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"Aufbruch zum Mond": Zwischen Himmel und Hölle

Von Nora Bruckmüller, 10. November 2018, 00:04 Uhr
Zwischen Himmel und Hölle
Ryan Gosling als Mann mit Mission

Ryan Gosling spielt den Astronauten Neil Armstrong.

"Ein veränderter Blickwinkel lässt uns Dinge sehen, die schon lange da waren, aber uns verschlossen blieben", sagt Ryan Gosling als Neil Armstrong, der am 21. Juli 1969 als erster Mensch den Mond betrat.

Inszeniert hat den Film "Aufbruch zum Mond" Damien Chazelle, für den Gosling bereits die Hauptrolle im zigfach prämierten Musicalfilm "La la Land" spielte.

Solche Sätze sind typisch für die bisher kreativ überragenden Werke des 33-jährigen Oscarpreisträgers Chazelle ("Whiplash"). So lässt er seine Protagonisten im Inhalt – in diesem Fall spricht Armstrong über die Bedeutung der Raumfahrt – noch ein Plädoyer verpacken. Eines, das eine wichtige Einstellung zum Leben befürwortet, wie die Funktion des Kinos selbst. Nämlich, Bekanntes neu zu betrachten.

In "Aufbruch zum Mond" hilft er den Zusehern dabei, raffiniert, weil fast wie nebenbei. Er zeigt, wer der Mensch hinter "dem ersten Mann auf dem Mond" überhaupt war, und entwickelt eine Studie über jene, die gemeinhin als Pioniere gelten. Das Schöne daran ist, dass sein Film so nicht automatisch ein US-Helden-Epos ist, kein Science-Fiction-Remmidemmi. Chazelle hält Armstrong (1930 bis 2012), der sich vom Ingenieur zum Chef der Apollo-11-Mission entwickelte, geschickt auf dem Boden. Buchstäblich, weil man ihn entweder in hochtechnisierten NASA-Trainingsräumen, schmucklosen Büros oder zuhause sieht. Wo ihn im übertragenen Sinne seine Frau (stark: Claire Foy), die Kinder und die Bürgerlichkeit der 60er erden.

Gosling gibt einen einnehmend klugen, bedachten Armstrong. Sein ganzes Können offenbart er, wenn sein "Held" an seine emotionalen Grenzen gerät, sich seinen Gefühlen entzieht und einfach wegfährt.

Chazelle bettet ihn in einen Rahmen von immenser Fallhöhe. Als Astronaut führt er einen der größten Triumphe der Menschheit an, als Vater leidet er am größten menschlichen Verlust: dem Tod seiner Tochter. So weit, so grandios. Doch anders als Chazelles vorherige Filme lebt dieser nicht rein von Musik. Obwohl er gut komponiert ist – aus Stille und Explosionen, Einsamkeit und Zugehörigkeit, Extremen wie Normalität, Leben und Tod –, erlahmt er teilweise. Leerläufe, die man aussitzen muss.

"Aufbruch zum Mond": USA 2018, 142 Min., D. Chazelle

OÖN Bewertung:

 

 

 

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