), Patrick Henckens (Basilio), Malin Christensson (Barbarina), Oliver Ringelhahn (Don Curzio), Adam Plachetka (Antonio).

Erstmals war der Figaro in Salzburg auf Originalklanginstrumenten zu erleben: Der Engländer Robin Ticciati am Dirigentenpult und das Orchestra of the Age of Enlightenment agieren vor allem klangschön und sängerfreundlich.

Viel Beifall für eine gelungene, sehenswerte Aufführung.

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